Nix Bella Italia für Tiere- Ein Blick nach Sizilien- Bilder im Bericht sind nichts für schwache Nerven-Ärzte gegen Tierversuche ein Bericht

Die Bilder sind nichts für schwache Nerven | Foto: Giorgio Gagliardi
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Von wegen Bella Italia. In Italien haben es die Hunde nicht leicht, daüber haben wir ja bereits berichtet. In Zusammenarbeit mit dem Tierschutzprojekt Italien berichten wir nun über Sizilien. Hier ist das Elend für die Tiere besonders schlimm. Im Jahr 2000 wurden ca. 200 Hunden in einem apulischen Tierheim ohne Betäubung von einem Tierarzt die Stimmbänder verätzt, damit sie mit ihrem Gebell nicht mehr stören. Einige der betroffenen Hunde leben noch immer dort. Zwei der Hunde sind in einer privaten Pflegestelle vom Tierschutzprojekt Italien e.V., einer im Oasi Nuova Vita

Viele Deutsche lieben Italien und verbringen ihren Urlaub dort. Doch das Land hat auch seine Schattenseiten, die kaum ein Tourist kennt, wie die Tierschutzorganisation " Tierschutzprojekt Italien" in einer Pressemitteilung informiert. Vor der Saison gibt es Säuberungsaktionen auf den Straßen, und fernab der Touristenzentren vegetieren und sterben Hunde in den italienischen Verwahrlagern, „Canile“ genannt, die sich zu einem lukrativen und zum Teil kriminellen Geschäftszweig entwickelt haben. In einem süditalienischen Tierheim wurden Hunden sogar die Stimmbänder verätzt, damit sie mit ihrem Gebell nicht mehr stören.
Tierschützer gehen davon aus, dass in Italien pro Jahr über 100.000 Haushunde ausgesetzt werden und dass bis zu 1,5 Millionen Tiere auf der Straße leben. Da die wenigsten Hunde sterilisiert sind, pflanzen sie sich dort unkontrolliert weiter fort. Gängig ist auch die Praxis, unerwünschte Welpen wenige Tage nach ihrer Geburt in Plastiktüten auf den Müll zu werfen oder anderweitig zu entsorgen. Die meisten der ausgesetzten Hunde sterben bereits im
ersten Jahr durch Autounfälle oder sie verhungern und verdursten auf der Straße.
Vor allem in Mittel- und Süditalien werden außerdem tagtäglich Hunde vergiftet, in einigen Fällen auch erschlagen oder verbrannt, ohne dass die Behörden eingreifen und die Täter zur Rechenschaft ziehen. Diese Hundetötungen finden das ganze Jahr über statt, erreichen aber ihren Höhepunkt vor der Tourismussaison im Frühjahr, um die Touristen nicht durch den
Anblick der ausgezehrten Tiere abzuschrecken.
Die Tierheime – „Canili Lager“ Straßenhunde, die diesem Schicksal entgehen, werden von Hundefängern in privat geführte Tierheime gebracht, sogenannte „Canili Lager“. „Canile“ bedeutet Tierheim, das deutsche
Wort Lager benutzen italienische Tierschützer, um auf die Zustände dort hinzuweisen, die geprägt sind von Tierleid und Gleichgültigkeit der Behörden.
Mit den Tierheimen werden landesweit laut Schätzungen von Tierschützern jährlich circa 750 Millionen Euro umgesetzt. Die Gemeinden zahlen den privaten Canilebetreibern eine Tagespauschale von bis zu 7€ pro Hund für dessen Unterbringung und Versorgung. Je mehr Hunde im Canile auf möglichst engem Raum untergebracht werden und je weniger für Futter, Personal und tierärztliche Versorgung ausgegeben wird, desto größer der Gewinn.
Zudem werden die eingefangenen Hunde im Tierheim oft nicht sterilisiert, so dass auch dort immer neue Welpen geboren werden.
Zusammengepfercht auf engstem Raum und ihren Zwinger nie verlassend, leben die Hunde in ihren Exkrementen. Sie haben keinen Auslauf, keinen Schutz vor Kälte oder Hitze und leiden an ständigem Hunger und Durst. Schwerkranke Tiere werden nicht von ihrem Leid erlöst, damit die Tagespauschale für sie weiter bezogen wird. Und es wurden vereinzelt auch
schon Pauschalen für längst gestorbene Hunde weiter bezogen.
Auch die Vermittlung von Hunden wird mit System unterbunden. Regelmäßig werden Kampagnen gegen Tierschutzorganisationen gestartet, die Tiere nach Deutschland vermitteln. Ihnen wird unterstellt, dass die Hunde in Deutschland für Tierversuche missbraucht werden, damit möglichst wenige die Lager verlassen.
Apulien – Urlaubsparadies und Hundehölle

Apulien, der Stiefelabsatz Italiens, hat hohe touristische Zuwachsraten. Die Region zählt aber auch die meisten Straßenhunde, hier werden die wenigsten Sterilisationen durchgeführt und die Anzahl der „Canili Lager“ ist am höchsten.
Im Jahr 2000 wurden den Hunden in einem apulischen Tierheim die Stimmbänder verätzt, damit sie nicht mehr bellen. Einige der betroffenen Hunde leben noch immer dort.
Nach dem Tod einer Hündin, die nach 14 Jahren kurz vor ihrem Tod von einer Tierschützerin aus diesem Canile befreit wurde, sammelten Tierschützer weltweit knapp 30.000 Unterschriften gegen die Zustände in Italien und forderten dazu auf, die Tourismusregion
Apulien zu boykottieren.
Die deutsche Tierschutzorganisation „Tierschutzprojekt Italien“ setzt sich in Apulien für die Sensibilisierung der Bevölkerung sowie die konsequente Sterilisation von Privat- und Straßenhunden ein. Durch die Schaffung eines Pilotprojekts in Apulien soll den politisch Verantwortlichen gezeigt werden, wie ein Tierheim aussehen muss, um Tierleid zu verhindern. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass Italien zukünftig einmal nicht nur für
Urlauber, sondern auch für Hunde ein Paradies sein kann.
Durch den Tourismusbezug wäre eine Veröffentlichung anlässlich der beginnenden Urlaubssaison im April denkbar, um deutsche und italienische Tourismusunternehmen sowie die politisch Verantwortlichen und die lokale Bevölkerung Italiens auf diese unhaltbaren Zustände aufmerksam zu machen und ihnen ihre Mitverantwortung für das Wohl der
Straßen- und Tierheimhunde bewusst zu machen. Denn "die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt."

ÄRZTE GEGEN TIERVERSUCHE

Leider werden immer wieder Gerüchte geschürt, Hunde aus südlichen und östlichen Ländern würden in westeuropäischen Ländern im Labor landen. Ich halte dies für Deutschland und sehr wahrscheinlich auch für alle anderen westeuropäischen Länder für ausgeschlossen.
1. In den 1970er und 80er Jahren wurden nachweislich gestohlene Hunde und Katzen in Deutschland an Tierversuchslabors verkauft. Mit dem Tierschutzgesetz von 1986 wurde diese Praxis gesetzlich verboten, d.h. Versuchstiere müssen eigens zu dem Zweck gezüchtet worden sein. Ausnahmen sind möglich, beziehen sich aber hauptsächlich auf
landwirtschaftliche Nutztiere und Wildtiere. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass eine
deutsche Behörde eine Ausnahmegenehmigung für Versuche an Streunerhunden geben würde.
2. Außer Beagles und Foxhounds werden mitunter auch Mischlingshunde in Versuchen verwendet. Diese sind jedoch allesamt eigens für Versuchszwecke gezüchtete Tiere!
3. Für die allermeisten Tierversuche wird gleiches "Tiermaterial" (wie im lebensverachtenden Experimentatoren-Jargon heißt) gebraucht. Die Hunde müssen der gleichen Rasse angehören, möglichst gleichen "genetischen Hintergrund" haben, gleich aufgezogen sein. Hunde, mit einem völlig unbekannten Hintergrund, möglicherweise Parasiten, Krankheiten
usw., kann niemand gebrauchen. Zumindest nicht in Deutschland. In osteuropäischen Ländern wie Russland und der Ukraine ist es üblich, Hunde von der Straße zum Beispiel für chirurgische Übungen einzufangen. Ebenso werden in den USA oft Tierheimtiere für diese
Zwecke verwenden. Dabei ist die Vorgeschichte des Hundes nicht wichtig. Solche Übungen an Hunden sind in Deutschland aber nicht üblich.
Ich denke, dass diese Gerüchte nicht versiegen, weil sich viele Menschen in den südlichen Ländern nicht vorstellen können, dass so viele Hunde in Deutschland ein schönes Zuhause
finden können, vor allem, weil doch auch unsere Tierheime voll sind. Hunde aus den südlichen und östlichen Ländern sind in Deutschland als Haustiere sehr beliebt - oftmals beliebter als die hiesigen Tierheimtiere. Sie gelten als besonders anspruchslos, unkompliziert und dankbar.
Es ist denkbar, dass sich skrupellose Geschäftemacher die Beliebtheit der Südländer-Hunde zu Nutze machen und diese aus dem Süden holen, um sie gewinnbringend an deutsche Familien zu verkaufen. Eine solche Geschäftspraxis ist unbedingt abzulehnen. Dies hat
jedoch nichts mit der Frage zu tun, ob Tiere aus dem Süden bei uns im Tierversuch landen, so die Stellvertretende Vorsitzende der Initiative Ärzte gegen Tierversuche Dr. vet Corinna Gericke

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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