Jahr der BIODIVERSITÄT – HORNISSEn und ihr schlechter Ruf (…)

Die HORNISSE - Vespa crabro - am Nest mit Eiern in der Sechseck-Wabe. Zum blanken UNSINN: 7 Hornissenstiche töten ein Pferd - 3 einen Menschen, siehe mehr in dem Bericht mit a&s-Bildergalerie. Bild: a&s-Malerei n. wikipedia.
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  • Die HORNISSE - Vespa crabro - am Nest mit Eiern in der Sechseck-Wabe. Zum blanken UNSINN: 7 Hornissenstiche töten ein Pferd - 3 einen Menschen, siehe mehr in dem Bericht mit a&s-Bildergalerie. Bild: a&s-Malerei n. wikipedia.
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Einen schlechten Ruf hat sie: Die Hornisse (Vespa crabro) - eine ART aus der Familie der sozialen Falten-Wespen (Vespidae). Vespa crabro ist die größte heimische in Mitteleuropa lebende Wespe. Die Körpergröße der Königin beträgt bis zu 35 Millimeter, die der Arbeiterinnen 18 bis 25 Millimeter und die der Drohnen 21 bis 28 Millimeter. Sie bildet einjährige Staaten. Die Königin gründet im Frühjahr allein ein Nest, indem sie die erste Wabe und den Beginn einer Schutzhülle aus einer papierartigen Masse aus zerkautem Holz fertigt. In diese Wabe legt sie befruchtete Eier, aus denen Larven schlüpfen, die sie selbst bis zur Verpuppung mit Insekten füttert. Aus diesen Larven entstehen Arbeiterinnen, auch Hilfsweibchen genannt, die der Königin dann fast alle Arbeiten abnehmen.

Ein Hornissenvolk wächst bis zu einer Größe von 400 bis 700 Tieren an. Im Herbst schlüpfen junge Königinnen und Männchen (Drohnen). Die Drohnen entstehen aus nicht befruchteten Eiern, haben also nur einen Satz Chromosomen. Die Drohnen kämpfen anschließend untereinander, um die Königinnen zu befruchten. Allein die begatteten jungen Königinnen überwintern. Der Rest des Volkes stirbt spätestens beim ersten Nachtfrost. Das alte Nest wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.

Hornissen ernähren ihre Brut von fast allen überwindbaren Insekten (z. B. Fliegen, Wespen, Bienen, Heuschrecken, Käfern, Raupen, Libellen, etc.) sowie Spinnen. Erwachsene Tiere ernähren sich von Baum- und Pflanzensäften, die sie an Baumwunden aufnehmen oder sich durch Nagen an jungen Ästen beschaffen. Außerdem fressen sie im Spätsommer auch Fallobst.

Die Hornisse ist in Deutschland eine nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Art.

Die Hornisse kann durchaus ein wehrhaftes Tier sein, wenn es darum geht, ihr Nest zu verteidigen. Nur bei äußerster Bedrohung stechen sie. Bei meinen Hornissenaufnahmen war ich mir dessen bewusst. Siehe a&s-Malereien. Die Gefährdung für Menschen und deren Haustiere durch die Hornisse wird in aller Regel übertrieben – sie ist wesentlich geringer, als es im Volksmund verbreitet wird. Das Sprichwort: „7 Stiche töten ein Pferd, 3 Stiche einen Menschen“ – ist blanker UNSINN!

Das GIFT ist vergleichbar mit dem von Bienen und anderer Wespen; allerdings nicht identisch – geringer toxisch. Der Hornissenstich wird etwas schmerzhafter als der einer kleineren Wespe empfunden. Der große Stachel-Durchmesser und die Länge des Stachels, der in tiefere, empfindlichere Hautschichten eindringen kann, verursacht stärkere Schmerzen. Ein Hornissen-STICH ist im Allgemeinen NICHT TÖDLICH: als mögliche Ausnahme müssen nur wie bei jedem Insektenstich oder -biss ALLERGIKER (!) genannt werden. Bei etwa 2–3 % der Bevölkerung können Hornissenstiche allergische Reaktionen auslösen. Bei Stichen im Mund- oder Rachenraum können lebensgefährliche Schwellungen auftreten. Tatsächlich sind für eine Lebensgefährdung etwa 500 bis 1.000 intensive Hornissenstiche Voraussetzung (so wikipedia).

Da nur etwa ein Zehntel der Hornissen eines Nestes stechen, wird diese Zahl niemals erreicht. Also: Entgegen allen überlieferten Vorurteilen ist die Hornisse kein gefährliches Insekt. Sie ist sehr friedfertig und nicht giftiger als andere Wespen oder auch Honigbienen.

Auf der Suche nach Nahrung schwärmen im August-September die Wespen wieder vermehrt in unsren Gärten herum. Lästig werden können dem Menschen besonders die „Gemeine Wespe“ (Vespa vulgaris). Kennzeichen sind die typische schwarz-gelbe Färbung; 1. Hinterleibsring stark eingeschnürt – „Wespentaille“! Im Gegensatz zu den Bienen besitzen Wespen-STACHEL keine Widerhaken und können deshalb nach dem STICH leicht zurückgezogen werden.

Die erwachsenen Tiere ernähren sich – analog den Hornissen – von Nektar, süßen Säften und saftigen Früchten. Bester SCHUTZ ist das Abdecken von für die Wespen interessanten Speisen: Obsttorte, Limonade etc. auf der Terrasse, auf Spielflächen, Schulhöfen (…). Problematisch sind Stiche im Rachen-Halsbereich. Bei sehr empfindlichen Personen kann ein anaphylaktischer Schock auftreten, der bis zur Herzlähmung führen kann!

Falls sich die Wespen einem Grillplatz oder dergleichen nähern braucht man sich - sind süße Speisen und Getränke abgedeckt – eigentlich nicht unnötig aufzuregen: Beim Nähern der Wespen sollte man auf keinen Fall „wild um sich schlagen“! NICHT aus offenen Flaschen trinken, Strohhalme benutzen. Vermeiden barfuß zu laufen, wo Blüten sind (Klee z.B.) oder Fallobst liegt. Geeignete VORHÄNGE versperren Wespen, Bienen und Hornissen den Zugang zu Innenräumen.

Zum Jahr der Biodiversität siehe auch:

Ebenda;

Die Vereinten Nationen haben 2010 zum "Internationalen Jahr der Artenvielfalt" erklärt, um auf den weltweit akut drohenden Verlust der biologischen Vielfalt von Tieren und Pflanzen aufmerksam zu machen. Die Generalversammlung der UNO spricht auch vom Internationalen Jahr der Biodiversität 2010:

BiO-DiVeRsItÄt ist die VIELFALT des Lebens, die sich auf drei Ebenen beschreiben lässt:

• Vielfalt der Ökosysteme (Lebensräume wie Wasser, Wald, Alpiner Raum)
• Vielfalt der Arten (Tiere, Pflanzen, Pilze, Mikroorganismen)
• Vielfalt der Gene (Rassen oder Sorten von wildlebenden und genutzten Arten)

Als vierte Ebene versteht man unter funktionaler Biodiversität die Vielfalt der Wechselbeziehungen innerhalb und zwischen den anderen drei Ebenen. Biologische Vielfalt ist Grundlage allen Lebens.

VIDEO: HORNISSE bei planet schule
http://www.planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?se...

EXKURS - MIMIKRY

„Meister im Vorgaukeln“ – Ragwurz-Orchidee & Schwebfliege

Die Orchidee Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica) zeigt im Aussehen der Blüte Ähnlichkeit mit einem Hummel-Weibchen; vgl. Bildergalerie – Ragwurz-Malerei. Die Blüte wird daher von männlichen Hummeln bevorzugt besucht. Die Pflanze imitiert dabei sogar einen Lockduft, ein Pheromon.

Bei MIMIKRY - Täuschen durch Nachahmen - (engl. Mimic = Imitator, mimicry=Nachahmung, biol. Mimikry) wird die Ähnlichkeit einer (harmlosen) Tierart mit einer zweiten (oft gefährlicheren) Art bezeichnet, so dass potentielle Fressfeinde (eine dritte Art) die beiden Arten nicht sicher voneinander unterscheiden können. Viele SCHWEBFLIEGEN (siehe a&s-Malerei) ahmen im Erscheinungsbild – Hinterleib auffällig schwarz-gelb gezeichnet - WESPEN nach (Mimikry), sind aber harmlos. Sie sind Meister im etwas „Vorgaukeln“, was gar nicht da ist!

RAGWURZE wie die HUMMEL-Ragwurz-Orchidee locken ihre Bestäuber mit falschen Versprechen an:

Die Blütenlippen (siehe a&s-Fotomalerei) ahmen den Hinterleib von Insektenweibchen nach - für die Insektenmännchen ein unwiderstehliches Signal. Hummelragwurz, Bienenragwurz oder Fliegenragwurz - die Namen der Orchideen lassen erahnen, wer der Betrogene sein wird. Die Blütenpflanzen imitieren nicht nur optisch die Insektenweibchen, sie duften auch noch so wie sie. Oder sogar noch besser. Versuche zeigten nämlich, dass ein Blütenextrakt für die Männchen noch unwiderstehlicher war als der Sexuallockstoff ihrer Weibchen. Umso grösser wohl die Enttäuschung. Angelockt von den sexuellen Versprechungen, versuchen die Männchen, sich mit den Blüten zu paaren. Was natürlich misslingt. Beim vermeintlichen Schäferstündchen beladen sich die Männchen mit dem Pollen der Blüte.

Der liebestolle Bestäuber merkt, dass er von der Blume hinters Licht geführt worden ist. Er prägt sich deren Duft ein. Zu ihr wird er nie mehr zurückkehren.

Dieses „Phänomen-der-falschen-Versprechungen“ hat etwas mit der hohen Kunst der Irreführung, Tarnung und Heimlichtuerei zu tun, die die meisten Tierarten nahezu perfekt beherrschen. Auch der Mensch als "Augentier" lässt sich manchmal irreführen. Die Warnfarben-Strategie der Wespen-Nachahmer "Vorsicht ich bin giftig" (eine besondere Form der Mimikry). Es gibt sowohl im Tier- als auch im Pflanzenreich (ZOOmimese und PHYTOmimese) Formen von Signal-Fälschung, wobei Pflanzen meist Tiere verwirren und anlocken, um sie zu "missbrauchen": entweder um sie zu fressen (Sonnentau) oder sie zur Bestäubung der eigenen Blüten zu bewegen (Bienen, Fliegen, Wespen u.a.). Zur MIMESE siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Mimese.

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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