Ehrung für Dr. Walter und Ilse Sochaczewski

Haus Rühmkorffstraße 18
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Am 6. und 7. Oktober 2011 werden in der Landeshauptstadt Hannover weitere Stolpersteine verlegt, erstmals nach „erweiterten Kriterien“. „Aus Respekt vor den nächsten Hinterbliebenen und ihren Wünschen“, heißt es in der Rats-Drucksache Nr. 1087 aus 2011.
Endlich, möchte man meinen, bekommen jetzt alle Verfolgten des Nazi-Regimes einen Stolperstein, also auch jene, die sich der Ermordung durch Emigration entzogen hatten. Dieses Umdenken ist sehr zu begrüßen, kam das Einlenken von „ganz oben“? Es darf gerätselt werden.
Am Nachmittag des 6. Oktober 2011, gegen 14, 40 Uhr, goss es wie aus Eimern als Stolperstein-Initiator Gunter Demnig die Steine für Dr. Walter Sochaczewski und Ilse Sochaczewski geb. Meyerstein vor dem Haus Rühmkorffstraße 18 verlegte. Tochter Barbara Dreyfuss erinnerte sich in einer bewegenden Rede an ihre Eltern:
„Heute stehe ich hier mit einigen Freunden um Euch zu ehren. Euch haben wir, Lisel (Anm. Schwester) und ich, es zu verdanken, dass wir nicht auch, wie viele Menschen unserer jüdisch/deutschen Generation, in diesem Land ermordet wurden“, so die 89-jährige und weiter: „Sie waren in erster Linie Deutsche und dann Juden“. Leider konnte man ob des prasselnden Regens viele ihrer Worte kaum verstehen.
Über den Lebenslauf des Ehepaares Sochaczewski muss an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Dies hat dankenswerterweise Dr. Karljosef Kreter, Leiter "Erinnerungskultur" Landeshauptstadt Hannover (Projekt gegen das Vergessen des Nazi-Terrors gegenüber Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und Politisch Verfolgten) getan (in der „Bilderreihe“ nachzulesen). Der ehemalige Stadtarchiv-Chef griff im Wesentlichen auf Informationen (keine persönlichen) von Barbara Dreyfuss zurück.
Auf zwei Veranstaltungen (Medienhaus Hannover-Linden, Schwarzer Bär und Haus der Region, Hildesheimer Straße) berichtete die Arzttochter aus ihrem Leben.
Siehe: http://www.lifepr.de/pressemeldungen/region-hannov...
http://www.myheimat.de/hannover-mitte/kultur/im-me...
Trotz der Witterungsumstände nahm doch eine relativ große Teilnehmerzahl an der Gedenkfeier teil. Unter anderen wohnten der Zeremonie bei (in ungeordneter Reihenfolge):
Volker Simmendinger, Lebensgefährte von Frau Barbara Dreyfuss
Jürgen Wessel, CDU-Mitglied, Netzwerker, beheimatet in Linden
Dr. Peter Schulze, hervorragender Kenner des Judentums
Dr. med. Ricarda und Dr. med. Udo Niedergerke, MHH (Medizinische Hochschule)
Dr. med. Nina und Dr. med. Andreas Steiert (und Kinder), MHH
Gabriele und Frank Lehmberg, Deutsch-Israelische Gesellschaft
Professor Andor Izsak, Europäisches Zentrum für Jüdische Musik, Hannover
Dr. Karljosef Kreter und Dieter Wuttig, Landeshauptstadt Hannover
Michael Jürging, Dipl.-Ing., u. a. Internet-Plattform „Lebensraum Linden“
Manfred Wassmann Dipl.-Ing., u. a. Internet-Plattform „Lebensraum Linden“
Christine Handke, Politikerin (CDU)
Raimund Dehmlow, Diplom-Bibliothekar, Buchhändler
Irene Dahlmann als Vertreterin der RA-kanzlei Thannheiser, Rühmkorffstaße 18
Am Abend des 7. November 2011 werden es dann 201 „kleine Mahnmale“ sein, die an die Opfer der Nationalsozialisten* erinnern sollen. Dafür herzlichen Dank an die Verantwortlichen der Landeshauptstadt Hannover .

* Michael Jürging berichtet über Schicksale jüdischer Geschäftsleute am Schwarzen Bären (Hannover-Linden):
http://www.lebensraum-linden.de/internet/page.php?...

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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