Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Sogar der Messe-Turm steht unter Denkmalschutz

Der Hermesturm auf dem Messegelände.
  • Der Hermesturm auf dem Messegelände.
  • hochgeladen von Jens Schade

Die Palette der hannöverschen Baudenkmale reicht vom finsteren Mittelalter bis in unsere Tage. Einige der jüngsten Vertreter denkmalgeschützter Architektur stehen auf dem Messegelände in Mittelfeld.

Es begann vor 40 Jahren. Jahrhundertelang war hier nur Wald gewesen; das Mastbruchholz am Südende des Messegeländes erzählt noch davon. Der Mensch mit seiner Gehöftsiedlung Brunirode blieb Episode. Erst in jüngster Vergangenheit kam die Industrie mit einem Leichtmetallwerk und die Nachkriegszeit mit dessen Demontage. Und dann wurde als Konkurrenz zur Leibziger Messe - die ja in der SBZ lag - nach einem neuen zentralen Messeplatz im Westen Deutschlands Ausschau gehalten.

Der britischen Militärregierung ist es zu verdanken, daß Hannover Messestadt wurde. Eigentlich gebührte diese Ehre ja Laatzen. Denn bis 1974 gehörte das Gebiet zu unserer Nachbargemeinde. Dann kam es nach Hannover und damit in unserem Stadtbezirk. Laatzen klagte sogar beim Bundesverfassungsgericht gegen dedn Verlust und verlor. Zurück zu den Briten. Sie ermöglichten 1947 die „Export-Messe Hannover“. 1300 Aussteller auf 21.500 Quadratmetern verhalfen der Schau zum Erfolg. Exportaufträge im Wert von 31,5 Millionen Dollar wurden ausgehandelt. Den Hannoveranern allerdings interessierte in einer Zeit mit vielen hungrigen Mägen mehr die Fischbrötchen, die es ohne Lebensmittelkarten gab.

Die Fischbrötchen sind vergessen, die Messe aber wuchs zu einem hochkarätigen Unternehmen heran. Auf ihren Gelände entstanden sogar schon Baudenkmale: Die Architekten Brockmann und Lichtenhahn errichteten 1950 die Europahalle (Halle 7), 1951 schufen die Architekten Gutschow, Finsterwald und Pistor den Sonderbau für die Zementindustrie. Zum Wahrzeichen wurde jedoch der 86 Meter hohe Hermesturm, 1957 von Architekt Gabriel konstruiert. Seine Bauweise mit zwei Betonröhren und die schnellen Fahrstühle erregten damals Aufsehen. Und heute urteilen die Denkmalpfleger, er sei eines der bedeutendsten Turmbauwerke von Hannover.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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