Mückenplage oder keine Mückenplage?

Für Details bitte die Bild-Lupe benutzen. Titel: "Das Ende der Menschheit?" Das Bild habe ich mit 3D-Software gemacht.
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Nach dem gerade nervenden Dauerregen, stellt sich wieder die Frage nach der Mückenplage.
Nee, wird wohl hier nix - zu kalt - freu-freu :-)

Gerade im berüchtigten „Sommerloch“ schreien verschiedene Medien gern
Pseudo-Sensationen in die Runde.

Neben Nessi und exotischem, gar schröcklichen Getier in Badeseen funktionieren
Mückenplagen auch immer gut.

Aber, wie ist das eigentlich wirklich, mit den Mücken?
Ich habe mal versucht, den „wahren Kern“ für mich zusammen zu suchen.

Einige Daten:

Es gibt über hundert Arten dieser „Culicidae“ in Europa.

Alle haben gemeinsam, dass nur die Weibchen stechen und Blut saugen.

Bekannt sind sie bei uns z. B. auch unter den Namen:
Stechmücke, Schnake, Stanze, Staunzer oder Gelse. Im Ausland oft Moskito.

Nun gibt es nicht nur die marktschreierischen Ankündigungen von biblischer
Plagen in etlichen Medien, nein, es gibt auch seriöse Wissenschaftler, die sich
mit diesen Insekten befassen.

Zum Beispiel die Mückenforscher vom Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel
Riems.

Nach deren zusammenfassender Erklärung, muss man schon Hellseher sein, um
Mückenplagen vorherzusagen.

Und es gibt keine deutschlandweite Plage, sondern immer nur regionale
Ereignisse.

Wie viele Mücken schlüpfen hängt nämlich ganz vom örtlichen Wettergeschehen ab.

Viel Wasser und, zeitlich passend dazu, eine Hitzewelle braucht es.

In Gegenden mit Feuchtgebieten, mit Hochwasser / Überschwemmungen, mit starken
Gewittern – bei viel Wärme - explodieren die Mückenpopulationen geradezu.

Ein Weibchen legen an die 200 Eier!

Die Larven schlüpfen bei geeigneten Bedingungen innerhalb weniger Tage.
Dann kann es plötzlich bis 100.000 Mücken pro Quadratmeter geben!
Und die fliegen dann los!

Übrigens, man kann, in besonders betroffenen Gebieten, was gegen die
Entwicklung der Biester tun.

BTI, heißt das Wundermittel, eine Bakterie mit dem Namen „Bacillus
thuringiensis israelensis“.

BTI verhindert die Fortpflanzung der Mücken, und schadet weder Menschen noch
anderen Tieren.

Gibt es als Tabletten, die man beispielsweise in die Regentonne oder in
(Garten-)Teiche werfen kann.

In den Rheinauen z. B. werden die nassen Gebiete vom Flugzeug aus damit
besprüht.

Und was ist mit der Übertragung von Krankheiten durch Mücken?

Schon vor über zehn Jahren wurde die gefürchtete Tigermücke eingeschleppt.

Jedes Jahr wird sie in der Freiburger Gegend angetroffen.
Auch um Jena konnte sie ausgemacht werden.

Die Tigermücke KANN(!) Denguefieber, Chikungunya-Fieber, Gelbfieber und
wahrscheinlich auch das Zikavirus übertragen.

Zur Übertragung von Denguefieber oder Zikaviren sind aber bisher in Deutschland
keine Fälle bekannt geworden!

Trotzdem wird das aber weiterhin gut beobachtet – könnte ja mal losgehen.

Der Grund: Es ist wohl in Deutschland zu kalt.

Studien haben gezeigt, dass Mücken, die mit den entsprechenden Viren infiziert
wurden, bei uns das Virus nicht weitergeben konnten.

Erst bei längeren, konstanten Temperaturen ab/über 27 Grad würde beispielsweise
das Zikavirus auf den Wirt übertragen.
Bis jetzt(!) also kein Grund zur Angst.

Wie vorbeugen gegen Mückenstiche?

Norbert Becker, Mückenforscher vom Friedrich-Loeffler-Institut, hat für sich,
in einem Interview, das einfachste Prinzip entdeckt:

Einfach stechen lassen und cool bleiben!

Ok, das ist nicht jedermanns Sache.

Stiftung Warentest hat das Ergebnis des diesjährigen Tests kurz
zusammengefasst:
Ohne Chemie funktioniert es nicht!

Wer Insektenabwehrstoffe wie DEET (Diethyltoluamid) oder das, nach Meinung der
Stiftung Warentest verträglichere, Icardin nicht verwenden will, weil er mehr
auf „Naturstoffe“ hofft, der wird enttäuscht werden.

„Guten Appetit“ könnte man sich dann noch zusätzlich auf die Haut tätowieren.

Übrigens, auch Geräte, die mit Ultraschall oder UV-Licht arbeiten wirken bei
Mücken nicht.

Das geht nur mit Mückensteckern, die Insektizide verdampfen.
Das ist allerdings, im Haus - oder gar Kinderzimmer, auf Dauer bedenklich.

Eine prima Möglichkeit, besonders für Schlafzimmer, sind Mückennetze – und die
sind sicher und gesund!

Also, Einschmieren, lange Kleidung tragen oder einfach stechen lassen.
Die mückenreichsten Monate sind Juli, August und September – da geht also noch
was.

Ach, ja, sie ist bis jetzt nicht in Sicht, die große Mückenplage 2017.

Bürgerreporter:in:

Wilhelm Kohlmeyer aus Hannover-Groß-Buchholz

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