Das Lausemädchen Retha in Vollersode

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Rosemarie Klotzbach und Elke Kleinschmidt, beide bekennende Margaretha-Main-Fans, erfüllten sich einen lang gehegten Traum und luden die beliebte Autorin zu einer Lesung nach Vollersode ein. Obwohl die Elfe Retha, wie sie seit ihrer Kindheit genannt wird, sich vor Terminen kaum retten kann, ließ sie es sich nicht nehmen, einen Abstecher in das kleine Dorf in der Nähe von Osterholz-Scharmbeck zu unternehmen.
Pünktlich um 19.30 Uhr begrüßte Margaretha Main ihre zahlreich erschienen Gäste, die teilweise recht weite Wege in Kauf genommen hatten, um ihre Lieblingsautorin einmal life erleben zu dürfen. Nach einem kräftigen Begrüßungsapplaus legte Retha sofort los und konnte schon nach wenigen Augenblicken die ersten Lacher auslösen.
In ihrer unerreicht lockeren und lustigen Erzählart fesselte sie ihre Zuschauer vom ersten Moment an.
Als kleines Mädchen hatte sie sich noch darüber geärgert, dass ihr kleiner Bruder die ganze Aufmerksamkeit der Familie hatte, und dass, nur weil er ein Junge war. Schnell hatte sie sich nicht nur damit abgefunden, ein Mädchen zu sein, sondern sie hatte für sich auch etliche Vorteile erkannt.
Nach dieser kleinen Einführungsgeschichte ließ sie ihre eigene Konfirmation noch einmal aufleben. Schon im Konfirmandenunterricht war sie dem Pastor unangenehm aufgefallen, da sie immer wieder Dogmen ins Wanken brachte. So wollte ihr einfach nicht einleuchten, warum immer die Frauen an allem schuld sein sollten. Natürlich hatte Eva dem Adam den Apfel gereicht, anstatt ihn selbst zu essen. Diese Bibelpassage stellte sie nicht infrage, aber dass beide dadurch aus dem Paradies vertrieben worden waren, erklärte sich ihr nicht. Immerhin hatte Adam den Apfel genommen und gegessen. Er hätte ihn ja auch an seinen Hund oder an die Schafe weiterreichen können. Aber nein, gierig wie er war, hat er ihn verschlungen und damit die Katastrophe ausgelöst. Warum sollte nun Eva für die Erbsünde, die ja eigentlich Adam begangen hatte, verantwortlich sein?
Obwohl es mit dem Pastor immer wieder zu kleineren Scharmützeln gekommen war, war sie konfirmiert worden. Wahrscheinlich war der gute Mann froh gewesen, eine Göre dieser Güteklasse endlich los zu sein. Beim anschließenden Konfirmandenschmaus hatten sich sowohl Retha, als auch ihr Bruder dermaßen überfressen, dass sich beide sowohl Suppe, als auch Fleisch, Soße, Kartoffeln und die leckere Erdbeercreme noch einmal durch den Kopf gehen lassen mussten. Natürlich konnte ein solch nebensächliches Malheur die Elfe Retha nicht wirklich erschüttern, da nun wieder Platz für weitere Erdbeercreme geschaffen worden war.
Während sich die Zuschauer köstlich amüsierten, erzählte die Autorin gnadenlos weiter. Der Dorfsheriff hatte sie dabei erwischt, wie sie mit einer motorisierten Seifenkiste über Feldwege kajohlt war. Kurz darauf hatte sie mit selbst gemischtem Schwarzpulver einen Stein gesprengt, dessen auseinanderfliegende Teile eine Kuhschutzhütte zerlegt hatten. Gemeinsam mit ihren Freundinnen hatte sie ein paar Jahre später eine Mopedtour ins nahe Gebirge unternommen und den ersten Schnaps probiert. Nach dem Genuss diverser alkoholhaltiger Getränke, waren ihr immer wieder Bäume in den Weg gesprungen und die Waldwege erschienen ihr sehr wellig und kurvig. Kaum erwachsen, wollte sie mit ihrer damaligen Dauerfreundin und heutigen Ehefrau Mila per Motorrad zum Nordkap fahren. Natürlich ging auch diese Reise nicht ohne Hindernisse und die eine oder andere mittelschwere Katastrophe vonstatten.
Erst nach gut anderthalb Stunden kam sie zum Ende ihrer Lebensgeschichte und obwohl sie ausschließlich in vor Lachen gerötete Gesichter blickte, wurde sie nicht ohne eine Zugabe entlassen. Auch Mila musste nach vorn, da alle Rethas Reise- und Lebensgefährtin kennenlernen wollten. Anschließend gab es natürlich noch Autogramme, kleine Gespräche und Buchsignaturen. Danach verließ ein fröhlich gestimmtes Völkchen den kleinen Saal.
Elke Kleinschmidt:
„Ich bin schon lange Rehta-Fan und es war mir eine große Freude, diese Ausnahmekünstlerin hier in Vollersode begrüßen zu dürfen. Ich hatte sie vorher schon mehrmals gesehen, aber nie life lesen gehört. Es hat mir sehr viel Spaß bereitet. Diese Frau ist einfach unglaublich. Na ja, nicht umsonst hat sie zwei Buchpreise abgeräumt und ich hoffe, dass ihr Auftritt hier nicht ihr letzter war.“

Buchtipp
Margaretha Main
Die Elfe im Garten
ISBN: 9783839109670
116 Seiten
Taschenbuch
6,80 Euro
E-Book
ISBN: 9783842320765
6.49 Euro

Bürgerreporter:in:

Elisabeth Keller aus Gnarrenburg

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