Naturlehrpfad und Wildschweinweg

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Einen sehr schönen alten Naturlehrpfad entdeckten wir in Godern. Ein unscheinbares Schild gab uns den Hinweis unser Auto zu parken und uns einmal umzuschauen.
Gleich zum Anfang beginnt der Pfad mit einem steilen Anstieg, den man gar nicht erkennt, erst beim "Aufstieg" bemerkt man wirklich die Steigung. Aber es lohnt sich!
Oben angekommen erwarten den Besucher wunderbare blühende weiße Hecken die herrlich duften und den Insekten und Bienen als erste Nahrungsquelle dienen.
Hier ist die Natur mit den Wiesen und Hecklen noch wie sie viele Jahre in Mecklenburg zu finden war. Die Hecken dienen seit vielen hundert Jahren als natürlicher Windschutz und bieten den Tieren und Insekten ausreichenden Schutz vor der Witterung und dienen dem Wild als Versteck vor den Jägern. Der mit seinen weißen Blüten weithin sichtbare Schlehdorn, bietet in diesen Tagen mit dem saftigen grünen Wiesen einen tollen Kontrast.
Die Schlehe zählte früher zu den Pflanzen, mit deren Hilfe sich Ernte und Wetter vorhersagen ließen. So wurden die Tage, die zwischen dem Erblühen der Schlehe und dem 23. April – dem Georgi-Tag – lagen, gezählt, um den genauen Erntetermin der Getreideernte um den Jakobi-Tag (25. Juli) zu bestimmen. Ein gehäuftes Auftreten von Schlehen bedeutete einen besonders strengen Winter, so der Volksglaube.
Dem dornenreichen Gehölz wurde auch eine starke Schutzwirkung gegen Hexen zugeschrieben. Deshalb wurden Weiden und Höfe oftmals mit Schlehen umpflanzt. Deshalb kann man davon ausgehen, dass dort wo der Schlehdorn, der auch Schwarzdorn genannt wird, vor langer Zeit Siedlungen waren.
Zahlreiche Legenden befassen sich mit dem frühblühenden, auffällig reinweißen Blütenschmuck der Schlehe. In Posen wird berichtet, dass der Kreuzdorn der Schlehe unterstellte, ihre Zweige für die Dornenkrone Jesu bereitgestellt zu haben. Um die Unschuld der Schlehe zu offenbaren, schüttete Gott des Nachts unzählige weiße Blüten über dem Strauch aus.
Oben angekommen bietet sich dem Ausflügler ein herrlicher Blick in Richtung Pinnow. Der erst breite Weg geht dann in einen schmalen Pfad über der immer entlang einer Weide geht und schöne Ausblicke über die Wiese bietet. Zahlreiche Bäume sind mit Schildern versehen und sind schon sehr alt. Besonders bemerkenswert ist eine alte Wild-Birne die hier zu finden ist.
Die Vögel zwitscherten so herrlich und weit und breit war keine Menschenseele zu finden. Am Ende des Weges kamen wir an einem Parkplatz raus und hier war der Weg, als Wild-Schweinpfad ausgeschildert, was großes Entsetzen bei meiner Frau auslöste...
Dieser schöne Weg ist wirklich ein Geheimtipp und bietet mit einigen Bänken auch Platz zum Verweilen.

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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