Damals in Döhren: Lichtelabend im Freizeitheim

Lichtelabend des Erzsgebirgszweigverein Hannover im Dezember 1983 in Döhren.
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Bei unserer Reise durch die Vergangenheit von Döhren und Wülfel haben wir mittlerweile den Dezember 1983 erreicht. Vorweihnachtszeit, Adventszeit. Man mag jetzt gar nicht daran denken, freut sich vielmehr auf den kommenden, hoffentlich warmen Sommer mit tollem Badewetter und lauen Abenden im Biergarten. Doch in der Vorweihnachtszeit des Jahres 1983 gab es etwas Besonderes im großen Saal des Freizeitheims Döhren. Knecht Ruprecht kam zu einem Lichtelabend.

Anfang Dezember 1983 war der Erzgebirgszweigverein Hannover zu Gast in Döhren. Der Lichtelabend ist auf eine alte Tradition der Menschen im Erzgebirge zurückzuführen. Statt des Weihnachtsmannes erschien mit Rauschebart, einer langen Rute und einem Sack voller Geschenke Knecht Ruprecht. Nachdem die kleinen Gäste des Vereins artig ein Verslein aufgesagt hatten, griff Ruprecht in seinem großen Sack und holte eine Überraschung hervor.

Der Saal des Freizeitheims war besonders dekoriert. Er sollte ein weihnachtliches Bild des Erzgebirges vermitteln. Überall standen kleine Kerzen, die dem Lichtelabend seinen Namen gaben. Die Kerzenständer und viele andere Holzfiguren waren handgeschnitzt. Dieses Kunstgewerbe entwickelte sich im Erzgebirge aus der Not heraus. „Im 18. Jahrhundert wurde der Bergbau eingestellt. Die Menschen mussten eine neue Beschäftigung finden. In Heimarbeit begangen sie mit dem Schnitzen von Holzfiguren“, erzählte mir seinerzeit der damalige 1. Vorsitzende des hannoverschen Zweigvereins, Helmut Prager.

Rund 280 Gäste kamen vor rund 30 Jahren ins Freizeitheim Döhren. Ihnen wurde ein heimatliches Programm geboten, mit Liedern und Texten aus dem Erzgebirge. Die ersten Erzgebirgsvereine in Deutschland gehen übrigens auf das Jahr 1878 zurück, der hannoversche Zweigverein wurde aber erst 1936 gegründet.

Seit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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