Fototipps: Nicht blenden lassen

Die verschiedenen Objektive erfordern unterschiedliche Formen von Gegenlichtblenden.
2Bilder
  • Die verschiedenen Objektive erfordern unterschiedliche Formen von Gegenlichtblenden.
  • hochgeladen von Jens Schade

Es ist ein mehr oder weniger unscheinbares Zubehör, doch es sorgt einfach für bessere Fotos. Die Rede ist von der Gegenlicht-, Sonnen- oder Streulichtblende. Drei Namen für das kleine, aber sehr wichtige Hilfsmittel in unserem fotografischen Alltag. Leider müssen die Nutzer von Handykameras und den kleinen Kompaktfotoaparaten darauf verzichten. Hier sind Fotografen mit etwas besseren Geräten unabhängig von ihrem fotografischen Können wirklich im Vorteil.

Weil die Fotoszene nach meinem Geschmack bei myheimat etwas zu kurz kommt, will ich ab und zu mit Beiträgen zu Fotothemen den Fokus auch mal auf dieses schöne Hobby richten. Diesmal lenke ich den Fokus einmal auf die Technik und beschäftige mich mit einem kleinen, aber ziemlich unentbehrlichen Hilfsmittel in unserem fotografischen Alltag.

Jeder kennt es vom Autofahren. Schein die tiefstehende Sonne von vorn durch die Windschutzscheibe, klappen wir die extra dafür angebrachten Blenden herunter und schon haben wir eine bessere Sicht. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Sonnenblende für das Objektiv. Sie schirmt das Gegenlicht ab und läßt die Kamera klarer auf unser anvisiertes Motiv blicken. Die Sonnenblende hilft aber nicht nur bei Gegenlicht direkt aus der Aufnahmerichtung. Deshalb finde ich persönlich die Bezeichnung „Streulichtblende“ letztendlich besser. Da die Blenden innen schwarz sind, verhindern sie auch Reflexionen durch seitliches Streulicht. Streulicht können wir als Fotografen sehr schlecht kontrollieren. Es kann zu flauen, kontrastarmen Aufnahmen führen. Deshalb sollte die Sonnenblende nicht nur bei direkten Gegenlichtsituationen verwendet werden, sie ist ansonsten ebenfalls zumeist sehr sinnvoll.

Heute ist es modern, die Blende mittels eines Bajonetts vorn am Objektiv einzurasten. Oft lässt sie sich dann auch umgekehrt aufstecken. Bei dieser Methode ist sie nicht im Wege, wenn wir sie nicht brauchen, aber doch sicher vor Verlust und immer noch mit dabei. Früher war es dem gegenüber mal üblich, dass die Blende ein Gewinde hatte und ins Filtergewinde des Objektivs geschraubt wurde. Manche teuren Teles hatten auch eine festeingebaute Sonnenblende, die im Bedarfsfall einfach nach vorn geschoben werden konnte.

Die derzeitigen Blenden sind zumeist aus Metall oder festem Plastik. Sie dienen damit zusätzlich als Objektivschutz, sie fangen Stöße ab und verhindern den unmittelbaren Kontakt mit der empfindlichen Frontlinse des Objektivs. Die alten faltbaren Gummi-Gegenlichtblenden hatten demgegenüber den Vorteil, dass man damit ganz nah an eine Glasscheibe gehen und die Kamera andrücken konnte. Wer schon einmal durch eine Glasscheibe fotografiert hat, weiß, wie eklig Spiegelungen sein können. Mit der Gummi-Blende konnten diese Reflexe im Glas aber größtenteils eliminiert werden. Und so manche Gummiblende hatte noch einen weiteren Vorteil: man konnte sie auseinanderziehen oder zusammendrücken. Das war wichtig, um Vignettierungen (Randabschattungen) beim Einsatz an unterschiedlichen Objektiven oder den „Gummilinsen“ (ein altes Wort für Zoomobjektive) zu vermeiden. Denn unterschiedliche Brennweiten bilden unterschiedliche Bildwinkel ab und da sollte die Gegenlichtblende mitwachsen oder mitschrumpfen, damit ihre Ränder nicht selbst mit im Bild erscheinen. Deshalb sind Zoomobjektive mit großem Brennweitenbereich auch eine Herausforderung für die Konstrukteure der Blenden, müssen diese doch für alle Einstellungen passen.

Ist die Blende im Lieferumfang des Objektivs mit enthalten, dürfte es keine Probleme geben. Dann ist sie passgenau für die Linse konstruiert. Kauft man sie extra, sollte man durchaus prüfen, ob sie auch wirklich für Objektiv geeignet ist und nicht die Bildränder abdunkelt (zu groß oder falsch geformt) bzw. im umgekehrten Fall (zu klein) gar keine Wirkung entfaltet.

Ein Problem haben indes die meisten Sonnenblenden, egal ob es sich um Originalzubehör handelt oder nicht. Sie stehen auf Kriegsfuß mit dem in der Kamera eingebauten aufklappbaren mittigen Blitz. Derartige Blitzlichtfotos mit aufgesteckter Sonnenblende führen – wenn wir nicht gerade eine Teleaufnahme machen - zu einer Abschattung in einem Teil des Bildes. Hier muss die Sonnenblende abgenommen oder statt des Aufklappblitzes auf ein Aufsteckblitzgerät ausgewichen werden.

Die verschiedenen Objektive erfordern unterschiedliche Formen von Gegenlichtblenden.
Viele Sonnenblenden lassen sich umgekehrt aufs Objektivstecken und so platzsparend transportieren.
Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

68 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.