An Bord der "Gorch Fock" beim Hamburger Hafengeburtstag 2015

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"Weiß ist das Schiff, das wir lieben ..." - so  besingt das "Gorch-Fock-Lied" die Romantik und das harte Leben an Bord. 

"Weiße Segel, Masten wie Türme, grauer Himmel, rauhe See ..." - so klingt es vom "Gorch-Fock-Marsch" her.

Ja, wir lieben unsere "Gorch Fock" mit weißem Rumpf und weißen Segeln, DAS Paradeschiff Deutschlands. Wir sehen sie am liebsten mit Wind in den Segeln, wenn sie als "Weiße Botschafterin" für Deutschland über die Weltmeere segelt und in die Häfen zu den Menschen kommt. 750.000 Seemeilen hat sie bis Januar 2011 zurückgelegt - das entspricht ca. 35 Erdumrundungen. Dabei hat sie fünf Kontinente, 60 Länder und 180 verschiedene Häfen besucht. 

Die "Gorch Fock" ist als Schulschiff der Deutschen Marine unterwegs. Auf ihr werden Offiziers- und Unteroffiziersanwärter*innen sowie Sanitätsoffiziersanwärter*innen ausgebildet. Mit dem seemännischen Dienst wird der Offiziernachwuchs u. a. auf Teamgeist / Gemeinschaftssinn / Kameradschaft, Disziplin und Mut trainiert. Die 83-köpfige Stammbesatzung kann bis zu 138 Schulungsteilnehmer*innen betreuen. Bislang erhielten 15.000 Kadetten und Kadettinnen ihre Ausbildung. 
Ein beeindruckendes Video von 2009 zeigt die "Gorch Fock" beim Auslaufmanöver unter Segeln in Kiel/Kieler Förde, mit dem "Gorch-Fock-LIed" untermalt:
https://www.youtube.com/watch?v=dNlAfyLy_ZM

Die Dreimastbark wurde 1958 auf der Werft "Blohm und Voss" in Hamburg gebaut und am 17.12.1958 in den Dienst gestellt. Die Baukosten betrugen damals 8,5 Millionen D-Mark. Kiel wurde der Heimathafen der "Gorch Fock". Ihr Stammplatz lag zentral an der Kieler Blücherbrücke, später an der Tirpitzmole. Am 3. August 1959 legte sie ab zur ersten Auslandsreise. 

1974 besuchte die "Gorch Fock" einen polnischen Hafen als Teilnehmerin der Großsegler-Regatta Kopenhagen - Gdingen (Gdynia). Gdynia war Heimathafen des polnischen Großseglers und Schulschiff "Dar Pomorza", heute ein Museumsschiff. Zur Nachfolge wurde 1981 die "Dar Mlodziezy", auf der "Leninwerft" in Danzig gebaut. Beide Schiffe sind von maritimen Großveranstaltungen her bekannt, so auch in Hamburg. 

1985 und 1991 sowie 2000/01 gab es durch Umbauten längere Werftliegezeiten. Für Ausbildungsfahrten wurde das norwegische Schulschiff "Statsraad Lehmkuhl" dazu gechartert.

Nach spektakulären Zwischenfällen an Bord der "Gorch Fock" 2010, wurde im Jahr 2015 eine vollständige Grundsanierung nötig. Dazu musste das Schiff im Dezember 2015 wieder in die Werft. Damit begannen jahrelange Verwirrungen und Kostensteigerungen von veranschlagten 10 Millionen auf geschätzte 135 Millionen Euro. Nach allem Hin und Her heißt es, die Sanierungsarbeiten sollen bis zum 22. Dezember 2020 fertig gestellt sein.
Was für ein Weihnachtsgeschenk wäre das für alle, die die "Gorch Fock" lieben!

Mit meiner Bildergalerie blicke ich zurück auf den Hamburger Hafengeburtstag im Mai 2015. Die "Gorch Fock" liegt an der Überseebrücke. Es ist Sonntag, der 11. Mai und auch Muttertag. Auf der "Gorch Fock" findet in diesem Jahr der traditionelle Ökumenische Gottesdienst der Marine statt. Mit meiner bereits 90-jähringen Mutter bitte ich in guter Seefahrtsmanier "an Bord kommen zu dürfen". Gemeinsam mit Militär-Geistlichen, mit der Bischöfin Kirsten Fehrs von der evangelischen Kirche (Predigt), mit dem katholischen Domprobst Franz-Peter Spiza von St. Marien (Liturgie), mit Musikern der Marine und der Bord- und Gästegemeinde feiern wir einen für uns sehr besonderen Gottesdienst an Deck des Windjammers in maritimer Hafenatmosphäre. Anschließend sind alle Teilnehmenden zu Begegnungen bei einem Umtrunk und bei einer warmen Suppe eingeladen.
"Ahoi und Amen" - https://www.nordkirche.de/nachrichten/nachrichten-...

Ich blicke etwas wehmütig auf diesen regnerischen, windigen, kalten Maitag zurück. Es war der letzte gemeinsame Hafengeburtstag, den ich zusammen mit meiner Mutter am Muttertag erlebte. Auf dem Bild 12 und 13 geht sie von Bord. Den Sinn für das Maritime und auch für die Marine hat sie mir wohl 1946 mit in meine Hamburger Wiege gelegt. 

Siehe auch: Kriegsschicksale 1945 - mein Gedenken zu 75 Jahren Kriegsende am 8. Mai 2020: https://www.myheimat.de/hamburg/gedanken/kriegssch...

Herzlich grüßt Kirsten Mauss

Bürgerreporter:in:

Kirsten Mauss aus Hamburg

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