Malerisch romantischer Ort im Süden der Toscana

Castelnuovo dell'Abate. Tor Innenseite, darüber Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert, ursprünglich von einem ghibellinischen Soldaten bewohnt
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  • Castelnuovo dell'Abate. Tor Innenseite, darüber Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert, ursprünglich von einem ghibellinischen Soldaten bewohnt
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Im Süden der Toscana liegt auf einer 400 m hohen Anhöhe der malerische Ort Castelnuovo dell'Abate, etwa 12 km entfernt von dem Städtchen Montalcino, das durch seinen bezaubernden Brunello weltberühmt geworden ist. Castelnuovo ist im späten Mittelalter entstanden, hat aber bis heute seinen Charme erhalten. Durch ein Tor gelangt der Tourist in den Borgo di Mezzo, die gepflasterte 3 m breite "Hauptstraße des Ortes", der zur keineswegs so neuen Piazza nuova und zur Ortskirche führt, die den heiligen Aposteln Philippus und Jacobus geweiht ist. Gegenüber liegen zwei Paläste mit großen Quadern aus Naturstein, von denen einer der Familie der Piccolomini gehört hat, die u. a. einen Papst aus ihren Reihen hervorgebracht hat, Pius II., der in dieser Gegend gewirkt hat.

Er hat das frühmittelalterliche Kloster Sant'Antimo, d bereits im 15. Jahrhundert aufgehoben, das auf Sichtweite unterhalb von Castelnuovo liegt. Z. Zt. singen und beten dort Prämonstratenser. Ursprünglich war es ein Benediktinerkloster, das bereits in karolingischer Zeit gegründet wurde. Eine Kapelle aus der karolingischen Zeit blieb trotz aller Wirren und Kriege erhalten, wie auch die mächtige frühromanische Kirche. Sie besteht in ihrem ursprünglichen frühmittelalterlichen Zustand. Da das Kloster so früh aufgehoben wurde, wurde die Kirche in Renaissance und Barock nicht umgestaltet, sondern beeindruckt durch ihre frühromanischen klar gegliederten Formen.

Es ist eine Basilika mit einem Haupt- und zwei Seitenschiffen. Die Säulen tragen verschieden gestaltete Kapitelle, überwiegend Blattmotive, aber auch geheimnisvolle Tiergestalten sind zu erkennen. Der Chor mit Kapellenkranz hat einen Umgang, der sich auf der ersten Etage wiederholt. In diesem Chor hat unsere Gruppe aus Hamburg, aber auch aus einigen anderen Orten Deutschlands, 10 Tage ein Lucenarium von Psalmen und anderen gregorianischen Texten gesungen, das auch von Touristen aufmerksam wahrgenommen wurde. Das Hauptschiff wird nicht von einer gewölbten Decke überragt, sondern der Besucher blickt unmittelbar in die Dachkonstruktion, die von schweren Balken getragen ist.

Das angrenzende Kloster mit Kreuzgang ist nach seiner Aufhebung leider weithin einem Steinbruch zum Opfer gefallen, aber auf den Emporen finden sich noch viele kostbare Stücke aus den abgebrochenen Klosterteilen. Die frühe Klosteraufhebung hat ohne Zweifel dazu beigetragen, dass die Kirche ohne weitere Gebäude einsam in der Landschaft steht, umgeben von Ölbäumen und Weinfeldern, auf denen der kostbare Brunello wächst.

Von Castelnuovo dell' Abate führen einige Wege in unterschiedlicher Steilheit und insofern auch mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad herab nach Abbazia di Sant' Antimo, die in ihren Natursteinen aus Travertin je nach Tageslicht von weiß über grau, hellrosa, bis hellgelb erstrahlt und den Wanderer immer erneut in seinen Bann zieht. Vom erhalten gebliebenen Kirchturm begrüßt eine Glocke den Wanderer.

Der Besucher ist auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland immer noch tief beeindruckt von den malerischen romantischen Gassen und Stiegen von Castelnuovo dell' Abate und der einmaligen ehemaligen Klosterkirche Abbazia di Sant'Antimo zu seinen Füßen.

Bürgerreporter:in:

Manfred Hermanns aus Hamburg

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