Ein Euro für fünf Minuten: Für Luft an Tankstellen zahlen?

An dem neuen Automaten kostet das Lufttanken einen Euro. | Foto: Rautenstrauch
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Auch Luft gibt es nicht mehr umsonst: Überall in Deutschland testen Tankstellen Bezahl-Luftdruckgeräte. Fünf Minuten Luft für einen Euro - dieser Tarif zeichnet sich ab. Auch in Neustadt haben zwei Tankstellen bereits kostenpflichtige Reifendruckluftgeräte aufgestellt. Darüber - und über die Reaktionen von Kunden und anderen Tankstellenbetreibern - berichtet die Leine-Zeitung in ihrer Dienstagausgabe.

Hier der vollständige Artikel von Susanne Döpke und Markus Rautenstrauch:

Luft gegen bare Münze: An zwei Tankstellen in Neustadt sind jetzt kostenpflichtige Reifendruckluftgeräte aufgestellt worden – für einen Euro gibt es fünf Minuten lang Druckluft für Reifen. Der Schneerener Joachim Beutner findet das „einen Skandal“, fragt sich, ob man bald auch für das Wasser zum Scheibenputzen zahlen müsse. Seine Frau Cornelia fügt hinzu: „Das sollte zum Service dazu gehören!“
Ursel Jung arbeitet an der Aral-Tankstelle an der Wunstorfer Straße und hat kein Verständnis für das Vorgehen der Mitbewerber. „Das schlägt dem Fass ja den Boden aus“, sagt sie ungläubig.
Ein paar Hundert Meter nördlich, an der Oil-Tankstelle, kostet Reifen aufpumpen bereits Geld. Die neue Luftsäule ersetzt die mobilen Geräte, mit denen kostenfrei Reifen befüllt werden konnten. Ob solche Apparate an der Famila-Tankstelle noch zur Verfügung stehen, wollte eine Mitarbeiterin gestern nicht sagen, Luft tanken kostet dort ebenfalls einen Euro.
Christine Rettig vom ADAC Hannover findet diese Praxis, die zurzeit in ganz Deutschland um sich greift, gefährlich. Sie befürchtet, dass nun Autofahrer vom Überprüfen des Reifendrucks abgeschreckt werden und sich und andere gefährden. „Wenn der Druck zu gering ist, ändert sich die Bremswirkung, was sogar Unfälle auslösen kann“, sagt sie. Wie hoch der Druck auf die Pneus sein muss, hängt vom Auto ab und ist im Fahrzeugschein vermerkt.
Rettig rät, zur Sicherheit 0,2 Bar mehr aufzupumpen als angegeben. Das spare außerdem Sprit. Der Shell-Konzern testet die Münzautomaten zurzeit nahe der niederländischen Grenze. Sie seien weniger wartungsanfällig und diebstahlgefährdet und stünden den Kunden rund um die Uhr zur Verfügung, sagte eine Firmensprecherin.

Was meint Ihr: Ist es legitim, dass die Tankstellen für die Benutzung ihrer Luftgeräte Geld verlangen? Oder sollte das zum Service dazugehören?

Bürgerreporter:in:

Robin Jantos aus Hannover-Mitte

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