Unter dem Beifall der rund 150 Gäste im Saal legte damals Funkengardist Carsten Nomrowski Perücke, Dreispitz und Degen ab, um sich zum Prinzen von Döhren küren zu lassen. Der seinerzeit 23jährige Elektroingenieur war in der Funkengarde, im Fanfarenzug (heute Musikzug) und im „Schnauzerballett“ aktiv. Prinz Carsten I. musste an seiner neuen Würde schwer tragen. Denn nicht nur die Prinzenkappe mit den langen Federn gehörte zu den Zeichen seines Amtes. Präsident Behrens hängt ihm auch die Prinzenkette um. Und die war schon ziemlich gewichtig. Seit in der Session 1950/51 Franz Gries als seine Tollität Franz I. die Reihe der Nachkriegsprinzen begründete, wurde jeder neue Karnevalsherrscher mit einem Namensschild auf der Prinzenkette verewigt. Carsten Nomrowski war vor fast 25 Jahren damit schon Prinz Nummer 45, entsprechend viel Gewicht brachte die Kette auf die Waage. „Das Gewicht der Kette stieg um 30 Prozent“, sagte Rainer Behrens.
Alle Prinzen trugen bei den Prunksitzungen des Vereins übrigens immer dasselbe Prinzenkostüm. Durch geschicktes Schnüren wurde es für alle Größen passend gemacht.
Wer neuer Prinz wird, ist regelmäßig das bestgehütete Geheimnis der Döhrener Karnevalisten. Nur der Präsident und der Prinz (ggf. noch dessen Ehefrau) wissen im Vorfeld davon. Erst beim Wurstessen punkt 20:11 Uhr wird in jedem Jahr das Mysterium gelüftet. Selbst die Pressereferent der Funkenartillerie konnte damals die immer neugierigen Pressevertreter nicht schon vorab mit Informationen über den neuen Prinz Karneval versorgen. „Ich kenne den Namen auch nicht“, wehrte Astrid Hillebrandt immer wieder alle Fragen ab.
Interessante Bilder von einer gelebten Kultur.