Otto Schaffer verlegt Groschenromane in Hannover - für Jugendliche oft verboten

Diamant-Verlag Hannover-Berlin, erschienen 15.12.1949.
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Der Walter-Lehning-Verlag mit seinen Comic-Serien Akim, Fulgor, Nick, Falk, Sigurd, Tibor („Kult-Zeichner“ Hansrudi Wäscher starb Anfang Januar 2016 im Alter von 87 Jahren) zog in den 1950-er Jahren nach Hannover und ist weit über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus bekannt geworden. Aber wer erinnert sich heute noch an Otto Schaffer (geb. 3.10.1908 in Leipzig, gest. 20.08.2001 in Darmstadt), der in Hannover fast zeitgleich die Verlagsstätten Voco–Verlag Hannover-Berlin, Diamant-Verlag Hannover-Berlin und Schaffer-Verlag Hannover-Berlin gründete? Wohl kaum jemand, zumal in den Medien über Otto Schaffer nichts zu finden ist, sieht man von dürren Angaben auf diversen Romanhefte-Verkaufs-Portalen einmal ab.

Verlagsgründungen in Hannover

Nach gründlicher Prüfung durch einen „Intelligenz-Offizier“ der britischen Besatzungsmacht erhielt Otto Schaffer Anfang 1949 die Genehmigung (Bestallung) zur Verlagsgründung. In erster Linie wurden sogenannte Groschenromanhefte produziert, die den Hunger nach „leichter“ Literatur in Nachkriegs-Deutschland stillen sollte. Aber auch einige (wenige) Romane im Taschenbuch-, Ganz- und Halbleinenformat wurden aufgelegt.

Ende 1949, nach Aufgabe des „Voco-Verlag Hannover-Berlin“ (geschah vermutlich auf Druck des Verlegers und Autors Wolfram von Hanstein, siehe tabellarische Aufstellung), gründete Schaffer den „Diamant-Verlag Hannover-Berlin“, den er am 1. Dezember 1950 im Handelsregister unter der Nr. 17197, Amtsgericht Hannover, Abt. A, registrieren ließ (Löschung am 8. Juli 1955). Bereits vorher, am 15. Februar 1949, hatte er den Schaffer-Verlag Hannover-Berlin unter der Nr. 16634 handelsgerichtlich in Hannover eintragen lassen (Löschung am 4.1. 1955).
Als hannoversche Verlagsadressen sind zunächst Goseriede 5/6), danach Karl-Kraut-Straße 6 (List) und zuletzt Ludwig-Barney-Straße 2 (Zooviertel) angegeben. In Berlin meldete Otto Schaffer eine Filiale in Berlin-Wilmersdorf, Berliner Straße 157 an.
Im Anzeiger-Hochhaus, Goseriede 5/6, hatte Schaffer nur ein Zimmer gemietet, das ihm als Büro diente, ähnlich verhielt es sich bei den anderen Verlags-Standorten in Hannover. Er blieb weiterhin in Berlin wohnen, fuhr aber in den Jahren 1949 bis 1952 mehrmals im Monat mit Bahn oder Auto nach Hannover.
Die Romane wurden in Berlin gedruckt, einige Ausgaben aber auch in Hannover (angegeben Willy Kühn, Hannover-L., im hannoverschen Adressbuch jedoch nicht nachweisbar).

1952 beendete der Verleger seine Aktivitäten in Hannover.

Eine Auflistung soll die Schaffensperiode des Verlegers Otto Schaffer in Hannover zwischen 1949 und 1952 nachzeichnen.

In Hannover erschienen

1.) DIAMANT-ROMANE (Heft 1 bis 8 = VOCO-ROMANE)
Liebesromane, jugendfrei, Voco-Verlag Hannover-Berlin, (Heft 1-8) , Diamant Verlag Hannover-Berlin (Nr. 9-152), 1949- 1952, 152 Hefte, Druck in Berlin, Preis=25 Pfennig (bis Heft 71), 30 Pfennig (Nr. 72-83), 35 Pfennig (Nr. 84-152), 16 Seiten (Nr. 1-23), danach 32 Seiten.

2.) SITTENROMANREIHE-Nicht jugendfrei, Aufdruck: „Verkauf an Jugendliche verboten“, oft mit Banderole versehen.
a.) Nächte der Liebe
Kurze Romanreihe mit drei Heften, Schaffer-Verlag Hannover-Berlin, erschienen 1951, Preis 1 DM, 32 Seiten.
b1.) Sitten und Liebe aus aller Welt (Heft 1-13)
b2.) Melodie und Liebe aus aller Welt (Heft 14-38)
b3.) Leben und Liebe aus aller Welt (Heft 39-42)
Diamant-Verlag Hannover-Berlin, insgesamt 42 Hefte, erschienen 1951-1952, Preis 50 Pfennig, 32 Seiten.
c.) Die Beichte
Untertitel: Liebeserinnerungen eines großen Künstlers und Lebemannes.
Diamant-Verlag Hannover-Berlin, 1952, Preis 1 DM, 32 Seiten, Druck: Willi Kühn, Hannover-L.
d.) Meine Schwester und ich
Diamant-Verlag Hannover-Berlin, Hefte mit Banderole vor dem Titelbild, 1952, Preis 1 DM, 32 Seiten, Druck: Willi Kühn, Hannover-L.
e.) Sensationen
Untertitel: Liebe-Furcht-Tragik-Grauen
Diamant-Verlag Hannover-Berlin (Heft1-3), Schaffer-Verlag Hannover-Berlin (Heft 4-5), insgesamt sind 5 Hefte erschienen, 1951-1952, Preis 1 DM, 32 Seiten.
f.) Violet
Untertitel: Lebenserinnerungen einer Tänzerin
Diamant-Verlag Hannover-Berlin, 12 Hefte, Preis 1 DM, 32 Seiten, Druck: Willi Kühn, Hannover-L.
g.) Romane der Leidenschaft
g1.) Untertitel : Geliebte großer Männer (Heft 1-8)
g2.) Untertitel: Skandale aus aller Welt (Heft 9-49)
g3.) ohne Untertitel: Heft 50-59
g4.) Nicht: Romane der Leidenschaft, sondern: Der moderne Liebesroman
ohne Untertitel: Heft 60-63
Diamant-Verlag Hannover-Berlin, insgesamt 63 Hefte, Preis 30 Pfennig (Heft 1-14), 40 Pfennig (Nr. 15-18), 50 Pfennig (Nr. 19-63), 1951-1952, 32 Seiten, jugendfrei, Druck: Willi Kühn, Hannover-L.

Neben den Sittenromanen erschienen auch Abenteuer/Krimi/Wildwest- Romanhefte sowie Romanreihen für die Jugend (Mädchen und Jungen).

3.) Fred Parker
Untertitel: Die Erlebnisse des großen Unbekannten.
Neuauflage einer Romanreihe, die zwischen 1920-1923 im Verlag Hugo Richter, Berlin, erschien.
Diamant-Verlag Hannover-Berlin, 1950, Preis 30 Pfennig, 32 Seiten, insgesamt sind nur 8 Hefte verlegt worden. Hefte 9-14 angekündigt, aber (vermutlich) nie erschienen.

4.) Der Neue Frank Allan
Untertitel: Der Geheimnisvolle Rächer
Die Krimireihe „Der Neue Frank Allan“, Untertitel:"Der geheimnisvolle Rächer" schließt sich an die Frank Allan Reihe an, die in den 1920-er und 30-er Jahren unter dem Titel „Frank Allan“, Untertitel : "Der Rächer der Enterbten" großen Erfolg hatte.
In der neuen Reihe ermittelt der Sohn von Frank Allan.
Erscheinungs-Zeitraum 1949-1952, wöchentlich, bis Ende 1949 im Voco-Verlag Hannover-Berlin (Heft 1-6), danach Diamant-Verlag Hannover-Berlin (Heft 7—95), 32 Seiten, Preis 30 Pfennig (Heft 1-65), 40 Pfennig (Nr. 66-95).
Anmerkung: In den Heften 85, 87, 89, 91, 93 und 95 tritt Frank Allan als Tex Bandix auf. Es sind Wild-West-Romane.

4.1) Tex Bandix
Untertitel: Abenteuer im wilden Westen
6 Hefte, sonst wie „Der Neue Frank Allan“

5.) Der Excelsior-Club
Untertitel: Harry Moris‘ unheimliche Erlebnisse- Abenteuer in aller Welt.
Diamant-Verlag Hannover-Berlin, 1950, Preis 30 Pfennig, 32 Seiten, erschienen sind vermutlich nur 2 Hefte, obwohl es eine Vorankündigung für weitere zwei Hefte gab.

6.) Jugendreihe „Hasi“
Untertitel: Eine lustige Serie für junge Mädchen
Verlagswerbung: „Hasi“ ist ein lebensfrohes Menschenkind. Sie wächst im Kreise ihrer Geschwister unbeschwert heran, so daß sie immer zu lustigen Streichen aufgelegt ist, obwohl sie sich schon mehr als kleine Dame fühlt. Kein Erlebnis kann ihr aufregend genug sein“.
Erschienen sind im Diamant-Verlag Hannover-Berlin nur 2 Hefte, 1952, 32 Seiten, 50 Pfennig.

7.) Jugendreihe „Bund der 8“
Untertitel: Spannung-Freude-Abenteuer.
Verlags-Werbung: „Die 8 Jungen schließen sich zu einem Bund zusammen und erleben spannende Abenteuer, bestrafen das Böse und belohnen das Gute. Sie schützen die Schwachen, stehen sich bei, zeigen Mut, Ausdauer und Standhaftigkeit. Sie wurden Kameraden“.
Iin dieser Reihe im Diamant-Verlag Hannover-Berlin sind nur 5 Hefte erschienen, 1952, 40 Pfennig, 32 Seiten.

Quelle Romanhefte-Angaben > Internet: romanhefte-info.de

Darüber hinaus erschienen im Schaffer-Verlag Hannover-Berlin und Diamant-Verlag Hannover- Berlin (Kürzel „SV-Romane“) auch Romane im Taschenbuch-, Halbleinen- oder Ganzleinenformat.

Romane im Taschenbuch-Format, Schaffer-Verlag Hannover-Berlin und Diamant-Verlag Hannover-Berlin:

Band 1: Frauen um Nero
Untertitel: Die Vestalin, von Julius Gajus (Fantasiename in Anlehnung an den römischen Feldherrn), 1952.
Band 2: Bel ami
Roman von Guy de Maupassant, aus dem Französischen neu übersetzt und für die SV- Romane (Schaffer-Romane Hannover-Berlin) bearbeitet von Eugen von Sass, 1952
Band 3: Frauen um Rasputin von ?, 1952.

Weitere Bände konnten nicht ermittelt werden.

Romane in Ganzleinen-Format mit mehrfarbigem Schutzumschlag, Schaffer-Verlag Hannover-Berlin und Diamant-Verlag Hannover-Berlin

1.) Das Eisen im Feuer von Clara Viebig, ohne Jahresangabe.
2.) Edith Kirkland von M. van Horst
Untertitel: Bekenntnisse einer glücklichen Frau.
Aus dem Amerikanischen übertragen von Hans Winand, 1949, Neuauflage eines Romans, der bereits im Verlag für Kulturpolitik Otto Schaffer, Berlin*, vor 1945 erschienen ist.
*1938 übernahm Otto Schaffer auch den „Verlag für Kulturpolitik“, Berlin. Näheres siehe „Beruflicher Werdegang“.

3.) Die Liebe war stärker von Eugen von Sass, ohne Jahresangabe
4.) Charlotte von Weiß von Clara Viebig
Untertitel: Roman einer schönen Frau, Neudruck 1950.

Anm: Es zeigt sich, dass Schaffer nicht alle Werke ausgesondert hatte, siehe tabellarischer Werdegang.

Romane im Halbleinenformat, Schaffer-Verlag Hannover-Berlin

1.) Der unbequeme Gast, humoristischer Roman von Rolf Lennar, ohne Jahresangabe, Neuauflage eines im Schaffer-Verlag, Berlin, erschienenen Buches..
Vorankündigung „Der Nervenarzt“, humoristischer Roman von Rolf Lennar, ohne Jahresangabe, Mitteilung des Verlages: Den humoristischen Stoff „Der Nervenarzt“, verfilmt z. Zt. die Comedia-Filmgesellschaft mit Heinz Rühmann in der Titelrolle. Die Buchausgabe ist in Kürze zu erwarten. Ob der Roman tatsächlich erschienen ist, konnte nicht ermittelt werden.

Wer war Otto Schaffer?

Ein beruflicher Werdegang in tabellarischer Form soll das Leben des Verlegers aufhellen.

1920-er Jahre

Mittlere Reife, anschließend Drucker-und Setzerlehre in der Buchdruckerei- Otto Spamer, Generaldirektor Otto Schaffer (Onkel), Leipzig, umfangreiche Studien im Verlagswesen.

1930-1935

Anstellung beim Knaur-Verlag, Berlin. Mitwirkung bei der Herstellung des Lexikons (erschienen Herbst 1931).

1936-1937

Prokurist beim Vier Falken Verlag Herzog, Berlin.

1938

Kauf des "Voco-Verlag Wolfram von Hanstein". Dieser besaß den Verlag seit 1925, musste ihn aber Mitte der 1930-er Jahre auf Druck der Nationalsozialisten aufgeben. Wolfram von Hanstein war eine schillernde Persönlichkeit, ein Wanderer zwischen den Welten. Es lohnt sich über ihn mehr zu erfahren.

Verlegte Bücher "Voco-Verlag Otto Schaffer"

1.)Der vom Gutenberg von Wolfram von Hanstein, Voco-Verlag Berlin, 1939 und 1940.
Diesen Titel legte der Autor noch einmal 1947 auf, als er den Voco-Verlag wieder zurückbekommen hatte (Voco-Verlag Dresden, Schriftenreihe "Republikanische Bibliothek", 1947).
2.)Der schwarze Berthold-Ein Erfinderschicksal von Wolfram von Hanstein, Voco-Verlag Berlin, 1941.
Ähnliche Sitution wie 1.) Neudruck, Voco-Verlag Köln, o. J., vermutlich 1958, nicht mehr Verlagsangabe "Republikanische Bibliothek".
3.) Des Lebens heitere Masken von Heinrich Tiaden, Voco-Verlag Berlin 1943.
4.) Warthbruchzauber von Paul Schulze-Berghof, Voco-Verlag Berlin, 1944.
5.) Vom Nachtwächter zur Bühne von Christine Eckelmann, Voco-Verlag Berlin, 1942.
6.) Bergfieber von ?, Voco-Verlag Berlin, 1943.
7.) Hasi von Lotte Theile, Voco-Verlag Berlin, 1943.
8.)Freischärler am Schwarzen Meer von G. Licholet, Voco-Verlag Berlin, 1939.

Kauf des "Verlag für Kulturpolitik" (Der Verlag wurde 1919 in München gegründet und 1925 nach Berlin umgesiedelt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gleichgeschaltet).
Otto Schaffer verlegt mehrere Bücher, auch Neuauflagen von Werken, die bereits vor seiner Inhaberschaft im „Verlag für Kulturpolitik“ erschienen sind.

Verlegte Bücher "Verlag für Kulturpolitk Otto Schaffer"

1.) Hotel Sacher von Oberstleutnant a. D. Emil Seeliger
Anm: Auch in Österreich kam es nach Ende des Krieges zu einer „Entnazifizierung der Literatur“. Im Januar 1946 setzte das „Bundesministerim für Unterricht „das Buch auf die „Liste der gesperrten Autoren und Bücher“. Nach Änderung einiger Textpassagen, die der österreichische Autor vornahm, wurde das Buch wieder zugelassen.
2.)Maulwürfe des Völkerringens von Emil Seeliger
3.)Das Liebesleben des Menschen, Gesund durch Heilpflanzen,
Schicksale ewiger Liebe. Der Arzt, der das Leben verlängerte. Das Leben und Wirken des großen Hufeland“,

alle von Hugo Hertwig
4.)Der Henker von Paris von Henry Sanson
5.)Don Juan von Pierre Jean Felicien Mallefille
6.)Edith Kirkland Bekenntnisse einer glücklichen Frau“ von M. van Vorst
7.)Die Truhe aus Peking, Wilhelmstraße 76, Die Großen im Kleinen, Sternstunden des Genies,
alle von Hanns Marschall
8.) Churchill ganz „Privat“ (kam 1946 auf die Liste der auszusondernden Literatur), Bagdadbahn 1893, Zaharoff- Der Dämon Europas,
alle von Walter Persich
9.) Rinaldo Rinaldini von Chr. Vulpius
10.) Die galanten Abenteuer des Johann Konrad Friedrich und Katharina II ,
beide bearbeitet von Willy Stuhlfeld
11.) Elisabeth, Zarin von Rußland von Oskar Meding

1939

Otto Schaffer schreibt in seinen Lebenserinnerungen: Im Sommer 1939 wurde ich in das Reichsministerium für Propaganda gebeten. Dr. Josef Goebbels baute sich vor mir auf und schrie: "Ich mache Kulturpolitik, nicht Sie, raus".
Er musste den "Verlag für Kulturpolitik" ändern in "Schaffer-Verlag" .
Anmerkung: Die Datumsangabe "Sommer 1939" kann nach Meinung des Berichterstatters nicht stimmen, hier irrt vermutlich Schaffer. Wahrscheinlicher ist der Sommer 1941, denn bis 1941 werden noch Bücher mit der Verlagsangabe "Verlag für Kulturpolitik Otto Schaffer", Berlin verlegt. Erst ab 1942 erscheint, neben Voco-Verlag, Berlin (siehe Aufstellung), die Verlagsangabe "Schaffer-Verlag Berlin"

Ende 1941

Otto Schaffer erhält einen Gestellungsbefehl. Es ging nach Norwegen, hier wird er als Sanitäter ausgebildet.

1942-1944

Es herrschte zwar Krieg, aber während der Front-Urlaube verlegte Otto Schaffer
weiter Bücher.
Unter der Verlagsbezeichnung "Schaffer-Verlag Berlin"
erschienen.
1.) Aktien von Suez von Walter Persich, Schaffer-Verlag Berlin, 1942.
2.) Dr. August Pflug-Aus Leben und Geheimkanzlei unter Bismarck 1860-1914
von Waldemar Müller-Eberhart, Schaffer-Verlag Berlin, 1942.
3.) Oel brennt in Persien von Hanns Marschall, Schaffer-Verlag, ohne Jahresangabe*
*Es könnte sich auch um eine Ausgabe vor 1942 handeln, die im "Verlag für Kulturpolitk Otto Schaffer" erschienen ist.
4.) Weiße Pelerinen von Tamara Gumitsch, Schaffer-Verlag Berlin, 1943.
5.)König der Demokraten von Emil Seeliger, Schaffer-Verlag Berlin, 1943.
6.)In zwei Welten von Heinrich Wilheln Wirbitzky, Schaffer-Verlag Berlin 1943.
7.) Zwischen Wolkenkratzern von Walter Röcken, Schaffer-Verlag Berlin, 1942.
8.)Kleines Wachbuch für Annemar- Briefe aus der Einsamkeit von Walter Persich, Schaffer-Verlag Berlin, 1944.
9.)Ein couragiertes Frauenzimmer-Zeitbild Berliner Refugies 1790-1806 von Waldemar Müller Eberhart, Schaffer-Verlag Berlin, 1943.

1946

Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde der Voco-Verlag Otto Schaffer, Berlin, in die Liste der auszusondernden Literatur, Liste A III „Verlage, deren gesamte Produktion zu entfernen sind“ aufgenommen. Die Liste, herausgegeben am 1. April 1946 von „Deutsche Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone“, diente als Grundlage für den Kontrollratsbefehl Nr. 4 aller Siegemächte „Einziehung von Literatur und Werken nationalsozialistischen Charakters“, der am 13. Mai 1946 erlassen wurde.
Es erschienen bis 1953 noch 3 weitere Listen.
Wolfram von Hanstein wurde 1947 in Dresden wieder Inhaber des Voco-Verlages, Schriftenreihe „Republikanische Bibliothek“. Später Umsiedelung des Verlages nach Köln.

1946-1948

Neuaufnahme der alten Verlagsaktivitäten in Berlin scheitern am Veto der Russen. Die westlichen Besatzungsmächte hatten keine Einwände, aber der Beschluss für die Weiterführung der Verlagsgeschäfte in Berlin musste einstimmig gefasst werden. Otto Schaffer wich nach Hannover aus.

1949-1950

Verlagsgründungen in Hannover

1952

Beendigung der Verlagsaktivitäten in Hannover.

1953

Umzug nach Darmstadt.

Nach Vorlage eines Verlagskonzepts bekommt Otto Schaffer von der Stadt Darmstadt ein Aufbau-Darlehen in Höhe von 30000 DM.

1954 bis 1987

Der Aufbau eines neuen Literatur-Verlages scheitert nach kurzer Zeit. Seine Zukunft sieht Schaffer nun im Aufbau eines Wirtschafts-Verlages. Er wird auf verschiedenen Ebenen aktiv und verlegt:
> Adressbuch der Stadt Frankfurt
> Almanach der Deutschen Eisenbahnen (Jahrbuch)
> Illustrierter Wirtschaftsspiegel
> Städteausgaben von Darmstadt, Hamburg, Essen, Bonn, Köln, Dortmund, Stuttgart, München, Nürnberg, Berlin. Da zur Finanzierung der Herstellungskosten Werbeanzeigen geschaltet werden mussten, beschäftigte Schaffer ein „Heer“ von Anzeigenvertretern.
> Polizeimagazin. Berichte über die Arbeit der Polizei.

1988

Otto Schaffer, inzwischen 80 Jahre alt, legt den Verlag, da kinderlos geblieben, in fremde Hände.

Danksagung

Ein besonderer Dank geht an die fast 90-jährige Frau Elisabeth Schaffer, geb. Ensgraber, 2. Ehefrau des Verlegers. In mehreren Telefon-Gesprächen gab sie dem Berichterstatter mit großer Geduld Auskunft über das Leben ihres Ehemannes und sandte eine Kopie „Erinnerungen an eine ereignisreiche Zeit“, die Otto Schaffer in seinen letzten Lebensjahren niederschrieb.

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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