Abstecher nach Goldberg

Schießplatz für Panzer mit Einsteckrohr, Kalaschnikow und Pistole Markarow.
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  • Schießplatz für Panzer mit Einsteckrohr, Kalaschnikow und Pistole Markarow.
  • hochgeladen von Norbert Höfs

 Heute habe ich es endlich geschafft mir auf dem Rückweg von Krakow am See die Zeit zu nehmen, 35 Jahre zurück zu blicken. Damals 1982 im November trat ich meinen Grundwehrdienst von 18 Monaten in Goldberg an. Viel Zeit ist seitdem vergangen und ab und zu war ich auch wieder in Goldberg. Mit Abstand sieht man heute vieles anders und erkennt, dass die Wehrpflicht vielen jungen Männern in der DDR geholfen hat, zu lernen, sich unterzuordnen.
Obwohl einem die Monate damals wie eine Ewigkeit vorkamen und die Zeit nicht vergehen wollte, denkt man später doch oft über die Zeit nach.
Vieles hat sich geändert, sicher auch einiges zum Positiven, aber Goldberg als Stadt geht leider den Bach runter. Mein erster kurzer Stopp war am Schießplatz, den Weg sind wir in meiner GWD Zeit glaube ich dreimal vom Objekt in Marschkolonne gegangen. Dann ein längerer Stopp am Munilager, die Wachbaracke steht noch, ist aber völlig verwahrlost. In meiner Zeit habe ich dort an die 10-15 Wachen gestanden und weiß bis heute nicht was dort wirklich gelagert wurde. Ob es Munition war, könnte sein, als Wache hatte man jedenfalls nie Zutritt zum inneren Sperrkreis, sondern nur zum Postenweg, der einmal rund lief. Heute hatte ich Gelegenheit, mir die Gebäude etwas näher anzuschauen. Viele Gebäude gab es dort ja nicht, aber scheinbar waren die Gebäude zusätzlich gut gesichert, mit den seinerzeit möglichen elektronischen Mittel. Ein Gebäude hatte sogar eine extra Mauer auf dem Gelände, weiß der Teufel was dort so wichtig war, um einen inneren Sperrkreis einzurichten? Ein Wachturm im hinteren Bereich hat überlebt und wird noch zur Jagd genutzt. Auch auf dem Turm habe ich oft gestanden bzw. geschlafen (;- …. Die Wache bestand aus 4 Posten, drei hatten jeweils einen Turm und einer Stand vorne am Tor.
Am Tag stand man eben auf dem Turm (bei guter Sicht) und in der Nacht oder schlechter Sicht, lief man den Postenbereich ab. Der Posten vorne am Haus war beliebt, man konnte schon einmal bis zur Straße vorlaufen um die Lage zu peilen, zum Beispiel wann das Essen kam.
Dann weiter nach Goldberg, die Stadt ist ein Trauerspiel, die ehemals so schöne Stadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern verfällt und ist dem Verfall preisgegeben. Die vielen kleinen Läden sind geschlossen, Discounter wie Aldi sind beliebt, haben aber so die Stadt ihr so nettes Image genommen. Kleine Läden haben so keine Chance zu überleben, da Aldi und Co schon fast alles anbieten, war man braucht.
Das Armee Objekt ist völlig am Ende, die Gasstätte Seelust ist geschlossen, der Steg bei der Badeanstalt verschwunden und der See zieht sich zurück.

Auf dem Rückweg abseits der Hauptstraße noch einen Landfleischer entdeckt und zur Verkostung angehalten und ein paar Köstlichkeiten mitgenommen. 

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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