Damals in Döhren: Mit einem Straßenfest wurde die Rückkehr der Wolle-Uhr gefeiert

Regenschirme waren sinnvoll: OB Herbert Schmalstieg (Mitte) mit Bezirksbürgermeisterin Inge Meier (rechts daneben) beim Straßengest Döhrener Wolle,
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  • Regenschirme waren sinnvoll: OB Herbert Schmalstieg (Mitte) mit Bezirksbürgermeisterin Inge Meier (rechts daneben) beim Straßengest Döhrener Wolle,
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Regenschirme waren die wichtigsten Begleiter auf dem Stadtteilfest „Döhrener Wolle“ am 11. Juni des Jahres 1988. „Dieses Wetter haben die Döhrener nicht verdient“ kommentierte dann auch der damalige Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg. Das Stadtoberhaupt war vor rund 30 Jahren eigens zum Fest gekommen, um die alte Wolle-Uhr am Brückenhaus mit zu enthüllen. Das war der Startschuss zur großen Freiluftfete im Döhrener Wolle-Viertel.

Gerade als wieder ein kräftiges Schauer auf Döhren herunter prasselte, schritten Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg, Bezirksbürgermeisterin Inge Meier und eine Reihe Döhrener Bürger zur Tat. Mit einem langen Strick zogen sie ein Laken von der großen runden Uhr. Seither tickte sie als neuer Treffpunkt in Döhren weithin sichtbar an der Leine. „Die Uhr ist ein Geschenk für uns alle“, würdigte Inge Meier das Ereignis.

Der Zeitmesser aus Großvaters Zeiten hing einst in einer Fabrikhalle der Döhrener Wollwäscherei. Günter Porsiel und seine „Freunde Döhrens“ sorgten dafür, dass sich die Zeiger wieder drehten. Porsiel hatte Erfahrung mit Überbleibseln der Vergangenheit. Einige Jahre zuvor holte er schon den Wolle-Widder in den Stadtteil zurück. Der rührige Hobbyhistoriker Porsiel ließ es sich nicht nehmen, Zwecks feierlicher Übergabe des Uhrwerks ein Stadtteilfest zu organisieren.

Bis in den Abend hinein stießen die Döhrener trotz des nasskalten Wetters auf ihr neues Wahrzeichen an. Eine ganze Reihe von Attraktionen sorgte damals für Kurzweil. Auf der noch weitgehend leeren Leineinsel stellte sich die Bundeswehr-Patenkompanie dem Stadtteil vor, und der Verband der Milchschafzüchter informierte über alle Fragen rund um die nützlichen Vierbeiner. In den Straßen östlich der Leine lockten vergnügliche Kinderspiele, brutzelten Bratwürste auf dem Rost, zapfte die örtliche Prominenz das Bier, Künstler waren aktiv und arbeiteten auf der Straße, und kleine Knirpse konnten sich auf einem Polizeimotorrad fotografieren lassen.

Fast pausenlos spulte daneben auf der Festbühne ein abwechslungsreiches Programm ab. Fanfaren- und Spielmannszüge stimmten Lieder an, Karnevalsvereine zeigten Kostproben ihres Könnens, türkische und griechische Folkloregruppen entführten die Zuschauer in die doch viel sonnigere Heimat. Viel Beifall gab es besonders für Kleinsten von den Rot-Weißen Funken und einer Tanzgruppe der Grundschule Suthwiesenstraße.

Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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