Der Bauernkrieg von 1525-Die gelungene Premiere eines beeindruckenden Stücks-Wetterkapriolen können Premiere nichts anhaben

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Was die Wetterkapriolen betrifft, sind die Leipheimer nicht zuletzt auch durch das Kinderfestes einiges gewohnt. Für gebürtige Leipheimer war es nicht verwunderlich, daß die Veranstalter trotz des zweifelhaften Wetters die Premiere nicht platzen ließen.

"Ihr traut Euch was!“, war ein Kommentar, den man am Sonntagnachmittag von einem Anrufer auf der extra geschalteten Wetterhotline der Stadt Leipheim hören konnte. Denn schließlich regnete es nicht nur in den umliegenden Gemeinden, sondern auch in Leipheim selbst immer wieder.Auch als um 18 Uhr die Tore öffneten, hatte der Himmel seine Pforten geöffnet. Doch pünktlich zum Beginn des knapp dreieinhalb Stündigen Theaterstücks strahlte dann die Sonne. Im Laufe des Stücks, kam dann noch zweimal kurz der Regen.Den Besuchern war dies egal.
Sie erlebten ein Stück mit dem Titel " Der Bauernkrieg 1525" von Eugen Kern. Vor 20 Jahren wurde das Stück schon mal aufgeführt.
Der Verfasser des Heimatschauspiels Pfarrer Eugen Kern wurde am 9. Mai 1881 in Altdorf bei Nürnberg geboren. Der Geistliche kam 1927 nach Leipheim. Bis 1935 hatte er die zweite Pfarrstelle in Leipheim inne. Für das Stadtjubiläum im Jahr 1930 schrieb er den 5 Akter der vom CVJM aufgeführt wurde. Einige Schauspieler von damals waren auch bei der zweiten Aufführung 1996 mit dabei.


DER BAUERNKRIEG

Im Früheren 16. Jahrhundert hat die kleine Stadt knapp 1.500 Einwohner. Seit 1453 gehört sie der freien Reichsstadt Ulm, die auch die Hohe Gerichtsbarkeit ausübt und an die Abgaben in Form des Zehnts abführen muss. Ab 1512 darf jede Familie dann nur noch einen Webstuhl haben, davon waren es bis zu vier, was für Leipheim eine Katastrophe war. Als dann 1524 der beliebte Pfarrer Jakob Wehe abgesetzt wird, ist das Maß voll. 1523 beginnt Wehe die neue Lehre zu predigen. Zur Fasnachtszeit 1525 formiert sich der Leipheimer Haufen mit 5.000 Mann nahe Wettenhausen.Pfarrer Wehe ist die treibende Kraft. Am 16.März wird Leipheim besetzt. Auf Anraten des radikalen Sozialreformers Wehe schließen sie sich nicht zu einer Christlichen Gemeinschaft der drei großen schwäbischen Bauernhaufen an und schwächt dadurch seine Position entscheidend.

Fünf Akte

In den fünf Akten wird dem Auditorium in einer eindrucksvollen Weise gezeigt, wie schwer die Verhandlungen des Bürgermeister Strüw und sein Freund Stadtrat Harold mit den Anführern der Bauern verhandelt haben. Außerdem wurden Ausschnitte der Schlacht vom 4. April 1525 ebenso gezeigt, sowie die Beschießung Leipheims.Zwischendrin hatte der Chorleiter der Chorgemeinschaft Herbert Schneider gesungene Texte vorgetragen. Die Chorgemeinschaft trug dann auch das Schlußlied vor, bevor alle Darsteller ihren Verdienten Applaus bekamen.

Große Leistung
Was die rund 41 Schauspieler/innen auf die Bühne bringen ist eine ganz große Leistung. Viel zum Auswendiglernen gab es vor allem für Bürgermeister Linhart Strüw, der von Rüdiger Greb verkörpert wurde oder für Pfarrer Jakob Wehe der brilliant von Karl Heinz Schuster gespielt wurde um nur zwei der allesamt hervorragend agierenden Darstellern zu erwähnen.
Bereits im November des vergangenen Jahres trafen sich die über 40 Mitwirkenden in der Blauen Ente zum ersten mal ihre Texte und zum Teil auch schon ihre Kostüme in Empfang zu nehmen. Die Bühne wurde so gut wie komplett aus Spenden und " Altmaterial" gefertigt. Regisseur Werner Schwung:" Es hat genau vier Tage gedauert, bis die Besetzung stand. Auch der Leipheimer Bürgermeister Christian Konrad freute sich:" Es ist großartig mit anzusehen, mit welchem Engagement und mit welcher Freude die Mitwirkenden gearbeitet haben. Durch das Theater, so Konrad weiter" wird die Geschichte die das Heimat-und Bauernkriegsmuseum " Blaue Ente" als einziges Bauernkriegsmuseum Bayerns erzählt, lebendig."

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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