Fluglärminitiativen übergeben offenen Brief an die Landesregierung

H-P Wendorff (BIGUM) unterstreicht die Forderung der vereinigten BIs nach einem Nachtflugverbot
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Auf Vermittlung der beiden Landtagsabgeordneten Maaret Westphely (Grüne) und Marco Brunotte (SPD) kam es heute zu einem Termin beim Niedersächsischen Wirtschaftminister Olaf Lies, der für den Flughafen Hannover zuständig ist.
Von den Bürgerinitiativen, dem Umweltschutzverein und dem BUND waren VetreterInnen aus Garbsen, Langenhagen, Isernhagen und Burgdorf erschienen, außerdem die Bundestagsabgeordnete Caren Marks (SPD), Wolf von Nordheim (Grüne) als weiterer Wahlkreiskandidat, Frau Neander von der Nordhannoverschen Zeitung(1) und ein Kamerateam von SAT1regional.
Einige Fotos von Dr. G. Bargsten sollen das Ereignis dokumentieren.
Außerdem der Link zum Minibeitrag auf Sat1 Niedersachsen Mittwoch den 11.09.2013 (Beginnt 6:10 bis 6:47, nur eine Woche sichtbar)

Der Minister hörte nicht nur das Anliegen der Bürgerinitiativen geduldig an, sondern mußte auch heftige Kritik wegen seiner Unterschrift unter dasPapier der norddeutschen Wirtschaftsminister einstecken. Darin wird die Fortsetzung der Nachflüge für Hannover gefordert. (2) Dagegen erklärte er seine Bereitschaft zum Dialog auch vor Ort mit den Betroffenen.

Text des Briefes (Kopf siehe Bild):

Mehr Schutz vor Fluglärm! Nachtruhe ist ein Grundrecht!

Die vergangene Landtagswahl hat gezeigt, dass sich die Mehrheit in diesem
Lande für einen Politikwechsel entschieden hat. Entsprechend hoch sind die
Erwartungen an die neue Landesregierung, deutliche Zeichen für mehr
Lebensqualität zu setzen. Dazu gehört auch, dass der Schutz der
Gesundheit der Bevölkerung endlich wieder Vorrang vor den
wirtschaftlichen Interessen einiger weniger Firmen hat.

Der Flugbetrieb am Flughafen Hannover Langenhagen ist in den letzten
Jahren gewachsen – vor allem im Bereich des Nachtfluges, obwohl am Tage
noch viele Kapazitäten frei sind. Für einen Flughafen, der laut Deutscher
Flugsicherung (DFS) bis zu 60 Flugbewegungen pro Stunde „verkraften“
könnte, können ca. 37 Bewegungen in den 6 verkehrsreichsten Monaten pro
Nacht (4,6 Flieger/Stunde) nicht wirtschaftlich sein! Jedoch: 37-mal
Aufwachen pro Nacht ist für viele tausend Menschen eine große
gesundheitliche Beeinträchtigung
, deren negative Folgen medizinisch
unbestritten sind. Besonders die Gesundheitsschädigungen, aber auch die
Kosten für den überwiegend privat zu zahlenden Schallschutz und die
Entwertung des Eigentums stehen in keinem Verhältnis zu den geringen
Mehreinnahmen einiger Fluglinien, die ihre Flugzeuge etwas länger „in der Luft
halten“ können. Nicht zu vergessen sind hierbei die Kosten für die nächtliche
Offenhaltung des gesamten Flughafens!
Wir fordern die neue Landesregierung auf, die im Wahlkampf versprochene
Verbesserung der Lebensqualität von vielen tausend Menschen schnell
umzusetzen!
Dazu gehören insbesondere:

• Die Überprüfung der derzeitigen Nachtflugregelung, weil es viele neue
medizinische Erkenntnisse gibt, die in der geltenden Regelung noch nicht
berücksichtigt wurden. So bestätigt z.B. eine neue Mainzer Studie, dass
auch bei nicht von Missempfinden betroffenen Personen Blutdruckkrisen
durch den Nachtflug festgestellt werden. Weiterhin hat die deutsche
Ärzteschaft schwere gesundheitliche Schäden durch den Nachtflug mit
exorbitanten Kosten für das Gesundheitssystem konstatiert.

• Ein Nachtflugverbot für alle niedersächsischen Flughäfen.
Dies dient nicht nur der Verringerung der Lärmbelastung sondern auch,
wie die Piloten bei ihrem letzten Streik deutlich gemacht haben, der
Erhöhung der Sicherheit durch weniger Übermüdung des Flugpersonals.
Außerdem senkt es erheblich die Kosten für die Lärmschutzmaßnahmen
und steigert so die Wirtschaftlichkeit des Flughafens.

Die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit des Nachtfluges am Flughafen
Hannover - mit ergänzender Gegenüberstellung der wirtschaftlichen
Vorteile und der Kosten für die Gesundheit, Lärmschutz (Anlieger plus
Flughafen), wirtschaftliche Verluste bei den Immobilien der Anlieger,
wirtschaftliche Verluste der Gemeinden durch die Siedlungsbeschränkung
und die Lärmschutzzonen.

• Damit dies gelingt, ist die strikte Trennung von Kontrollbehörde und
Genehmigungsbehörde
erforderlich:
Der Fluglärmschutz gehört ins Umweltministerium!

(1) Ihr Beitrag ist bereits online

(2) siehe dazu auch: Wahlempfehlung der Fluglärminitiative Isernhagen
Aktuell 20.09.2013
Flughafen kritisiert Caren Marks
Angeblich bezieht sich die Kritik auf einen Artikel in der Lokalbeilage für Garbsen

Letzte Ergänzung: Namen und ein Photo 12.09.2013, 12:32

Bürgerreporter:in:

Siegfried Lemke aus Isernhagen

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