Ein Lauf in die Vergangenheit - Von Bischofshol durch die Eilenriede, entlang dem Mittellandkanal und zurück!

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Hannover: Bischofshol | Am Dienstag, den 14. Oktober entschloss ich mich während meines Eilenriedelaufes (an jedem 1. Dienstag im Monat laufe ich durch die Eilenriede), kurzfristig dazu einmal alte, längst vergessene, Orte meiner Kindheit aufzusuchen. Die Kamera hatte ich wie immer dabei und so konnte der Lauf in die Vergangenheit beginnen :-)
Vom Ausflugslokal Bischofshol über Kirchröder Turm - Annateiche und Kleefelder Bad durch die Eilenriede und weiter entlang am Mittellandkanal, vorbei an Misburg bis nach Groß Buchholz. nach Buchholz und über Misburg und Anderten durch den Tiergarten Kirchrode wieder zum Ausgangspunkt zurück. Lief ich anfangs noch auf bekannten Pfaden durch die Eilenriede, begann der Lauf dann an der Alten Bockwindmühle, dem umrunden der Annateiche vorbei am Kleefelder Bad (hier war während der Schulzeit in den Sommerferien immer "kostenloses Baden" angesagt, für die Mädchen eine rote Badekarte und die Jungen eine blaue Badekarte, und somit ein "Dauerplatz" an heißen Tagen) und entlang der Kleingarten Kolonie Annateich sofort die Erinnerungen an meine Kindheitserlebnisse wach zu rütteln. Hier war fast noch alles so wie ich es aus den Jahren 1960 bis 1966 kannte. Sicherlich war einiges erneuert, verändert oder neu hinzu gekommen aber im Prinzip noch so wie damals. Als ich dann an der Bahnbrücke die Eilenriede in Richtung Anderten verließ, begann die Strecke meines Laufes wo die Veränderungen deutlicher wurden. Waren hier früher lediglich ausgetretene Pfade, so war jetzt alles befestigt, sauber und halt zeitgemäßer. Am Mittellandkanal angekommen lief ich dann weiter, immer linksseitig in Richtung Misburg. Ganz augenscheinlich waren auch hier die Veränderungen erkennbar. Viele Bäume die früher an den Ufern wuchsen, waren entfernt, das Ufer befestigt und gesichert, die alten Badebuchten verschwunden und der Weg war jetzt ein Weg und kein Trampelpfad mehr. Hatten wir seinerzeit noch zwischen den Ufersteinen mittels um den Zeigefinger gebundenen Zwirnsfadens, an deren Ende ein Regenwurm befestigt war eifrig Krebse gefangen. Dies bestaunt und später wieder in den Kanal entlassen. Die Brücken waren fast ausschließlich neueren Brückengebilden gewichen, trotzdem erinnerte noch einiges an die Ausflüge und Wanderungen von Buchholz nach Anderten. In Buchholz angekommen, lief ich über die Brücke auf der Schierholzstrasse und weiter das Nansenufer entlang in Richtung Selma Lagerlöf Weg. Dort angekommen fiel mir sofort auf, das die Gaststätte am Kanal "Zum Anker" nicht mehr vorhanden waren, stattdessen waren dort weiße moderne Wohnungen entstanden. Nun stand ich also am Selma Lagerlöf Weg, der Straße in welcher ich von 1958 bis 1968 mit meinen Geschwistern gewohnt habe, und musste feststellen, dass das was mir als Kind seinerzeit so groß und weit vorkam, doch relativ klein und eng war. Hier hatten wir Völkerball, Hinkelkasten, Gummitwist, Fang den Ball oder Fußball gespielt, sind auf selbst gebastelten Stelzen (Würstchendosen mittels Bindfaden versehen waren damals eine enorme Herausforderung im Wettstreit miteinander). Jetzt wo ich hier stehe kommt es mir fast unwirklich vor, da der Platz alles andere als ausreichen aussah. Die Wohngebäude waren modernisiert und die Grünflächen gepflegt. Was haben wir hier vor der Haustür auf diesen Rasenplätzen herumgetobt, Federball, Fangen, Handball gespielt, Hula Hopp Reifen kreisen lassen, den Pindop gepeitscht, geturnt oder im nicht mehr vorhandenen Sandkasten Burgen gebaut. Die hintere Grünfläche war ein beliebter Spielplatz für Abenteuerspiele wie Winnetou und Old Schatterhand, Ritterspiele "Ivanhoe" und die großen Murmelwettkämpfe gewesen. Heute ist dieser Platz Teil eines Kindergartens und absolut nicht wieder zu erkennen. Ich verweilte einen Augenblick, schwelgte in Erinnerungen und begab mich dann auf den Rückweg, der ja noch so einige Kilometerchen zu bieten hatte. So lief ich dann am Mittellandkanal, diesmal rechtsseitig, zurück in Richtung Anderten Die alte Kieskuhle, einst Ort von großen Abenteuern, Stichlingen und Rotfedern fangen um sie dann wieder auszusetzen, Lampenputzer bestaunen und pflücken und einfach auf den alten stillgelegten Laufbändern entlang kriechen, verboten zwar aber Spaß gemacht hat es allemal, war jetzt ein See und nicht mehr so einfach zu begehen (weil eingezäunt) ließ ich hinter mir und erreichte Misburg. Danach verließ ich kurz darauf gezwungener Maßen den Mittellandkanal (beginn des Hafengebietes -Deurag/Nerag- Misburg bis hoch nach Anderten) und lief durch Misburg weiter bis nach Anderten, um dann kurz vor der Schleuse wieder in Richtung Kirchrode abzubiegen. Weiter zum Tiergarten, dort schaute ich mir die Wildschweine im Vorbeilaufen an, grüßte kurz und durchlief den Tiergarten in Richtung Bahngleise. Vorbei am TKH Gelände über die Kirchröder Straße hinweg und dann die letzten 3 Km durch die Eilenriede zum Bischofshol. Nach 33 KM war ich zurück aus der Vergangenheit, genoss am Waldkiosk einen Latte Macciato und ein Käsebrötchen, nachdem ich mich vorher der vom Laufen durchfeuchteten Kleidung entledigt und umgezogen hatte. Das Wetter war einfach super und so war dieser Lauf ein perfektes Erlebnis. Anschließend war noch ein wenig Auslaufen angesagt und dann ab ich Richtung Lehrte. Schön war es mal wieder gewesen.

Bürgerreporter:in:

Detlef Oppermann aus Lehrte

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