Damals in Döhren: Ortstermin für eine alte Uhr

Ortstermin für eine alte Uhr am Döhrener Brückenhaus.
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  • Ortstermin für eine alte Uhr am Döhrener Brückenhaus.
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Das Wetter war an jenem grauen Januartag des noch jungen Jahres 1988 nicht gerade das Beste, was Petrus zu bieten hatte. Dennoch traf sich eine Gruppe Herren am ehemaligen Turbinenhaus der Döhrener Wolle – heute zumeist Brückenhaus genannt. Anlass des Ortstermins: Günter Porsiel hatte die Initiative ergriffen und wollte ein Stück Döhrener Geschichte in den Stadtteil zurückholen. Eine historische Uhr der früheren Wollwäscherei- und Kämmerei sollte am Brückenhaus angebracht werden.

Das 80 Zentimeter durchmessende Monstrum hatte früher den Arbeitern der Wolle angezeigt, was die Stunde schlug. Als die Neue Heimat das Fabrikgelände kaufte, bekam sie auch den alten Zeitmesser mitgeliefert. Vor 30 Jahren übergab dann die Baufirma die Uhr an Günter Porsiel. Der Döhrener Uhrmachermeister Hans Eugen Krümpelmann schaute sich die Uhr aus Großvaters Zeiten an und brachte die Mechanik wieder auf Vordermann, Günter Porsiel kaufte eine sogenannte „Mutteruhr“ dazu, die die Zeiger später steuern sollten.

Wo genau die Uhr einmal in der Wollwäscherei hing, ist nicht überliefert. Aber Hobbyhistoriker Porsiel hatte schon genaue Vorstellungen, wo sich zukünftig ihre Zeiger  wieder drehen sollte: Am Brückenhaus, einer der wenigen Reste der alten Industrieanlage. Stadtplaner Eckart Klein war einverstanden: „Die Denkmalpflege hat keine Einwände“, sagte er beim Ortstermin. Der Plan konnte allerdings nicht sofort umgesetzt werden. Der runde Zeitmesser sollte zuvor noch einen frischen Anstrich erhalten und ein Schlosser musste die Haltestangen anfertigen. Finanziert werden sollte das ganze aus dem Gewinn des 1985 von Günter Porsiel organisierten Widder-Festes.

Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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