Sport mit Courage – gegen Rechtsextremismus. LSB-Regionalforum der SportRegion Hannover für die Stärkung demokratischer Kulturen in unseren Sportvereinen

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Sport löst Begeisterung aus, fördert Gemeinsamkeiten und vermittelt wichtige gesellschaftliche Werte. Unsere Sportvereine erfüllen neben vielen anderen wichtigen Aufgaben vor allem eine integrative Funktion und sind als ein Spiegelbild unserer Gesellschaft auch nicht vor problematischen Phänomenen wie Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gefeit. Zuweilen missbrauchen Rechtsextremisten die Strukturen des Sports als Plattform für die Verbreitung ihres Gedankenguts.

Die Verantwortlichen der SportRegion halten es für überaus wichtig, dass Sportvereine sich rechtzeitig und präventiv vor den Versuchen rechtsextremer Einflussnahme schützen und entsprechenden Entwicklungen in ihrem Umfeld frühzeitig entgegenwirken.
Daher lud man am 30.5. gemeinsam mit dem LandesSportBund (LSB) Niedersachsen zum 2. Regionalforum „Sport mit Courage – gegen Rechtsextremismus“ nach Hannover ein.

Im Rahmen der Veranstaltung erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die heutige rechtsextremistische Szene und grundlegende Handlungsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote für Sportvereine.

Angesprochen waren in erster Linie Vertreter von Sportvereinen und Sportverbänden, Übungsleiter sowie Betreuer von Kindern und Jugendlichen. Interessierte Personen aus anderen Bereichen waren jedoch ebenfalls willkommen.
Bei ihrer Begrüßung erklärten die Vorstandskollegen aus der SportRegion Hannover ihren Antrieb für diese Veranstaltung.

"Gerade in Zeiten, in denen das ehrenamtliche Engagement in unseren Vereinen nachlässt, ist es wichtig, dass Zeichen von Rechtsextremismus rechtzeitig erkannt werden, damit unser Sport nicht durch dieses Gedankengut zerstört wird.“

Ulf Meldau, 1. stellvertretender RSB-Vorsitzende

"Wir wollen die Vereine darin unterstützen, ein Barometer für die Thematik zu entwickeln."

Wolf Dietmar Kohlstedt, SSB-Vizepräsident

Auf der vom LandesSportBund Niedersachsen unterstützten Veranstaltung der SportRegion Hannover am 30.05.2018 folgten trotz schweißtreibenden Temperaturen im 6 Stock des Regionsgebäudes etwa 40 Interessierte dem Impulsreferat „Rechtextremismus in Niedersachsen und den Anknüpfungspunkten für die Vereinsarbeit“ von Gerd Bücker, Deutsche Sportjugend und Patrick Neumann, LSB Niedersachsen.

„Wir sind uns bewusst, dass die Thematik den Vereinen nicht gerade unter den Nägeln brennt, halten es aber als Sportorganisation für wichtig, präventiv zu informieren und zu sensibilisieren. Unter dem Motto „Vereine stark machen“ wollen wir für die Sicherung demokratische Strukturen in den Sportvereinen werben.“

Patrick Neumann, LSB Niedersachsen

In den beiden wahlweise besuchten Workshops im Anschluss ging es um den Umgang mit Alltagsparolen und die neuen Erscheinungsformen rechter Strömungen.

Frank Ziemann vom Verfassungsschutz erläuterte, dass die rechte Szene aktuell weniger offensichtlich daherkommt als in der Vergangenheit. Die „Alte Rechte“ sei für die heutige Jugend nicht mehr attraktiv. Neue Erscheinungsformen wie die „Identitäre Bewegung“ entwickelten sich. Diese „Neue Rechte“ bestehend aus vorrangig „sympathischen“ jungen Intellektuellen, versuche im Hier und Jetzt über Stilmittel der Jugendkultur wie Musik, Bilder, Parolen und „coole“ Aktionen, ihre Ideologie zu verbreiten.

Im Workshop mit Frank Koch vom Landes-Demokratiezentrum wurde herausgearbeitet, wo einem im Alltag oder im Sportverein rassistische und fremdenfeindliche Aussagen begegnen und wie man darauf reagiert. „Ich erachte es als wichtig, die eigene Haltung zu überprüfen und sich nicht provozieren zu lassen“, sagte er. Sachlich Gegenbeispiele anzuführen und nicht Missionieren zu wollen, könne auch anderen Gesprächsbeteiligten Orientierung geben.

Abschließend betonte noch einmal Patrick Neumann, dass das Potenzial der Vereine als sozialer Heimat und Ort gemeinschaftlicher Erlebnisse darin läge, ganz offensichtlich demokratische Werte zu vermitteln.

Er empfehle beispielsweise klare demokratische Grundregeln in der Satzung zu verankern und öffentlich zu machen. Bewährt habe sich auch ein mit den Mitgliedern und Übungsleitern ausgearbeiteter Verhaltenskodex zu Umgangsformen und Werten. Ganz wichtig dabei sei das Grenzen Setzen und Ahnden nachweisbarer Verstöße. Bei Problemen stehe der LSB mit einem breiten Unterstützungsangebot bereit.

Impressionen und weitere Informationen zur Veranstaltung und seinen Inhalten finden Sie auf der Homepage www.sportregionhannover.de/sport-mit-courage

Hinweis: Die Durchführung wurde durch die Förderung aus Mitteln der Finanzhilfe des Landes Niedersachsen realisiert.

Bürgerreporter:in:

RSB Regionssportbund Hannover e.V. aus Hannover-Mitte

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