Das Wunderwerk der Alhambra

Außenmauer der Alhambra
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Im Mai 2012 lernte ich die Alhambra, die Festung der Mauren, bei einer Fahrt nach Andalusien kennen. Selten hat mich ein Bauwerk so beeindruckt. Die Alhambra, was auf arabisch "die Rote" bedeutet, wurde von maurischen Handwerkern errichtet, nachdem die Mauren Cordoba und Sevillla, die anderen bedeutenden Städte Andalusiens, wieder verloren hatten. Der große Baukomplex mit mächtigen Außenmauern und einem Königspalast wurde vorwiegend seit dem 14. Jahrhundert von der Dynastie der Nasriden errichtet, die 1338 ihr Emirat nach Granada verlegten. Sie herrschten bis 1492, dem Jahr, als Isabel von Kastilien und Ferdinand von Aragon die letzte maurische Bastion zurückeroberten.

Die Mauern der Alhambra sind schon von weitem zu erkennen. Von Granada muss  der Wanderer aufsteigen, bevor er das Eingangstor erreicht. Es empfiehlt sich ein Hotel in der Nähe zu buchen. Mein Freund Altfried und ich wohnten mit einer Reisegruppe  im Hotel "Alixaros Generalife", um die Alhambra schnell erreichen zu können.

Nach Durchschreiten des Doppeltores besichtigten wir zunächst Generalife, die Sommerresidenz der maurischen Könige. Obwohl von dem ursprünglichen Sommerpalast nicht mehr alles erhalten geblieben ist,  sind die erhaltenen Bauten beeindruckend genug. Vor allem die Gärten mit ihren blühenden Blumen sind phantastisch. Auch Wasserspiele faszinieren den Besucher. Von Generalife hat er großartige Ausblicke auf die eigentliche Alhambra, zu der wir dann hinüber wanderten.

In der Festungsanlage besichtigten wir zunächst den Palast von Kaiser Karl V., (Palacio de Carlos V.), der in die Alhambra hinein gebaut wurde. Der Palast ist ein Renaissancebau, der im Kontrast steht zu den eher sanften Formen der  maurischen Bauten. Majestätisch ist der Innenhof dieses Palastes mit seinen vielen Säulen. In dem Palast befindet sich heute das Museum der Alhambra.

Dann ging es hinüber in die eigentliche Alhambra. Zentral ist der Alcázar oder Königspalast (Casa Real). Man betritt diesen durch das Mexuar, das einstige Ratszimmer. Die Wände sind wie in den übrigen Räumen reich mit Stuck verziert. Der erste Höhepunkt ist der Patio de los Arrayanes (Myrtenhof) mit einem Teich, in dem der Besucher rote und goldene Karpfen beobachten kann. Danach gelangt man in den Salón de Embajadores (Gesandtensaal) mit einer 18 m hohen geschnitzten Decke aus Zedernholz. Die Wände sind mit Fliesen und arabischen Schriftzeichen ausgestattet.

Vom Myrtenhof gelangt der Besucher normalerweise in den Patio de los Leones (Löwenhof), der aber leider 2012  wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Von diesem Hof gelangt der Besucher in weitere außergewühnliche Räume. Hervorzuheben ist die Sala de las Dos Hermanas (Saal der zwei Schwestern). Hier ist eine hohe, stalaktitenartig geschnitzte Decke zu bewundern. Die Sala de los Reyes (Saal der Könige) ist mit Darstellungen maurischer und christlich spanischer Könige ausgemalt. Personendarstellungen aus islamischer Zeit verwundern eigentlich, denn figürliche Darstellungen widersprechen islamischen Vorschriften, aber die Nasridenkönige von Granada waren in dieser Hinsicht liberaler. Den Königspalast verlässt der Besucher über den Patio de la Linderaja mit Orangenbäume und Zypressen.

Am nächsten Tag konnten wir von der maurischen Altstadt Albaicín auf der anderen Seite des Rio Darro noch einmal einen Blick auf die Alhambra mit seinen Festungsmauern und den Palästen werfen. Das Erlebnis der Alhambra ist unvergesslich.

Bürgerreporter:in:

Manfred Hermanns aus Hamburg

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