Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Der Groschen fiel bei 1500 Mark

Siegfried Hebestreit prägte als 1. Vorsitzende lange Jahre die AGDV.
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  • hochgeladen von Jens Schade

1954 machten 18 Vereine aus Döhren eine wichtige Entdeckung. Gemeinsam, stellten sie fest, lassen sich auch die Tücken des Vereinslebens leichter bewältigen. Kurzentschlossen gründeten sie die "Arbeitsgemeinschaft Döhrener Vereine (AGDV)". Damals war dies die erste Organisation ihrer Art in der Landeshauptstadt. Bis heute ist die AGDV kräftig gewachsen.

Die Vereine gehören zum Stadtbezirk Döhren-Wülfel einfach mit dazu. Ihre Angebote machen das Leben hier lebens- und liebenswert. Und ihre Geschichte ist auch immer ein Teil der Geschichte von Döhren und Wülfel. Deshalb soll im Rahmen der Serie „Geschichtliches aus Döhren-Wülfel“ auch ab und zu einmal über sie berichtet werden.

Zum 30. Jubiläum des Vereines der Vereine konnte ich noch mit dem unvergessenen August Kruse sprechen. Er war von Anfang an mit dabei gewesen und hatte als Schatzmeister die Finanzen der AGDV verwaltet. "Die Arbeitsgemeinschaft verdankt ihrer Gründung einer Debatte über 1500 Mark", erzählte mir damals August Kruse. Bereitwillig berichtete er, wie alles begann: "Der Döhrener Männergesangverein wollte sein 75jähriges Jubiläum feiern und hatte deshalb im Juni 1954 Vertreter aller Döhrener Vereine zu einer Besprechung eingeladen. Es kam dabei auch die Festschrift des Gesangvereines zur Sprache. 1500 Mark mußte der Verein für das Heft zahlen. Das war damals viel Geld."

Die Geburtsstunde der späteren Arbeitsgemeinschaft der Döhrener Vereine nahte, als August Kruse daraufhin entgegnete, der Fußballclub Schwalbe habe bei einer kurz zuvor veröffentlichten Festschrift sogar einen Gewinn erzielen können. Da kam es dann zu dem Vorschlag, daß die kleineren Vereine im Stadtteil bei den größeren Rat und Unterstützung finden sollten, um von deren Erfahrungen zu profitieren.

Im weiteren Verlauf jener denkwürdigen Sitzung beschlossen die Vereinsvertreter schließlich die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft. Ein "Geschäftsführender Ausschuß" wurde gewählt, der eine Satzung ausarbeiten mußte. „Wir legten aber Wert darauf, keinen Verein der Vereine zu gründen", erläuterte mir im damaligen Gespräch August Kruse. Aber 1983 wurde dieses Konzept dann doch aufgegeben. Die AGDV ließ sich in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Hannover eintragen.

Die erste Mitgliederversammlung der frischgebackenen Arbeitsgemeinschaft fand Mitte September 1954 statt. Man genehmigte die Satzung und einigte sich über Arbeitsrichtlinien. Friedel Schneider wurde der erste Vorsitzende. Seither organisiert die AGDV auch die traditionelle Kranzniederlegung am Ehrenmal des alten Döhrener Friedhofs am Volkstrauertag. In der breiten Öffentlichkeit wirkte die Arbeitsgemeinschaft neben ihren Einsatz zur Rettung des Freizeitheimes Döhren vor allem durch die Ausrichtung von Stadtteilfesten. 1980 luden die Vereine zur ersten Straßenfete "Rund um den Fiedeler Platz". Dieses "Familienfest für alle Döhrener" (so der frühere langjährige Vorsitzender der AGDV Siegfried Hebestreit) wurde ein großer Erfolg. Zu den Glanzlichtern der AGDV zählt natürlich auch die Feier für das 600- Jahr-Fest des Döhrener Turmes und vor allem die Ausrichtung der 1000-Jahr-Feier Döhrens im Jahr 1983.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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