20 Jahre Montessori Verein Günzburg – vom Interessenverband zum bildungspolitischen Faktor

12. Oktober 2010
19:00 Uhr
Kolpingsaal, Am südlichen Burgfrieden, Günzburg
"Ja wir sind die Montis und feiern heut' ein Fest": der Montessori-Schulchor im Einsatz - Bild: Montessori-Verein Günzburg e. V.
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Was vor 20 Jahren als Initiative einer kleinen Gruppe von Eltern begann, hat sich über die Jahre zu einem Träger anerkannter Bildungseinrichtungen in Günzburg ausgewachsen. Aus der Elterninitiative ist ein Verein mit über 300 Mitgliedern geworden, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement den Betrieb von Kinderhaus und Schule tagtäglich gewährleisten. Garanten des Erfolgs sind auch die Pädagogen, die mit ihrer Arbeit die Prinzipien Maria Montessoris den Kindern gegenüber Tag für Tag umsetzen.

Von den „Mini-Montis“ (Spielgruppe) über das Kinderhaus und der Grundschule bis zur weiterführenden Schule mit dem M-Zug (mittlerer Bildungsabschluss) wird in Günzburg ein durchgehender Bildungsweg nach der Pädagogik Maria Montessoris angeboten. Geplant ist eine „Montessori-Fachoberschule (MOS) Mittelschwaben“, die dann bis zum (allgemeinen) Abitur führen soll.

Trotz aller positiven Entwicklung war der Verein in seiner Geschichte nicht von Brüchen und Auseinandersetzungen zwischen den Verfechtern unterschiedlicher Meinungen verschont. Ein Beispiel dafür ist die – mittlerweile längst erfolgreiche – Einführung der Jahrgangsmischung im Herbst 2003. Antriebskraft für die Entwicklung über die Jahre war die Vision einer ganzheitlichen Pädagogik nach Maria Montessori. Trotz aller Widrigkeiten ergaben sich auch immer wieder Chancen, die genutzt werden konnten, etwa als nach dem Auszug des Arbeitsamts aus dem alten Krankenhausgebäude drei Etagen frei wurden und Grundschule und weiterführende Schule in einem Gebäude zusammengeführt werden konnten.

Verbunden mit den umliegenden Montessori-Einrichtungen und eingebunden in die Struktur von 80 weiteren Montessori-Schulen in Bayern und 40.000 auf der ganzen Welt verfolgt der Verein sein Ziel, möglichst vielen Kindern dazu zu verhelfen, sich nach ihren Möglichkeiten zu selbständigen, verantwortungsvollen und selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln zu können.

Mit dem Festakt am 12. Oktober 2010 wurde die Freude über das Erreichte zum Ausdruck gebracht und zugleich Gleichgesinnten und Offiziellen aus Politik, Verwaltung und Pädagogik Gelegenheit gegeben, mit den „Montis“ zu feiern.

OB Gerhard Jauernig lobte die Schule als wertvolle Bereicherung der Schullandschaft in der Stadt Günzburg und anerkannte in seiner Festrede die Leistungen des Vereins, den Kindern und Jugendlichen eine geschlossene „Montessori-Laufbahn“ zu ermöglichen. Dies zeigt, dass Kinderhaus und Schule aus der heutigen Bildungslandschaft in Günzburg und Umgebung nicht mehr wegzudenken sind. Somit ist es auch kein Wunder, dass die Kinder des Schulchores den Festakt mit festem Selbstbewusstsein eröffneten „Ja, wir sind die Montis und feiern heut‘ ein Fest …!“ „Yeah – Geburtstag“ war wirklich ein Grund zum Feiern! Stimmungsvoll umrahmt wurde die Veranstaltung vom Mixed-Ensemble der städtischen Musikschule und dem Montessori-Schulchor. Echte Freude war zu spüren, als langjährige verdiente Mitarbeiter geehrt wurden und zur Freude trug natürlich auch die vom OB überreichte Spende der Stadt bei, die es ermöglicht, die begonnene Entwicklung von Kinderhaus und Schule weiterzuführen.

Der Festakt im Kolpingsaal ging nahtlos über in einen Sektempfang in der benachbarten Schule, verbunden mit der offiziellen Eröffnung der Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“.

20 Jahre Entwicklung: Montessori Verein Günzburg e. V.

Nach einem Vortrag des bekannten Montessori-Pädagogen Claus-Dieter Kaul in privatem Kreis im Haus von Josef Neidlinger in Waldkirch im November 1989 kam es bereits am 8. Mai 1990 zur Vereinsgründung der „Freunde des Montessori-Kinderhauses Günzburg e. V.“.

Als geeignetes Gebäude wurde die ehemalige Verwaltung der Ziegelei Gairing in Nornheim gefunden. Bereits am 12. November 1990 nahm das Kinderhaus mit 65 Kindern in drei Gruppen den Betrieb auf. Im Februar 1991 wurde das Kinderhaus eingeweiht. Im selben Jahr gingen die Bemühungen weiter, in Günzburg auch eine Montessori-Schule einzurichten.

Nachdem noch 1991 geeignete Räume im ehemaligen Kreiskrankenhaus gefunden werden konnten und die Amtsleiterkonferenz im Februar 1993 die Einrichtung der Montessori-Schule befürwortet hatte, konnte mit dem Schuljahr 1993/94 der Schulbetrieb mit Grundschulklassen starten.
Während der Verein im Jahr 1997 seinen Namen den Gegebenheiten angepasst und von „Freunde des Montessori-Kinderhauses Günzburg“ in "Montessori-Verein Günzburg e. V.“ geändert hat, ging die Weiterentwicklung der Schule kontinuierlich weiter: Schuljahr 2003/04 die Einführung jahrgangsgemischter Klassen, Schuljahr 2005/06 der Start der weiterführenden Schule mit einer jahrgangsgemischten Klasse 5/6 (zunächst im ehem. Mengele-Verwaltungsgebäude in der Augsburger Straße), Schuljahr 2007/08 der Umzug der weiterführenden Schule ins umgebaute Gebäude Krankenhausstraße 40 und damit die Vereinigung der „Montessori Weltkinderschule“ unter einem Dach, Oktober 2008 die Einweihung des sanierten Gartens im Kinderhaus und 2009 der erste Jahrgang mit mittlerem Schulabschluss (10. Jahrgangstufe).

Weitere Infos unter www.montessori-guenzburg.de - dort ist unter anderem auch die Festschrift zum 20jährigen Jubiläum einzusehen.

Nächster aktueller Termin:
Donnerstag, 26. Januar 2012, 20.00 Uhr Infoabend für das neue Schuljahr 2012/2013 sowohl für ein Eintritt in die 1. Klasse wie für den Übertritt in die weiterführende Schule in der 5. Jahrgangsstufe

Kontakt:
Montessori Weltkinderschule Günzburg,
Krankenhausstraße 40, 89312 Günzburg
Tel. 08221/6967 - Fax. 08221/6919
E-Mail: schule@montessori-guenzburg.de - www.montessori-guenzburg.de

Bürgerreporter:in:

Alexander Besdetko aus Dillingen

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