Traumaberatung weiter gefördert durch Aktion Mensch

Gute Nachrichten erreichten den Leiter der KJF Kinder- und Jugendhilfe Artur Geis vor wenigen Wochen von Aktion Mensch. Nach monatelanger Verunsicherung bei den Klienten, Mitarbeitern und Kooperationspartnern entschied sich das Kuratorium für eine Weiterförderung des Projektes „Beratung und Unterstützung von traumatisierten Flüchtlingen“ um weiter 1,5 Jahre bis Ende August 2021. Damit können Sabrina Sowa und Karlheinz Höfele ihre wichtige Beratungsarbeit fortführen.

„Die Arbeit der MitarbeiterInnen, zu denen im vergangenen Jahr als Elternzeitvertretung Bettina Rösch gehörte, wird gut angenommen und trägt Früchte“ so Einrichtungsleiter Geis. Belegt wird dies im kürzlich vorgelegten Jahresbericht 2019. So konnten im Berichtsjahr insgesamt 54 Flüchtlinge sowie über 300 Familienangehörige und einbezogene Helfer beraten werden. Die meisten Betreuten stammen aus Afghanistan und Syrien. Zwei Drittel der Klienten waren männlich. Im Gegensatz zum Vorjahr war 2019 ein Schwerpunkt mit 18 Fällen in der Altersgruppe von 6 – 11 Jahren. Damit wird deutlich dass das Thema Trauma häufig über Generationen transportiert wird und sogenannte Traumafolgewirkungen auch bei den Kindern auftauchen. Viele Kinder übernehmen beispielsweise die Ängste der Eltern oder fühlen sich für ihre oft psychisch kranken Eltern verantwortlich. So geht es hier für die BeraterInnen einerseits oft um direkte Stabilisierung der Betroffenen Erwachsenen oder Kinder, jedoch auch vielfach um Psychoedukation, sprich Aufklärung über Erkrankungen und deren Symptome.

Die Einzelberatung vom Menschen mit Fluchthintergrund wurde ergänzt durch verschiedene Gruppenangebote. So wurde im März und im Juli eine Kindergruppe mit Achtsamkeits- und Resilienzübungen, vom März bis Mai wurde das fünfwöchige Projekt „Starke Mädchen“ in Kooperation mit der Jugendsozialarbeit an der Mittelschule Günzburg, an der Grundschule Offenhausen eine vierwöchige Gruppenarbeit mit Stabilisierungstechniken und im Juli die Frauengruppe „Stark wie ein Baum“ durchgeführt.
Neben der direkten Arbeit mit Betroffenen konnte auch die Zusammenarbeit im Netzwerk von Helfern und Institutionen wie Schulen und Kindertageseinrichtungen intensiviert werden. So wurden Vorträge zu gewaltfreier Erziehung in Kooperation mit dem Familienstützpunkt Ichenhausen, zum Thema Trauma und Schule im Alltag im Rahmen einer schulinternen Fortbildung in Ichenhausen zum Thema Traumafolgewirkungen an der Frühförderstelle Günzburg und an der Grundschule Neu-Ulm Offenhausen durchgeführt.
Nach dem „grünen Licht“ für die Weiterarbeit freuen sich die BeraterInnen über Anfragen. Das Angebot ist grundsätzlich kostenfrei. Neben der Förderung durch Aktion Mensch werden dennoch Eigenmittel der Katholischen Jugendfürsorge Augsburg benötigt. Daher sind finanzielle Unterstützungen sehr willkommen und hilfreich. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.

Spendenkonto: Erziehungsberatung Günzburg, IBAN DE40 7205 1840 0000 5154 60 Sparkasse Günzburg-Krumbach

Die KollegInnen Traumaberatung sind zu erreichen unter:
• Sabrina Sowa Tel.: 0175-9996696
• Karlheinz Höfele Tel.: 0151-14220247
• Auch per mail: traumaberatung@kjf-kjh.de

Noch ein wichtiger Hinweis: Aufgrund der Corona-Krise muss der am 30. Juni 2020 geplante Fachtag mit dem Traumaexperten Lutz Besser in den Räumen der AOK Günzburg leider verschoben werden. Ein Ersatztermin steht noch nicht fest.

Bürgerreporter:in:

Artur Geis aus Günzburg

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