Hasenbar nehmen Dich mit auf eine Nachtwanderung durch Dein Gehirn Deutscher Indie-Rock mit Referenz an die Hamburger Schule

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Indie-Rock mit deutschen Texten hatte seine Blütezeit in den 90 er Jahren. Als „Hamburger Schule“ zogen Bands wie Tocotronic, Tomte, die Sterne oder Blumfeld Heerscharen von Heranwachsenden in Ihren Bann. Heute ist es etwas ruhiger um die Bands geworden, mal abgesehen von Thees Uhlmann, der mit seinen Soloalben die Charts enterte, bei dem aber auch die „Indie-Wildheit“ durch konsensfreundlicherem Pop gezähmt wurde.

Hasenbar haben sich diese Wildheit bewahrt, sind im positiven Sinne ungeschliffen, unberechenbar und dabei immer absolut authentisch. Wilde Gitarrenausbrüche wechseln sich mit eingängigen Melodien ab und werden durch herrlich aufdringliche retro Synthie-Sounds, die man aber herlich unaufdringlich einzufügen weiß, ergänzt. Die Texte spiegeln den Style von Hasenbar, die sich nach dem ehemaligen Amüsierbetrieb in ihrem Wohnort benannt haben und sich mit Anzug und Hasenmasken präsentieren. Die „Slipknot für Grundschüler“ zelebrieren Style mit krudem Humor. Inhaltlich handeln sie von Erwachsenen-Themen, wie etwa Whiskey Tastings („Hörst Lüning Song“), flüchtige, unbedeutende Bekanntschaften („überall woanders“), Abrechnungen mit dem Ausverkauf der Musiklandschaft („J. Mascis, rette mich!) und der intimen Beziehung zur seelenverwandten Gummipuppe („Cordula ist tot“)
Die Hamburger Schule hat wieder geöffnet und Ihre neuesten Absolventen wohnen in Bickenbach/Südhessen.
Geh mit Hasenbar auf eine „Nachtwanderung durch dein Gehirn“ bis die Sonne aufgeht! Am 13.01.2017 erschien das Album über das KHB Music Sublabel Handmade Tunes.

TRACKLISTE

Titelliste:
1. J.Mascis, rette mich! | 2. Cordula ist tot | 3. Horst Lüning-Song | 4. Nachtwanderung durch dein Gehirn | 5. Mir egal | 6. Überall woanders | 7. Baby, ich liebe den Hardrock | 8. Wir sind jung und das war schön | 9. Was noch? 10. Bis die Sonne aufgeht

INTERVIEW MIT HASENBAR

FRAGE:Wie seid ihr auf den Namen “hasenbar” gekommen?

HASENBARIn dem Ort, in dem wir wohnen, hat es früher mal ein kleines Bordell gegeben, das “Hasenbar” hieß. Unser Sänger (Matthias) wohnt heute in dem Haus. Wir haben somit die Tradition wieder aufleben lassen (Gelächter). (P.S.: Inzwischen ist die „Hasenbar“ leider abgerissen worden und Matthias wohnt dort deshalb auch nicht mehr)

FRAGE Eure neue CD ist eine E.P. Warum dieses Format?

HASENBAREin ganzes Album aufzunehmen braucht unwahrscheinlich viel Zeit und Geld. Und da wir nicht nur eine Single aufnehmen wollten, hielten wir die E.P. für die geeignete Form.

FRAGE:Wie lange habt ihr für die Aufnahmen gebraucht?

HASENBAREtwa sechs Monate. Wir haben uns viel Zeit genommen, Dinge ausprobiert, wieder verworfen, neu aufgenommen und so weiter. Gerade als Trio kann man im Proberaum nicht alles bis ins letzte Detail vorbereiten, deswegen hat alles etwas länger gedauert. Und auch beim Mischen haben wir uns Zeit gelassen, um es dann wirklich so hinzubekommen, wie wir es uns vorgestellt haben.

FRAGE:Die neue CD heißt “Was noch?” Was hat es mit dem Titel auf sich?

HASENBAR:Es ist der Titel des ersten Songs, nach dem wir die CD benannt haben. Er klingt ein bisschen augenzwinkernd resigniert, drückt aber natürlich auch unsere Erwartungshaltung aus, was nun passiert.

FRAGE:Was erhofft ihr euch mit der CD zu erreichen?

HASENBAR:Geld und Ruhm wären okay - aber ganz im Ernst: Wir sind in der glücklichen Lage völlig unabhängig Musik machen zu können - aus reinem Spaß an der Sache. Wir sind niemandem Rechenschaft schuldig. Aber wenn man so viel Arbeit in eine Sache steckt, erhofft man sich natürlich auch, dass es wahrgenommen wird, was schwierig genug ist.

FRAGE:Warum singt ihr auf deutsch?

HASENBARWir haben früher auch Englisch gesungen. Und ich muss auch ehrlich zugeben, dass Englisch cool ist. Aber dann habe ich mir vorgestellt, zum Beispiel “Coldplay” würden bekannt geben, dass sie fortan nur noch auf Spanisch singen, weil ihnen der Klang dieser Sprache besser gefällt als der ihrer eigenen. Das wäre eine absurde Vorstellung, aber genau das haben wir gemacht. Und es ist leichter, sich hinter einer fremden Sprache zu verstecken, und das wollten wir irgendwann nicht mehr.

FRAGE:Wie wichtig sind Euch die Texte?

HASENBAR:Gerade für den Sänger ist es grausam vorne auf der Bühne zu stehen und irgendeinen Schwachsinn verkaufen zu müssen. Also sind die Texte absolut wichtig. Oft entsteht die Musik vor dem Text und dann ist es schwer, herauszufinden, worum es in dem Song gehen soll. Es muss beides zusammen passen, damit ein Song stimmig ist.

FRAGE:Mir ist aufgefallen, dass sich bei Euch melancholische Texte mit eher lustigen abwechseln. Ist das ein Widerspruch?

HASENBARDas stimmt. Aber wir empfinden das das nicht als Widerspruch. Vielleicht ist es für manche irritierend auf einer CD melancholische Lieder neben ironisch gemeinten zu finden. Aber man ist ja auch nicht immer nur gut oder nur schlecht drauf. Und für uns ist dieser Gegensatz ein wichtiges Merkmal von hasenbar.

FRAGE:Habt ihr musikalische Vorbilder, nach denen Ihr Euch ausrichtet?

HASENBAR:Wie in jeder Band hat auch bei uns jeder so seine eigenen musikalischen Vorlieben. Grundsätzlich sehen wir uns aber schon ein bisschen in der Tradition der Hamburger Schule mit Bands wie Tocotronic, Blumfeld oder den Sternen. Wir mögen auch Element of Crime oder Peter Licht. Ob man diese Einflüsse in unserer Musik wiederfindet, können wir aber nicht wirklich beurteilen.

FRAGE:In einigen Eurer Videos seid Ihr selbst gar nicht zu sehen, dafür taucht immer wieder die Figur mit der Hasenmaske auf. Hat das eine Bedeutung?

HASENBAR:Das zeigt nur unsere grenzenlose Bescheidenheit (Gelächter). Nein, wir wollten uns als Personen einfach nicht so sehr in den Vordergrund stellen. Ein Bekannter hat neulich zu uns gesagt, das mit den Masken sei “wie Slipknot für Grundschüler” (Lachen). Da ist was dran. Die Figur mit der Maske hat ja etwas verspieltes, kindliches aber gleichzeitig auch etwas unheimliches, gruseliges. Aber sobald unsere Autogrammkarten gedruckt sind, werden wir uns auch selbst in einem Video zeigen.

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Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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