Damals in Döhren: Beim 10. Jubiläum gab es im Freizeitheim ein Kinder-Standesamt

Griechische Folklore mit Kontakbereichsbeamten (er tanzte allerdings dann doch nicht mit)
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  • Griechische Folklore mit Kontakbereichsbeamten (er tanzte allerdings dann doch nicht mit)
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Anfang September des Jahres 1986 stellte sich ein Trupp von rund 40 blau-weiß Uniformierten vor dem Freizeitheim Döhren in Reih und Glied auf, es gab einen Trommelwirbel und Fanfarenstöße, und dann erklang der Marsch „König Friedrich der Große“. Das Ständchen des Fanfarenzuges (heute Musikzug) der Funkenartillerie Blau-Weiß war Auftakt einer fröhlichen Geburtstagsfete: Zwei Tage lang feierten die Döhrener das 10. Jubiläum ihres Freizeitheimes.

Viele Menschen schauten an dem Wochenende hier an der Wollebahn vorbei. Sie erlebten ein umfangreiches Programm, das die Mitarbeiter des städtischen Treffpunktes und die Döhrener Vereine gemeinsam vorbereitet hatten. Zur Einweihung des Freizeitheimes zehn Jahre zuvor umrahmte noch der Frauenchor die Feierstunde musikalisch, jetzt bauten die Sängerinnen im Foyer eine Weinlaube auf. Während hier der Rebensaft floss, spielte nebenan das Philharmonie-Trio den Strauß-Walzer von der schönen blauen Donau und andere Kaffeehausmusik. Wer nicht selbst das Tanzbein schwingen wollte, konnte stattdessen den Tanzgruppen der städtischen Altenhilfe im Saal oder einer griechischen Folkloregruppe zuschauen.

Für den Döhrener Nachwuchs stand eine ganze Palette vergnüglicher Spiele bereit. Das Ehepaar Lieselotte und Fredy Abbertin richteten ein „Kinder-Standesamt“ ein, wo schon einmal für den Ernst des späteren Lebens ohne langfristige Reue geprobt werden konnte. Nachdem das erste Eis gebrochen war, bildete sich rasch eine lange Schlange von kleinen Ehekandidaten. In weißem Brautschleier und schwarzen Zylinder gaben sich die Sprösslinge das Ja-Wort. Außerdem galt es, sich tastend, schmeckend und balancierend durch einen Sinnesgarten zu bewegen und die bunten Schminkstifte am Schminktisch auszuprobieren.

Klar, dass auch Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg vorbeischaute. „Seit es dieses Heim gibt, fühlen sich die Döhrener noch mehr zusammengehörig“, stellte das Stadtoberhaupt damals in seiner Ansprache fest. Aber, so räumte er ein, für die schon beim Bau versprochenen späteren Erweiterungen fehle es der Stadt immer noch am Geld. Auch Bezirksbürgermeister Leopold Merkelbach gelobte für den Bezirksrat, dass dieser „seine schützende Hand“ über das Freizeitheim halten werde. Die Fete ging dann am Sonntagmorgen mit einem Frühschoppen bei heißen Skiffle-Rhythmen weiter.

Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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