Stade Aktuell im Wechselbad der Gefühle

Vom 12. bis zum 14. April 2013 hatte die Messe „Stade Aktuell“ ihre Pforten geöffnet. Nicht nur im Stadeum selbst, sondern auch auf dem Vorplatz waren viele Stände aufgeschlagen worden, um den Besuchern ein reichhaltiges Informations- und Unterhaltungsprogramm zu präsentieren.
Auch der gemeinnützige Verein „TransBorderLes e.V.“, dessen Mitglieder über Themen, wie sexueller Missbrauch von Kindern, häusliche Gewalt und Homo-, Trans- und Intersexualität aufklären, war natürlich mit seinem Stand vor Ort, um Wissenslücken zu füllen oder gezielt Hinweise an Betroffene weiterzugeben.
Während auf der einen Seite etliche Menschen achtlos oder gar kopfschüttelnd den Stand mehr oder weniger schnell passierten, reichten manchmal die zehn sich am Stand aufhaltenden Vereinsmitglieder kaum aus, um alle Besucher gleichzeitig zu beraten und somit keine Wartezeiten aufkommen zu lassen.
Außerdem wurde gern und oft auf das enorme Fachwissen des Lebensberaters und Autors Hans Georg van Herste zurückgegriffen, der unermüdlich damit beschäftigt war, Licht in so manches Dunkel zu bringen. Die von ihm erdachte „Insel-Methode“ als Aufklärungs- und Präventionsmittel erregte genauso viel Interesse, wie die nachvollziehbar erklärte Entstehung von Homo-, Trans- und Intersexualität.
Obendrein waren die Bestseller-Autorinnen Margaretha Main, sowie Simone Petzold und Viktoria Grantz, die sich zum Autorinnenverbund „Starke Frauen“ zusammengeschlossen haben, am Stand. Auch ihnen wurde großes Interesse entgegengebracht und manche Autogrammkarte wechselte von einer Hand in die nächste.
Brigitte Winkel, die 1. Vorsitzende, dazu:
„Auf der einen Seite schlug uns großes Interesse entgegen. Viele wollten über unsere Themen aufgeklärt werden. Etliche erklärten, dass sie unsere Arbeit gut finden und für notwendig halten. Immer wieder kam der Hinweis, uns nicht von den Angriffen der Ewiggestrigen oder Tätern und ihren Helfern vom Weg abbringen zu lassen. Das heißt, wir erhielten im Großen und Ganzen viel Unterstützung. Das freut uns natürlich sehr. Und wenn wir dem einen oder der anderen aus einer Notsituation heraushelfen können, macht uns das natürlich glücklich.
Auf der anderen Seite finde ich es erschreckend, wie viele Menschen nach wie vor absolut keine Ahnung von unseren Themen haben, wie viele Vorurteile immer noch in der Gegend herumschwirren. Für noch bedenkenswerter halte ich, wie viele von den Unwissenden gar keine Aufklärung wünschen, ihre Vorurteile also weiterhin behalten wollen. Für diese Leute sind und bleiben Trans- und Homosexuelle Perverse, die z. B. eingesperrt oder zwangstherapiert gehören. Homo-, Trans- und Intersexualität sind angeboren, wie die Haarfarbe, und haben mit sexuellen Abartigkeiten nichts zu tun.
Genauso schlimm finde ich, dass es einige Menschen gibt, die behaupten, sexueller Missbrauch von Kindern oder häusliche Gewalt würde in Deutschland nicht stattfinden. Es würde sich bei den Opfern ausschließlich um Wichtigtuer oder Erpresser handeln. Die Zahlen, die allgemein bekannt sind, seien manipuliert, um armen Familienvätern oder Priestern das Leben schwerzumachen. Man solle doch bitte nicht jedes harmlose über den Kopf streicheln gleich als Missbrauch deklarieren.
Aussagen dieser Güteklasse werte ich als klaren Schlag ins Gesicht aller Opfer. Auch wir selbst haben Missbrauch und häusliche Gewalt am eigenen Leibe ertragen müssen und werden durch Meinungen dieser Art zum zweiten Mal zu Opfern gemacht.
Dem Himmel sei Dank waren es nur sehr wenige Menschen, die uns mit derlei Geistesergüssen erfreuten. Im Durchschnitt konnten wir die Veranstaltung sehr positiv zu Ende bringen und wir freuen uns schon aufs nächste Jahr in Stade.“

Bürgerreporter:in:

Elisabeth Keller aus Gnarrenburg

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