Der neue Chef weiß um die Bedeutung der Neurologie am BKH Günzburg

Thomas Düll (Mitte), Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, freut sich, dass der Stabwechsel in der Günzburger Neurologie von Prof. Bernhard Widder (rechts) zu Prof. Gerhard Hamann so harmonisch verlaufen ist.
  • Thomas Düll (Mitte), Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, freut sich, dass der Stabwechsel in der Günzburger Neurologie von Prof. Bernhard Widder (rechts) zu Prof. Gerhard Hamann so harmonisch verlaufen ist.
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Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg setzt auf Kontinuität. Die nun schon 44 Jahre bestehende Neurologische Klinik des BKH erlebt erst den zweiten Stabwechsel. Professor Gerhard Hamann hat zum 1. Juli die Nachfolge von Professor Bernhard Widder angetreten, der nach 18 Jahren an der Spitze nun etwas kürzertreten will. Hamann wurde am Dienstagabend mit einem Symposium offiziell in sein Amt eingeführt.
Nach mehr als 28 Jahren in der Medizin, fünf Kliniken, sechs Abteilungen, 245 Publikationen, zwei Büchern und ungezählten Vorträgen sei er nun angekommen: Sagt nicht nur der Leitende Ärztliche Direktor des BKH, Professor Thomas Becker, über seinen Kollegen, das sagt der Betroffene auch selbst. „Ich fühle mich wohl hier und habe eine tolle Klinik mit einem tollen Team vorgefunden, die Herr Prof. Widder bestens aufgestellt hat“, meinte der 54-jährige gebürtige Saarländer. Er wolle diesen Weg fortführen, sagte er zum Auftakt des Symposiums, das im Hörsaal des BKH stattfand. Zahlreiche Vertreter von Partnerkliniken aus Schwaben und Oberbayern sowie niedergelassene Ärzte im Kreisverband Mittelschwaben nahmen daran teil.
Hamann ist ein national und international anerkannter Schlaganfall-Spezialist, Experte für neurologische Intensivmedizin und vaskuläre Demenzen. Seit Jahresbeginn ist er 1. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. Zuletzt war er Direktor der Neurologie der Dr.-Horst-Schmidt-Klinik in Wiesbaden, also des Klinikums der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, sowie dessen Ärztlicher Direktor.
Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, zu denen das BKH Günzburg gehört, hieß Hamann herzlich willkommen und stellte ihn den Zuhörern vor. Düll verwies dabei auf die Verleihung des Nobelpreises für Medizin an John O’Keefe und das norwegische Forscherehepaar Moser Anfang der Woche. „Das zeigt: Hirnforschung ist nicht nur spannend, sondern auch lohnend“, so Düll. Der Chef der Bezirkskliniken würdigte die Leistungen von Hamanns Vorgänger Widder. Er habe die Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation entscheidend geprägt und vorbildlich weiterentwickelt. Der heute 63-Jährige war auch neun Jahre Leitender Ärztlicher Direktor für das gesamte BKH. Er werde der Klinik nicht ganz verloren gehen, so Düll: Widder leitet weiter das interdisziplinäre Schmerzzentrum des BKH Günzburg.
In den Vorträgen wurde die Bedeutung der Günzburger Neurologie für die gesamte Region deutlich. So verfügt die Klinik über eines von drei überregionalen Schlaganfallzentren, die die Kristallisationspunkte „Neurovaskulären Versorgungsnetzwerkes Südwest-Bayern“ (Nevas) sind. In zehn Jahren wurden in Günzburg 45000 (Tele-) Konsile geleistet: Fachärzte in Günzburg beraten Kollegen von Kliniken im Donau-Ries und im Allgäu, ja in ganz Bayerisch-Schwaben bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten und neurologisch Erkrankten.
„Was hier in Günzburg geschaffen wurde, ist beeindruckend“, ist Hamann voll des Lobes. Nicht die Größe der Klinik sei entscheidend, sondern die Qualität der Behandlung. Und die sei hier auch deshalb so gut, weil die verschiedenen Disziplinen Neurologie, Neuroradiologie, Neurochirurgie, Neuroanästhesie und Psychiatrie so gut zusammenarbeiteten, betonten er und alle anderen Referenten. Hinzu komme die gute Kooperation mit der benachbarten Kreisklinik. Neben der guten Zusammenarbeit unter den Disziplinen kann man laut Hamann vor allem das interdisziplinäre Team der Neurologischen Klinik, bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und den medizinischen Hilfsberufen, als herausragend einstufen. Nur mit solch exzellenten Mitarbeitern könne Schlaganfallbehandlung auf höchstem Niveau gelingen, so der Chefarzt.

Bürgerreporter:in:

Georg Schalk aus Augsburg

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