Unsere Demokratie ist in der Krise an einem entscheidenden Punkt angekommen: viele Menschen spüren, dass ihre sicher geglaubte Position in der Gesellschaft bedroht ist und ihnen womöglich ein sozialer Abstieg droht. Sie wählen unterschiedliche Strategien, um dem zu begegnen, aber deutlich zeigt sich, dass es solche offenen Situationen Rechtspopulisten und Rechtsextremen leichter machen, Fuß zu fassen. Solidarität wird unter diesem Vorzeichen verkehrt und gilt als begrenzt. Damit wird Solidarität systematisch bestimmten Bevölkerungsgruppen vorenthalten:
zunächst entlang den nicht nur rechtsextremen Ausgrenzungskategorien Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, Glauben und Lebensstil. Inzwischen wird aber auch die politische Meinungsbildung und politische Aktivität nicht mehr geachtet, wenn sie nicht dem normativen Maß entspricht. Und dieses Maß ist leider zu häufig Stillhalten statt Engagement.
Wie verarbeitet die Mitte die Krise? Welche Einstellungsmerkmale und Orientierungen haben die Menschen in der Mitte unserer Gesellschaft? Welche demokratischen Mittel können wir der rechtspopulistischen Einflussnahme entgegensetzen? Wie kann politische Beteiligung möglich gemacht und gesellschaftlich anerkannt werden? Und wenn es dann mal schief gegangen ist: wie kann Politik und Zivilgesellschaft mit gewählten Rechten in Parlamenten umgehen?
Diesen Fragen und Themen wollen wir auf dieser Konferenz nachgehen und diskutieren.
Veranstalter:
Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nds.-Mitte, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA), Geschichtswerkstatt Hannover e. V., DGB Region Niedersachsen - Mitte, DGB Jugend Niedersachsen - Sachsen-Anhalt, DGB Jugend Hannover, IG Metall Hannover, Pavillon Hannover, ver.di Jugend, Bezirk Hannover/Leine-Weser, VVN Bund der AntifaschistInnen Hannover.
Du sprichst hier ein Gesellschaftsproblem an, welches für Deutschland typisch ist - nicht nur in der Politik. Alles was nicht in die Schablone der "feinen" Gesellschafft passt, wird ausgegrenzt. Jetzt kommt es auf den Carakter des Ausgegrenzten an, ob er bereit ist zu kämpfen oder zu resignieren. Viele deutsche Ausgegrenzte resignieren, "Rechts" spricht genau diese Gruppe an. Rechts kann man nur entgegentreten, wenn man sich auf die sozialen Errungenschaften der BRD besinnt, statt sie weiter ab zubauen. Man sollte die Parolen von Rechts ernst nehmen und denen gegensteuern. Kein normaler Bürger hat was gegen Ausländer, wenn man ihm die Möglichkeit lässt in seinem eigenen Land zu arbeiten und vernünftig zu leben.