Aufstieg durch das Maurertal und über den Schweriner Weg bis zum Türmljoch

obere Maurertal und Maurer Kees
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Am 21. August 2000 sind wir, Angela und ich, von Ströden bei Prägraten im Virgental durch das Maurertal aufgestiegen. Schnell haben wir die Stoanalm (1450 m) erreicht. Vor uns erblickten wir im Eis die Simony Spitze. Bis etwa 1860 m konnten wir durch Wald im Schatten aufsteigen, dann kam die Sonne über den Berg. Aber um 10.20 Uhr erreichten wir bereits die Essen-Rostocker Hütte (2208 m). Wir mieteten ein Zimmer und bestellten Halbpension. Nach dem Lesen des Wetterberichts entschlossen wir uns zum Türmljoch (2845 m) weiter aufzusteigen.

Wir schlugen den Schweriner Weg ein. Wir kamen an einen reißenden Gießbach, einen Seitenbach des Maurerbaches, der vom Gletscher Simony-Kees herunterrauscht und nur auf einem schmalen Brett zu überqueren war. Den Maurerbach selbst überquerten wir eine Viertelstunde später auf einer Holzbrücke. Wir stiegen bis etwa 2400 m, dann ruhten wir uns unter einem großen schattenspendenden Felsen abseits des Weges aus. Der weitere Anstieg gelang dann besser. Wir gingen in großen Kehren am Abhang des Kleinen Geiger entlang. Als wir den riesigen Felsen am Türmljoch erblickten, beschleunigte dies unsere Schritte. Kurz  nach 15.00 Uhr erreichten wir die Scharte. Von dort aus hatten wir großartige Ausblicke auf den Gletscher des Großvenediger.

Gegen 15.25 Uhr stiegen wir wieder ab. Es kam heftiger Wind auf. Da Wetterumschwung gemeldet war, beschleunigten wir unsere Schritte. Der Wind kam vom Tal hoch und wurde im Laufe des Abstiegs heftiger. Teilweise fanden wir den Wind bei der Hitze auch angenehm. Wir genossen die Ausblicke auf die Dreitausender und den Gletscher Maurer Kees. Wieder schafften wir gut die schwierige Bachüberquerung. In der Essen-Rostocker Hütte konnten uns an einem Bergsteigergetränk erfrischen. Um 18.00 Uhr gab es ein gutes 3-Gänge-Menu.

Bein einem anschließender Abendspaziergang auf der nahegelegenen Moräne kamen plötzlich Sturmböen auf, die sich um 21.30 Uhr zum Orkan ausweiteten. Die Fenster in der Hütte klapperten, und alles schien nicht mehr niet- und nagelfest. Auch in der Nacht erschreckten uns immer wieder Sturmböen, aber es kam kein Gewitter.

Am nächsten Morgen war wieder sonniger Himmel. Wir begannen nach dem Frühstück mit dem Abstieg. Wir nahmen immer wieder Rückblicke in die berauschende Bergwelt. Sie übertraf viele Landschaften, die ich bisher in all den vielen Jahren in den Alpen gesehen hatte. Aber der Abstieg wurde auch anstrengend. Angela schaffte die Anstrengungen so gut, dass sie sogar ein Lied dichtete. Immer wieder schrieb sie einen Vers auf den Knieen oder auf einem Baumstamm. Das Rauschen des Maurer-Baches an unserer Wanderseite beeindruckte uns sehr. Auf der Stoanalm tranken wir Holunder, dann eilten wir zur Bushaltestelle in Ströden. Um 11.45 Uhr erreichten wir den Bus nach Prägraten.
Gegen Mittag konnten wir eine unvergessliche Zweitagestour beenden,

Bürgerreporter:in:

Manfred Hermanns aus Hamburg

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