Ehemaliger Blumenhändler verwandelt Buchhandlung Decius in einen Theatersaal

Manuela Banse (Chefin Buchhandlung Decius) und Manfred Wassmann  (Internet-Portal Lebensraum Linden) luden ein.
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  • Manuela Banse (Chefin Buchhandlung Decius) und Manfred Wassmann (Internet-Portal Lebensraum Linden) luden ein.
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„Thalia trifft Johann Strauß“ hieß es am 10. März 2016 in Hannover-Linden, Falkenstraße 10.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aus Linden in die Welt“, in's Leben gerufen vom Online-Portal „Lebensraum Linden“ und der Buchhandlung Decius, entführte der gebürtige Lindener Horst Deuker (85) seine Zuhörer in die große Welt des Theaters. Er war in den ersten Nachkriegsjahren ein glühender Theaterbesucher, lagen doch die Spielstätten Thalia-Theater (1946 bis 1958 im ehemaligen Hanomag-Saal an der Göttinger Straße, danach bis zum Schluss Juli 1973 im Theater am Aegi) und Johann-Strauß-Theater (März 1946 bis November 1946 im Hanomag-Saal, danach bis zur Schließung am 31. März 1949 im Gemeindesaal der Martinskirche an der Badenstedter Straße) nicht weit entfernt.

Noch einmal brachte Horst Deuker die Musikstücke, insbesondere Operetten, zur „Aufführung“. Alles begann im Johann-Strauß-Theater am 22. März 1946 mit „Wiener Blut“ (Johann Strauß). Auch an die weiteren Inszenierungen der Spielstätte, wie zum Beispiel „Der fidele Bauer" (Leo Fall), „Schwarzwaldmädel“ (Leon Jessel), „Vetter aus Dingsda“ (Eduard Künnecke) und „Land des Lächelns“ (Franz Lehar, Neuiszenierung 1950 im Thalia-Theater), hat er noch lebhafte Erinnerungen. Leider fiel schon im März 1949 der letzte Vorhang.

Das Thalia-Theater in der Göttinger Straße, das 1947 noch als Deutsch-Englisches Theater in den Annalen steht, war für den jungen Deuker nur einen Steinwurf entfernt, sein Elternhaus lag fast gegenüber auf der anderen Straßenseite .
Auch hier wurden fleißig Operetten gespielt. „Die lustige Witwe“ (Franz Lehar) war ein besonderer Erfolg, über 200 Aufführungen ohne Unterbrechung.
„Ich habe das Stück über 30-mal gesehen. (Fast) alle Dialoge konnte ich auswendig. Wäre ein Darsteller einmal nicht "im Bilde" gewesen, hätte ich vielleicht als Souffleur einspringen können“ so Deuker. Regisseur dieser Produktion war der hervorragende „Theatermacher“ Peter Stanchina, der im Juli 1947 nach Hannover kam. Er inszenierte im Thalia auch die Operetten „Die Csardasfürstin“ (Emmerich Kalman), „Graf von Luxemburg“ (Franz Lehar), Maske in Blau“ (Fred Raymund) und „Der Vogelhändler“ (Carl Zeller).

Neben den Eigen-Inszenierungen gab es auch Aufführungen renommierter Theater aus anderen Städten. Es gastierten u. a. Deutsches Theater München mit „Im weißen Rössl“ (Ralph Benatzky) und Hamburger Volksoper mit Paul Lincke‘s „Frau Luna“ (hier trat ein junger Schauspieler in einer Nebenrolle auf, der später im Hamburger Ohnsorg-Theater bundesweit bekannt werden sollte, siehe Bilder.

Nach gut einer Stunde knipste Horst Deuker das (Theater)-Licht aus. Kräftiger Applaus war ihm sicher.

Quelle:
Horst Deuker

Bürgerreporter:in:

Bernd Sperlich aus Hannover-Bothfeld

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