Geht der Netflix-Film "365 Days" zu weit?

Der neue “Netflix”-Erotikfilm “365 Days” wird auf der Streaming-Plattform gerade extrem gehypt. Gleichzeitig ist der Film wegen der Darstellung einer toxischen Beziehung und expliziten Sexszenen sehr umstritten.

Bei dem neuen “Netflix”-Film “365 Days” (Original: 365 DNI) scheiden sich die Geister: Ist der Erotikfilm aufregend und interessant oder verharmlost er Missbrauch in Beziehungen? Obwohl der polnische Film umstritten ist, hält er sich gerade in den Top 10 bei “Netflix” und wird ziemlich gehypt. Er handelt von der jungen Frau Laura, die eine Beziehung mit einem dominanten Mafiaboss eingeht. Der Mann entführt sie, sperrt sie ein und treibt ein böses Machtspiel mit ihr. Anstatt sich so weit wie möglich von ihm zu distanzieren, verliebt sich die Frau in ihn. Im Verlauf des Films wird die erotische Liebesbeziehung der beiden ausgebreitet: Dabei geht es hauptsächlich um männliche Dominanz, weibliche Unterwerfung und erniedrigende Sexszenen. Der Erotik-Thriller wird häufig mit “50 Shades of Grey” verglichen, nur dass er um einiges vulgärer und brutaler sein soll. In den sozialen Netzwerken stößt der Film auf viel Gegenwind und deutliche Vorwürfe.

“365 Days”: Ist der neue Netflix-Film gewaltverherrlichend?

Ein häufiger Vorwurf gegen “Netflix”-Film “365 Days” ist, dass er Gewalt und Missbrauch in Beziehungen verherrlicht und romantisiert. Obwohl sich Laura in Mafiaboss Massimo Torricelli verliebt, hat das mit realer Liebe nicht viel zu tun. Es wurden Stimmen laut, dass der Film eine exakte Darstellung des “Stockholm Syndroms” sei. Das “Stockholm Syndrom” ist ein psychologisches Phänomen, bei dem die Opfer von Entführungen mit ihrem Entführer stark sympathisieren. “365 Days” bleibt aber nicht bei der bloßen Sympathie stehen. Stattdessen stellt er eine toxische und gewaltvolle Beziehung dar, bei der der Eindruck entsteht, dass alles sei normal. Deswegen wurde auch die Kritik geäußert, dass “365 Days” keine klaren Grenzen zu gesunden Liebesbeziehungen zieht und Zuschauer möglicherweise einen falschen Eindruck von der Realität vermittelt. Man sollte den Film definitiv mit Vorsicht genießen und die romantische Portraitierung hinterfragen.



Bürgerreporter:in:

Franziska Müller aus Hamburg

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