Eisvergnügen am Maschsee

Endlich ist es wieder soweit. Der Maschsee ist freigegeben. Nur alle paar Jahre kommt das vor.
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  • hochgeladen von Kurt Wolter

Große Freude in Hannover. Nachdem wir es vor noch nicht allzu langer Zeit nicht für möglich gehalten hätten, dass es noch Winter werden könnte, hat die Kälte Europa nun seit zweieinhalb Wochen fest im Griff. Haben in den vergangenen zwei, drei Monaten viele Menschen über das graue, regnerische und für die Jahreszeit viel zu warme Depressionswetter, fast ohne jeden Sonnenstrahl, geklagt, so stöhnen jetzt viele Menschen über die Kälte. Doch natürlich gehört die zu einem Winter dazu, und es wäre eine Schande, würde ein Winter nur grau und warm sein und die Sonne sich nicht blicken lassen. Deswegen freuen sich nun viele auch darüber, und zu denen gehöre auch ich.

Und ab letzten Montag durfte in Hannover gezählt werden, nämlich in Zentimetern. Eisdicke am Maschsee am vorigen Wochenende sechs Zentimeter. Würde es mal wieder klappen mit einem zugefrorenen und freigegebenen See? Nur alle paar Jahre kommt das mal vor. Und wenn es denn mal vorkommt, dann stört auch oft eine zu dicke Schneedecke auf dem Eis, sodass Schlittschuhlaufen dann nicht möglich ist. Die Wetterlage schien stabil. Weiterhin blieb es kalt. Und so wurde das Eis im Rekordtempo immer dicker. Auf dem Würmsee und auf anderen Seen wurde schon mit den scharfen Kufen in das Eis gekratzt. Doch am Mittwoch war es auch in Hannover soweit. Die magischen 13 Zentimeter waren erreicht. Das Maschse-Eis konnte freigegeben und die Fahnen am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer gehisst werden. Und das vor dem Wochenende. Noch Zeit genug, um Glühweinstände und Eispartys zu organisieren.
Und prächtig sollte an diesem Wochenende auch das Wetter sein. Am Sonnabend viel blauer Himmel. Zehntausende auf dem Eis. Jung und Alt, Kind und Kegel, Hund und Kinderwagen, Schlitten und Fahrrad. Alles war unterwegs, und fröhliche Gesichter überall. Die meisten waren auf Profilsohlen unterwegs. Vom Strandbad an den Bootshäusern vorbei zum Nordufer geschlendert. Mal hier geguckt und mal dort. Sich mit einem Glühwein bei nettem Geplauder aufgewärmt. Mal die Enten und Schwäne im letzten Wasserloch betrachtet und sich darüber gewundert, dass die im eiskalten Nass nicht frieren. Oder auf einem der Holzstege in der Sonne gesessen und sich aus der mitgebrachten Thermoskanne einen dampfenden Tee mit Rum eingeschüttet. Andere glitten auf Kufen dahin. Slalom war zwischen den Menschenmassen angesagt. Doch zur Maschseequelle hin hatte man jede Menge platz, sodass man dort seine Kreise ziehen oder auch hemmungslos rückwärts laufen konnte. Wieder andere hatten Tore aufgestellt und traktierten mit Eishockeyschlägern den Puck und auch ihre Knie. Und nicht jeder konnte in der Senkrechten bleiben. Auch die vielen Unfallwagen an den Ufern hatten deswegen ihre Berechtigung, und so manche Notaufnahme in den Krankenhäusern war überfüllt.
Die dünne Schneedecke auf dem Eis störte beim Gleiten mit den Kufen nicht wirklich. Noch besser wäre natürlich blankes Eis gewesen. Doch man kann eben nicht immer alles haben, und so waren die Hannoveraner mit dem freigegebenen Eis mehr als zufrieden. Ein Winterspaziergang bei Sonnenschein und klarer Luft. Und das auf einer Fläche, die man normalerweise nicht betreten kann. Auf der man, wenn überhaupt, mit einem Paddelboot unterwegs ist, mit dem Maschseedampfer oder in einer Badehose. Endlich Winter! Wie lange hatten wir doch darauf gewartet. Und nun muss man diese Stimmung einfach würdigen und genießen. Also ab aufs Eis, solange es noch geht.

( Ebenfalls freigegeben war der Maschsee in den Jahren 2003, 2006 und 2009. Nach 2012 bis heute, 2021, nicht mehr. )

Bürgerreporter:in:

Kurt Wolter aus Hannover-Bemerode-Kirchrode-Wülferode

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