Die Meckelsche Sammlung

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ist im schönsten Gebäude der Stadt Halle, der Anatomie, zu besichtigen.
Sie ist eine fast dreihundertjährige, aus Feucht - und Trockenpräparate bestehende, anatomische Sammlung. Mehrere Generationen der Meckel Familie trugen zur Erweiterung der Präparatensammlung bei, die sich bald auf 16.000 Objekte belief.
Diese diente und dient, auch heute noch, als Forschungs- und Lehrsammlung! Es ist kein Museum!

Die einstige Privatsammlung wurde von Johann Friedrich Meckel d.Ä. angelegt. In der Mitte des 18.Jh begann der Ältere Meckel Präparate zu sammeln. Für Professor in Anatomie, Botanik und Geburtshilfe waren diese Anschauungsobjekte während den Vorlesungen unentbehrlich.
Sein Sohn Theodor Meckel trat in seine Fußstapfen. Er verbrachte, nach seinem Studium, einige Jahre in Paris und London, um sich dort über die verschiedenen Lehrmeinungen in seinen Fachbereichen zu informieren.
Sein Ruf als Koryphäe erreichte auch den "Alten Fritz". Theodor Meckel wurde 1777 an die Universität Halle zum Professor in Anatomie und Medizin berufen.
Als er 1779 in Halle eintraf hatte er die Sammlung im Gepäck. Später residierte er mit seiner Familie im Gelehrtenviertel der Stadt, im Riesenhaus*. Sein Skelett ist, seinem Wunsch folgend, in der Sammlung, in einem Schrank, ausgestellt. Seine Weichteile liegen auf dem Stadtgottesacker Bogen 76.

Joh. Fr. Meckel d.J. ist der berühmteste aus dieser Ärzte Familie und wurde u.a.
von Professor Johann Christian Reil (Begrüder der Psychatrie) unterrichtet.

Johann Friedrich Meckel d. Ä, 1724 - 1774,
Philip Friedrich Theodor Meckel 1755 - 1803,
entband die Zarin Maria Feodorovna in St. Petersburg und
sein Bruder August Albrecht Meckel 1789 - 1829,
August's Sohn - Johann Heinrich Meckel 1821 - 1856
wirkte als Pathologe an der Berliner Charite',
Johnann Friedrich Meckel d. J. 1781 - 1833 - Meckel Divertikel,

Die Meckel Familie erhielt 1682 den Adelstitel, "von Hemsbach".
Meckel d. Ä. und sein Bruder Georg Ludwig wurden 1773 als "Edle von Hemsbach" in den Reichsritterstand erhoben und dies wurde 1839 von Preußen anerkannt.

Dieser Tage sind es achttausend Präparate, die 1836 durch Ankauf in den Besitz der MLU gelangten. Die ehemalige Privatsammlung wurde in die Liste "Nationale wertvolles Kulturgut" aufgenommen.
Es sind u.a. Trockenpräparate von menschlichen Fehlbildungen/ Teratologie, embryonale Feuchtpräperate, ein Dissertations Skelett präpariert von Karl Friedrich Senff - ein zwanzig Wochen alter Fötus - zu sehen.
Ich glaube das kleinste Skelett ist etwa 2 cm winzig und die Röhrenknochenpräparate von Julius Wolff sind so hauchdünn...
Es ist beeindruckend wie Anatomen in vergangenen Jahrhunderten mit solcher
Präzision arbeiteten...
Vergleichende anatomische Präparate sind in einem seperaten Raum untergebracht, dort ist u.a. ein Schnabeltier zu sehen. Dort steht auch die Spendenbox.

Prof. Dr. Schultkas bevorzugtes Präparat ist der Gefäßbaum einer Niere,
ein Korriosionspräperat. Frau Wegewitz findet den Gallschen Schädel, der Rauffsinn und Schlauheit aufzeigt, sehr amüsant. Sie war dreißig Jahre in der Universitätsbibliothek beschäftigt.

"Das vorzüglichste Cabinett" von Prof. Dr. Schultka, der die Sammlung seit 1993 leitet, ist hier für nur 35 Euro zu erwerben. Ein Teil der Einnahmen fließt in den Erhalt der Sammlung, die eigentlich nicht zu beschreiben ist, einfach selber gucken...

http://www.meckelschesammlungen.uni-halle.de/geschichte/

http://www.buergerstiftung-halle.de/bildung-im-voruebergehen/meckel-da/

* Riesenhaus, Haus der Atlanten in der Gr. Brauhausstraße - das Haus des Postmeisters Madeweis

Bürgerreporter:in:

Yvonne Rollert aus Halle

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