Mein Pfingstausflug zur Riepenburger Mühle

Die Riepenburger Mühle ist die älteste und größte erhaltene Kornwindmühle Hamburgs.
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Es ist Pfingstmontag und Mühlentag. Ein grauer regennasser Schleier liegt über den Vier- und Marschlanden, als ich am Nachmittag unterwegs bin zur Riepenburger Mühle. Sie liegt bei Kirchwerder unweit der Elbe etwa 3 km östlich des "Fährhaus Zollenspieker".

Von Bergedorf aus fahre ich mit dem Bus der Linie 124 durch die Landschaft, in der alles so lieblich grünt und blüht. Apfelbäume, Flieder in allen Farben, Ziersträucher, Kastanien zeigen sich zum Pfingstfest in ihrem schönsten Maiblütenkleid. Doch statt pfingstlicher Begeisterung und Maifühlen kommt bei mir eine Stimmung des Bedauerns auf - ein Bedauern darüber, dass der Regen, der über dem kühlen Pfingstwochenende liegt, die Schönheit der Natur im Wonnemonat Mai nicht mit weit geöffneten Sinnen erleben lässt.

Nur wenige Menschen sind unterwegs. Selbst am Fähranleger Zollenspieker, wo sich sonst an Feiertagen und Wochenende viele Menschen aufhalten, die zu Fuß, mit Fahrrädern, Motorrädern oder Autos auf Tour sind, ist es heute ruhig. Hier warte ich auf den Bus, der mich noch drei weitere Stationen zur Riepenburger Mühle bringen soll. Ich erwische einen Bus, der nicht nach Riepenburg abbiegt - so laufe ich eine Station am Deich entlang zurück. Jede Menge zuvor gelber Löwenzahnblüten haben sich in Pusteblumen verwandelt - in ein Meer von weißen Pusteblumen, denen der feine Landregen scheinbar die Leichtigkeit des Seins genommen hat.

Mit dem Abbiegen auf die Landstraße nach Riepenburg komme ich vorbei an einer Schafsherde mit blökenden Lämmern und an einem blühenden Rapsfeld - von Kuckucksrufen begleitet - Naturfühlen pur. Hinter dem Rapsfeld kommt die Riepenburger Mühle in Sicht. Ihre Flügel drehen sich - gerade für einige Runden - und bleiben wieder stehen - der nötige Wind bleibt aus. Parkende Autos am Straßenrand lassen vermuten: an der Mühle ist heute was los. Im Kaffeegarten stehen die Tische und Stühle unbesetzt, doch das gemütliche Mühlen-Café ist am späten Nachmittag noch voller Gäste. Das Kuchenbuffet ist abgeräumt - Butterkuchen gibt es noch. Ich finde einen Platz, lasse mir Butterkuchen und Kaffee servieren und genieße ausruhend die entspannte Feiertagsstimmung um mich herum. Ein betrachtender Blick zu den Auslagen des Mühlenladens, ein Gang durch die Kunsthandwerkerei auf dem Hof und ein Blick ins Mühleninnere muss sein. Zu einer Mühlenbesichtiung mit Führung werde ich ein anderes Mal wiederkommen - das muss ja nicht gerade am "20. Deutschen Mühlentag" sein.

Den Bus zurück von Riepenburg nach Bergedorf habe ich um Minuten verpasst - der nächste fährt in zwei Stunden. So laufe ich unter dem Regenschirm 3 km zurück - wieder am Rapsfeld und bei der Schafsherde vorbei, am Deich entlang der herrlichen Elbauenlandschaft bis zum Zollenspieker Fährhaus. Dort warte ich auf den nächsten Bus - es ist der 120er Richtung Hamburg-Hauptbahnhof. Er fährt in westliche Richtung am Deich entlang - vorbei an den schmucken Häusern der Gemüse- und Blumenbauern und vorbei am Oortkatener See - ein Freizeitpark in Elbnähe mit großem Campingplatz. Auch hier erscheint heute alles menschenleer.

"To Pingsten, ach wie scheun, wenn de Natur so greun
un all'ns na buten geiht, dat is een wohre Freid!" -
"De Pingstour" kommt mir in den Sinn ...

Herzlich grüßt Kirsten Mauss

http://www.riepenburger-muehle.com/

Bürgerreporter:in:

Kirsten Mauss aus Hamburg

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