Trostlos: AKADEMIEN- & KUNST(SZENE)-MISERE. Ausweg "Dr. phil. in art"?

GENIE LÜPERTZ: Kunst ist nicht lehrbar, glaubt der Malerfürst einer Kunstakademie. Von seinen Studenten verlangt er "Unterwerfung" und "Bewunderung".
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  • GENIE LÜPERTZ: Kunst ist nicht lehrbar, glaubt der Malerfürst einer Kunstakademie. Von seinen Studenten verlangt er "Unterwerfung" und "Bewunderung".
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Künstlerische Forschung ist heute angesagt: „Doktor in ART“ – WOZU eigentlich? LEONARDO da Vinci (1452-1519) gilt als "homo universalis": Er war Maler und Bildhauer, Schriftsteller und Philosoph, Geologe und Botaniker, Mathematiker und Astronom, Anatom - und natürlich auch Architekt und Ingenieur. Einen "Dr. phil. in art" – DOKTOR der Philosophie in den KÜNSTEN – kreierte unlängst die HFBK (Kunsthochschule in Hamburg; vgl. (1)). Meine Frage: Wann wird der „Dr. hom. univ. et art“ installiert – DOKTOR eines allseitig gebildeten und forschenden Geistes (Homo Universalis)? Und: Wären KUNST-Hochschulen qualifiziert genug, einen derartigen Doktorgrad zu verleihen, diesen potentiellen Doktor-Titel zu vergeben, einen „homo universalis“ zu promovieren? Gibt es überhaupt bildnerisch-innovative kompetente Zeitgenossen für einen derartigen Doktor-Grad – besser: Professoren-Grad - angesichts der trist-hoffnungslosen Situation der zeitgenössischen Kunst: Die Kunstszene wird durch einen korrupten Kunst-Markt-Betrieb beherrscht und gesteuert, in dem Nicht-Kunst – Anti-Kunst & KUNST nahezu gleichrangig als Ware gehandelt werden. Beim Gros der Kunst-Kritik wird dies nicht als Verrat an der ‚wahren Kunst’ gesehen.

Um das Thema KUNSTFREIHEIT ODER KUNSTDIKTATUR geht es in meinen vier Büchern zur documenta-Instituion - Themen spiegelten Probleme kulturschaffender Künstler wider: beispielsweise Titel wie „Klagelied der Künstlermehrheit: ‚Die Documenta, ein Syndikat von Staat, Handel und Massenmedien’“ – „Kunst am Nullpunkt (in Nullform)“ - „Bedrohung der Kunstfreiheit durch Kunsthochschulen und Kunst-‚Mäzene’" – „Documenta und Beurteilungsmaßstäbe; zu Fragen der Problematik staatlicher Kunstsubvention (Willkür-Verbot)“ – „Umfang der Kunstfreiheitsgarantie in der Rechtsprechung: Bestimmung des Begriffs der ‚Kunst’ im Sinne des Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG der BRD“ - "Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei." UND „Steht die Kunstfreiheitsgarantie nur auf dem Papier und wird nicht ausgeführt? Zur Situation Rechtssuchender und der Rechtsfindung vor Gerichten (Fallbeispiele, bildende Kunst)“.

Über die „Trostlosigkeit an Kunst-Akademien“ referierte ich in (2) (S. 65 f.): Studium der „Freien Kunst“ & Ausbildung zum Dilettanten – Verrückte Professoren-These „Kunst ist nicht lehrbar – weil alles Kunst ist“ (LÜPERTZ) – Künstler-„Mappen“-Willkür der „Lehrkörper“ – Akademie-Misere und Selbstabschaffung der Hochschule – „L’art-pour-l’art-Hochschulen“ – Beliebigkeit & Zynismus des (erweiterten) Kunstbegriffs – Ungeeignete, nicht-innovative Lehrer der Kunstszene u.a. mehr.

Mit der Masche einer vorgeblichen „Top 60“-Liste der BRD-Kunst ohne OST-Kunst – Ausstellung „60 JAHRE. 60 WERKE“ (1.5. -14.6., vgl. Bilderserie) - wurden in der BRD-Kunstszene heftige Diskussionen provoziert. Das Argument, die BRD habe - im Gegensatz zur DDR - in Artikel 5 des Grundgesetzes (GG) die FREIHEIT der KUNST garantiert, ließ KritikerInnen nicht verstummen. Kritisch kommentierte ich das Erscheinen der Noch-Bundeskanzlerin zu dieser vom Staat ideell und finanziell geförderten, staatstragenden angeberischen Privat-Schau: In ihrer Eröffnungsrede sagte MERKEL: „Und das war die Grundlage dafür, dass die Kunst entstehen konnte, die hier gezeigt wird.“ Sie meinte die KUNSTFREIHEITS-GARANTIE (Art. 5, Abs. 3 GG). Die angebliche „Best of BRD“-Ausstellung sei - so der Macher SMERLING - "eine Hommage an die Freiheit der Kunst".

Auch das selbsternannte Genie Markus LÜPERTZ (siehe Foto, nennt seinen Malstil „dithyrambisch“ = begeistert, glückstrunken) wurde im Berliner Gropiusbau geehrt. Der Malerfürst durfte die Kanzlerin bei der Eröffnung begrüßen; M.L. gehört zur angeblichen 60-„Bestenliste“ in der BRD seit 1949. Vgl.
http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/93367/ku... Markus LÜPERTZ (Star und Rektor der Kunst-Akademie Düsseldorf) formulierte als hoch bezahltes „Genie der internationalen Kunstszene“ und „seit Schröders Zeiten ein Liebling der Politik“ (stern.de) auf die Frage, ob Kunst lehrbar sei: „Nein, … Sie brauchen, um ein guter Schüler zu sein, die Unterwerfung und die Bewunderung für ihren Meister - Wenn sie an einen Meister kritisch gehen, werden sie nichts lernen können, weil sie erwarten, etwas zu lernen.“ (Zitat (2), S. 65.)

Wenn es gut laufe, herrsche an einer KUNST-Hochschule eine „permanente KRISE“, behauptet der HFBK-Professor LENGER: Die Kunsthochschule sei „die institutionalisierte Krise, die Krise in Permanenz, die Krise als Normalfall“. WARUM? - Im Innersten der Kunst habe man es nämlich (angeblich) „stets schon mit der Frage zu tun, was ein Paradigma ausmacht und legitimieren kann“. An solchen Problemen, so wünscht es sich die HFBK heute, „entstehen bei uns DISSERTATIONEN“. KUNST sei eine Art „SENSORIUM“: ein „bewegliches Ensemble aus Materialen, Techniken, Sensibilitäten, Sprachregelungen, Krisen, Umbrüchen, Erneuerungen“. Es zeichne die Welt ebenso auf, wie es NEUE WELTEN entstehen lasse.

So habe der Expressionismus, der Kubismus, das Informel die "Welt" ja nicht nur anders "gesehen". Sie haben auf ihre Weise ebenso eine "neue Welt" hervorgebracht, stellt Hans Joachim LENGER in einem „art“-Magazin-Gespräch fest. Mit einem "Dr. phil. in art" – einem Doktor der Philosophie in den Künsten – soll sich in Zukunft ein „Künstler“ schmücken, wer an der Hamburger Hochschule für bildende Künste (HFBK) den neu geschaffenen PROMOTIONs-Studiengang absolviert hat. Neue Möglichkeiten zum „knisternden Verhältnis von Kunst und Wissenschaft“ wolle man schaffen. „Aber gibt es heute überhaupt noch derart radikale Entwürfe?“ fragt „art“ zu Recht. Wir lebten doch heutzutage in einer „Zeit, in der Kunst ein Teil des Unterhaltungsbetriebs geworden ist und ständig droht, ins Banale abzurutschen“! (1)

Sind PROMOTIONEN in KUNST möglich, wo es doch heute mit der Gegenwarts-Kunst abwärts geht: In einem Artikel in der weitverbreiteten (kostenlosen) KUNSTZEITUNG macht sich Karlheinz SCHMID Sorgen (3): Der KZ-Chefredakteur, der sich jahrelang intensiv mit dem Kunstbetrieb befasst hat und auch Teil desselben ist (die Kunst-Markt-Macher liefern Anzeigen & Informationen für das Blatt, von denen es lebt, abhängig ist), konstatiert in NEGATIVer BILANZ: Es werde „für Künstler zunehmend schwieriger (…) Neues zu (er)finden, weil längst alle Innovationen festgeschrieben sind, die Zahl der bildnerischen Schlupflöcher ungeheuer abnimmt“. Die NEGATIVITÄT erkläre sich „vielmehr auch im Zusammenhang eines Dramas, das sich Kunstvermittlung nennt und bisweilen sogar gelehrt wird, leider ohne wesentliche Spuren zu hinterlassen.“ Was KS von der KZ immer wieder im Blatt feststellte ist: Nach wie vor stünden die Menschen „ratlos vor der Gegenwartskunst“ und fragten sich, „wie und warum sie eigentlich von den Artisten und ihren Fürsprechern schlichtweg auf den Arm genommen werden“. UND: „Sie wollen, aber können nicht begreifen, dass die vermeintliche Scharlatanerie öffentlich gefördert, ausgestellt und häufig gesammelt wird.“ Den meisten „Insidern“ des Kunstbetriebs sei dies aber „leider, schlichtweg Wurscht, wer was versteht oder missversteht“, diagnostiziert SCHMID richtig; dies gilt auch für PolitkerInnen.

KS hat sich in der KZ auch Sorgen um die Institution documenta gemacht und meine Initiative einer d-REFORM quasi unterstützt (bitte googeln: SCHMID WEIBEL DOCUMENTA HAHN; vgl. Abb.). Zum „Davonlaufen, diese Entwicklung“ klagt der KZ-Chef über die „oft beschriebene Arroganz“ und „ekelhafte Selbstherrlichkeit“ der Macher in Institutionen: „Macht eigentlich der Künstler die Kunst – oder ist’s womöglich doch der Kurator“, fragt der ehemalige art-Kunstjournalist richtig. Statt „Kurator“ setze man besser „Kunst-Markt-Betrieb“. SCHMID informiert die KZ-LeserInnen über ein Zitat des New Yorker Kunst-Händlers Leo KOENIG der zur Zeit in deutschen Kinos als Zeuge im „Super Art Market“-Film (von Zoran SOLOMUN) auftaucht und sagt: „Teilweise ziehen wir uns die Preise auch total aus den Fingern“!

Der Schriftsteller Orhan PAMUK, dem 2006 der Nobelpreis zuerkannt wurde, wird von SCHMID zitiert (SZ-Bericht – Biennale Venedig), der in der SZ als Biennale-Besucher „das frustrierende Gefühl, ein Kunstwerk einfach nicht zu verstehen“, beklagt hat. Man bekomme heute von den Ausstellungs-Machern vorgeschrieben, „was man dem Kunstwerk gegenüber zu empfinden hat“. SCHMID sieht keine Kunstmarkt-Krise, sondern eine KÜNSTLER-KRISE: Die Künstler werden im KZ-Artikel aufgefordert, „mehr Tiefgang zu entwickeln“: LEER sei das „Reservat der Schöpfung, die Freiraumzone Atelier, weil immer weniger Künstler ihre Antworten auf das abgegraste Terrain finden“ würden – „Hoffnungsträger“ seien angeblich Mangel-„Ware“.

Bemerkungen zur KUNSTZEITUNG und deren Chef siehe unter LITERATUR w. unten.

Wenn Karlheinz SCHMID - er studierte Malerei und Kunsttheorie – in seiner NEGATIVEN BILANZ formuliert, es werde „für Künstler zunehmend schwieriger (…) Neues zu (er)finden, weil längst alle Innovationen festgeschrieben sind“ und „die Zahl der bildnerischen Schlupflöcher ungeheuer abnimmt“, so muss ich der KZ doch vorwerfen, dass sie (bei allen – auch kritischen - positiven Artikeln, die sie publiziert) auch nur einseitig als Kunstjournalist wahrnimmt, was der Markt samt Szene produziert. Weniger von einer KÜNSTLER-KRISE möchte ich reden – eher von einer KUNST-KRITIKER-KRISE sprach ich: Die KünstlerInnen werden im KZ-Artikel aufgefordert, „mehr Tiefgang zu entwickeln“ – angeblich LEER sei das „Reservat der Schöpfung, die Freiraumzone Atelier, weil immer weniger Künstler ihre Antworten auf das abgegraste Terrain finden“ würden – „Hoffnungsträger“ seien angeblich Mangel-„Ware“. Ich verweise hier auf meine Beiträge zur KRITIKER-KRISE und forderte dazu auf: Auch KünstlerInnen sollten heute auf den Feldern der visuellen Kultur derart mitwirken, indem sie als Künstler-Kunst-Kritiker agieren; verstehen sie doch zur Sache KUNST als KUNST-Schaffende oft mehr als „normale KunstkritikerInnen“ und institutionelle Kunst-„Beamte“, mit ihren oft sehr subjektiven „Kunst“-Begriffen. Leute der Findungs-Jury die durch politische „Beamte“ (einer 1. Findungskommision) ausgeguckt wurden und die gefundene C.C. BAKARGIEV der d13-Ausgucker, neigen dazu KUNST zu maßregeln, zu bändigen, sie einzugrenzen und ihr Vorschriften zu machen!

Unabhängige KunstkritikerInnen sind selten. In meinem Symmetrie-Buch (Kapitel 11.9.8.) habe ich schon 1989 von „(fehl)programmierten Kunstsachverständigen“ gesprochen und eine „wissenschaftliche Kunstkritik“ angesichts der „Auflösung des Kunstbegriffs“ (Wellershoff 1976) gefordert. Unserer optischen Kultur könne über den Begriff „kulturelle Evolution“ dem „weisen“ Menschen „Bewusstseins-Erweiterung“ zur KUNST eingeflößt werden; ich sprach von „Evolution der Malerei“, einem „Stammbaum der Kultur“ und Kultur-Entwicklung als „Prozess der Evolution der optischen Kultur“: „sozialer Vererbung“ positiver geeigneterer, überholbarer „Mutationen“, die auszulesen seien als „neuer Typ von Information“; von „Memen“ sprach Dawkins später. Ich sprach „analog zu Gen-Mutationen“ von „neuen Bildideen“ – abgrenzend zu „negativen Bildideen“ (Nicht-Kunst in der „Bildenden Kunst“). Werner SPIES verstand Ästhetik richtig als „Bewusstsein von Kunst und als Kunst des Bewusstseins“. Ein „evolutorischer Kunstbegriff“ müsse für „kulturbildende Kunst“ (Kunst der Entdeckungen, neuer Erkenntnisse) entwickelt werden, fordert ich. Mehr in http://kommentare.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/...

An anderer Stelle stellte ich weiterhin fest: Evolutionäres Weiterentwickeln von Malerei in einer „anderen Kunstgeschichte“ (New Art History) ist heute angesagt. Die französischen Kubisten, russischen Kubo-Futuristen und britischen Vorticisten nahmen zwar Abschied vom eindeutigen Betrachterstandpunkt, sie konnten (warum auch immer) "gedankenschwere Unbeweglichkeit" (Marinetti) NICHT durch das radikal andere mit Namen EVOLUTION ersetzen. JA: Die Futuristen zerlegten die Wirklichkeit in ihre Bestandteile und setzen sie neu zusammen – nicht aber evolutionistisch im Sinne der Theorie von C.R. DARWIN. „EVOLUTIONÄR“ heißt das Stichwort, das ich in einem Beitrag zum 30. Deutschen Kunsthistorikertag in DIE ZEIT Online näher in die Kunstgeschichte & Kunstwissenschaft einzuführen versucht habe (1): Hier bestimmte ich im „AUSBLICK“ in Richtung einer evolutionär auszurichtenden allgemeinen oder speziellen Bildwissenschaft (einer reformierten „anderen Kunstgeschichte“ - New Art History) zum geforderten Bilddiskurs Termini wie: „EVOLUTIONISIERUNG der Kunstgeschichte“, „EVOLUTION & KUNST(Geschichte)“, „EVOLUTIONÄRE KUNSTGESCHICHTE“, „EVOLUTIONÄRE ÄSTHETIK (Erkenntnis-Ästhetik)“, „EVOLUTIONÄRE Kanonbildung“ und „historisch-EVOLUTIONÄR fundierte, systematische Bildforschung“.

Nachgewiesen wurde von mir, dass schon Werner HAFTMANN in seiner „Malerei im 20. Jahrhundert“ (Bild-Enzyklopädie, München 1965) im Zusammenhang mit STIL-Umbrüchen und STIL-Namen in der Einleitung seines Buches von „geistigen EVOLUTIONEN“ gesprochen hat. Die moderne Malerei sei „MUTATION, Ausdruck eines radikalen Umbruchs im existentiellen Bezugssystem, im Wirklichkeitsgrund des modernen Menschen“. Schon Umberto BOCCIONI – der Theoretiker der FUTURISMUS-Bewegung (die MARC fasziniert hat; von „Dynamisierung des Sehens“ sprach er) - wagte es, von einer „vierten Dimension“ zu sprechen, versuchte "Urformen der Bewegung im Raum" darzustellen. Dies konnte heutzutage von mir kunsttheoretisch und praktisch-experimentell von mir exemplarisch in evolutionärer Bifurkations-Geometrie ästhetisch visualisiert werden; vgl. URFORM-Theorie (5) Das Prinzip KUNST-ENTWICKLUNG hat sich NICHT erledigt, wie Karlheinz SCHMID glaubt. Ich bin überzeugt und weise in meinen Büchern und Vorträgen darauf hin, dass das „Prinzip Kunstentwicklung“ (Hanno RAUTERBERG) NICHT „erledigt“ ist, wie fälschlich angenommen (H.R. in DIE ZEIT Nr. 52/2008): Zum Thema EVOLUTIONÄR in der Kunstgeschichte formulierte ich, dass die Frage der natura naturans (Proportionsschlüssel) in der natura naturata auf der Basis der neuen evolutionären Bifurkations-Geometrie von mir diskutiert worden ist. Linie, Fläche und Körper leiten sich vom Punkt her (PLATO-LEONARDO-KANDINSKY (…)): Linie als lineare Punktmenge, Kreis als Ebenen-Punktmenge etc.. Immer schon vom Punkt (der „Urzelle“) asymmetristions- & symmetrisatations-gesetzlich abgeleite potentielle Punktmengen machen die KUNST-Wirklichkeiten & und KUNST/FARBE-Möglichkeiten eines ars-evolutoria-SCIENCE-ART-Geschehnis-Ganzen aus (früher auch „Evolutionismus“, „Symmetrismus“ bezeichnet zur EVOLUTIONISIERUNG der bildenden Kunst).

Mit „DARWIN – KUNST UND DIE SUCHE NACH DEN URSPRÜNGEN“ sei der SCHIRN Kunsthalle Frankfurt ein kunsthistorischer Durchbruch gelungen, unterstrich ich in „EVOLUTIONÄR (Teil 1): Wie Künstler EVOLUTION malen – Kunst-EVOLUTIONISIERUNG“ (ZEIT ONLINE v. 25.04.09). Siehe auch myheimat: Wie man den Prozess der EVOLUTION bildkünstlerisch darstellen kann: DARWIN & KUNST (1. Teil). Ebenda betonte ich einführend, dass das Thema Kunst-EVOLUTIONISIERUNG die „Old History Art“ (Vorläufer der New History Art / Bewegung „Neue Kunstgeschichte“) seither gemieden habe. Das EVOLUTIONs-Denken Darwins (heute noch „Darwinismus“ genannt) wurde letztendlich Gegenstand der Bildenden KUNST. Teil 2 des Doppelartikels sollten sich die KUNSTZEITUNG und ihr Chef SCHMID ansehen; auch meine VORLESUNG und Ausstellung in Tübingen (TIMMS der Uni Tübingen; vgl. Bilder-Serie). Herr SCHMID könnte – wenn es ihm nicht „Wurscht“ ist „Antworten auf das abgegraste Terrain“ der Bilden Kunst heute finden“! „Hoffnungsträger“ gibt es, wie die Tübinger Uni-(Natur)Wissenschaftler (samt Kunstwissenschaftler Walter SPRINGER) klar erkannt und herausgestellt haben. Die vom KUNSTMARKT unabhängige „Mutante“ ARS EVOLUTORIA ist keine Mangel-„Ware“ (s.w.o.).
Im WEB mit Bildern unter http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/90830/wi... UND http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/91651/wi...

Museum als BIG-BROTHER-Institution?

Um ein Projekt interdisziplinärer Grundlagenforschung, das auf der Schnittstelle zwischen Kunst & Wissenschaft arbeitet, in dem eine besondere „Nagelprobe“ mit dem Wahrnehmungsverhalten von Museums-Besuchern gemacht wird: Man will im Kunstmuseum St. Gallen per Datenhandschuh herausfinden, welche Emotionen die Kunst-Betrachter beherrschen, welche Gefühlsregungen das vermeintliche „Kunstwerk“ vor ihnen evoziert: keinerlei seelisches Gefühl, Abneigung oder starke Gemütsbewegung. Unbekanntes soll der CRASH-Test für die Kunst über das Messgerät zu Tage befördern, das an "big brother is watching" erinnert. „Man kann Forschungsresultate immer instrumentalisieren. Für mich wäre das aber eine missbräuchliche Verwendung“, meinte der Direktor des Museums Roland WÄSPE in einem Interview „art“ gegenüber, da der korrupte Kunstbetrieb (Markt-Macher) mit Galeristen, Händlern, Sammlern und Kunstvermittlern (z.B. documenta-Kuratoren) unter die Lupe genommen werden könnten. Am 4. Juni 2009 wurde das Forschungsprojekt „eMotion – mapping museum experience“ gestartet.

„eMotion – das psychogeografisch kartierte Museum“, so der Name des „Nationalforschungsprojekts“, habe „nicht weniger als die Vermessung der Wirkung des Museums und seiner Exponate“ lesen wir in einem Pressetext des Museums. Man wolle „empirisch und experimentell die Wirkung des ‚Kraftfeldes Museum’“ untersuchen. Über das Kunstforschungsprojekt sollten die Museumsbesucher „unmittelbar Einblick in ihre eigene Kunstwahrnehmung sowie ihre körperlichen und geistigen Reaktionen während des Museumsbesuches“ erhalten. Im eMotion-Projekt arbeitet disziplinenübergreifend ein Forschungsteam mit Wissenschaftern aus Soziologie, Psychologie, Kunsttheorie und Personen aus der Museumspraxis zusammen; unterstützt von Programmierern, Tracking-Spezialisten und Interface-Entwicklern. MUTIG sei man in St. Gallen (CH): „Solch ein naturwissenschaftliches Vorgehen stößt im Kunstbetrieb nicht nur auf Interesse. In den Kunstwissenschaften und der Kunsttheorie sind empirische Untersuchungen selten, will man doch den Sonderbereich Kunst nicht der empirischen Analyse preisgeben.“

KÜNSTLERISCHE FORSCHUNG

Künstlerische Methoden des Forschens und Präsentierens in die Wissenschaften zu transferieren, sei das Ziel des Instituts für Design- und Kunstforschung der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, an dem das Projekt angesiedelt ist.

Künstlerische Forschung versteht man dort als ein „Forschungsprinzip der Kreativwirtschaft“: „Mit künstlerischen Prozessen und Methoden soll Flüchtiges,
Neues oder bisher Ungesehenes erfahrbar und damit interpretierbar gemacht werden. (…)“. Um „Neuroästhetische Museumsforschung“ geht es (6).

Mehr: http://www.kunstmuseumsg.ch/presse.html. (Ebenda pdf-Link.)

NEU: „Dr. phil. in art" – DOKTOR der Philosophie in den KÜNSTEN

Wie man den Doktor in ART erwerben kann, liest man im Kunstmagazin „art“, wo Hans-Joachim LENGER, der Philosophie an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg lehrt, ein Interview gegeben hat.

Mit einem "Dr. phil. in art" – einem Doktor der Philosophie in den Künsten – darf sich schmücken, wer an der Hamburger Hochschule für bildende Künste (HFBK) den neu geschaffenen Promotionsstudiengang absolviert hat. Der Doktorentitel sei einzigartig in Deutschland, auch das Modell: Es lade KÜNSTLER dazu ein, ihre künstlerische Arbeit Teil der Promotion werden zu lassen. Im Gespräch mit Professor Hans-Joachim LENGER über die neuen Möglichkeiten und das „knisternde Verhältnis von Kunst und Wissenschaft“ ist u.a. zu lesen:

Für künstlerisch Studierende seien THEORIE-Veranstaltungen natürlich verpflichtend - mit Kunstgeschichte, Ästhetischer Theorie, Philosophie oder anderem könnten sich Studierende beschäftigen. Die Resonanz sei dabei unterschiedlich: „Es gibt Studierende, deren künstlerische Arbeit weniger mit Begriffen zu tun hat; denen erscheint der wissenschaftliche Studienanteil vielleicht als "Muss". Andere aber greifen auch künstlerisch sehr stark auf theoretische Begriffe zurück; für die wird es dann eher eine Leidenschaft...“, so LENGER.

ART fragte „Was ist neu“ an dem "Hamburger Modell"? Promovieren konnte man bisher auch an einigen anderen Kunsthochschulen. Dazu LENGER: Es gebe zwei Optionen. Zum einen könne man an der HFBK ganz regulär wissenschaftlich promovieren (mit üblichen universitären Standards). Andererseits hat man an der HFBK die Möglichkeit, „eine künstlerische Arbeit selbst zum Teil einer Promotion“ zu machen. Er wisse: „Das ist eine umstrittene Angelegenheit. Der vorherrschende Wissensbegriff ist schließlich an den alphanumerischen Code, ans Schreiben von Büchern und Texten gebunden.“ Diese Vorherrschaft sei jedoch „fragwürdig“ geworden meint der etablierte Prof. – „nicht erst seit Derrida“. Er bezweifelt, dass „es überhaupt einen in sich reinen ‚wissenschaftlichen Diskurs’“ gebe – KUNST sei „schließlich auch eine Ordnung, in der sich ‚Wissen’ organisiert“.

Mit dem Promotionsangebot wolle man „nach Möglichkeiten fragen, die Grenzen von Kunst und Wissenschaft auf eine Durchlässigkeit oder Porosität hin zu befragen“. In ihnen könnten sich „Wissensbegriffe verschieben und Konturen eines neuen Wissens“ abzeichnen. Diejenigen, die künstlerisch arbeiten, müssten in der HFBK auch eine „Dissertation abliefern, die einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung darstellt. Wünschenswert aber wäre, dass dabei theoretische und künstlerische Diskurse in neuer Weise interferieren“. Mit dem DOKTOR-TITEL bescheinige die HFBK, dass sich „jemand auf einer Höhe wissenschaftlicher Reflexion bewegt, wie sie auch an Universitäten üblich ist“. Aber man suche „nach Öffnungen, nach neuen textuellen Ordnungen“ – nach Querverbindungen zu einem "WISSEN DER KUNST". In gewisser Hinsicht seien die „Anforderungen an unsere Doktoranden insofern sogar höher als an einer Universität“.

Auf die FRAGE „Sind experimentelle Formen denn auch im schriftlich-theoretischen Teil erlaubt, vielleicht sogar erwünscht?“ antwortet LENGER: „Wenn es gelingt, solchen Formen eine diskursive Evidenz zu verleihen – in jedem Fall! In avancierten kunsttheoretischen und philosophischen Kontexten gelten literarische Texte oder künstlerische Bilder schließlich längst als Instanzen einer solchen Evidenz, an die ein traditioneller Begriffsapparat möglicherweise nicht herankommt.“ UND: Es mag sein, „dass die Dissertationen bei uns sogar ein gewisses Risiko eingehen, wenn sie an solche Einsichten anknüpfen“; das mache „die Sache interessant“. Stets gehe es darum, ein Wissen zu generieren, das auch wissenschaftlich transparent ist“.

Zur „Trennlinie zwischen Kunst und Wissenschaft“ meint der KUNST-Doktor-Arbeiten beurteilende Professor: Es gebe "wissenschaftstheoretisch" betrachtet Umstände, die für einen „Paradigmenwechsel“ sorgen: „für einen Sprung, der unversehens neue Fragestellungen und Wissenschaften freisetzt“. Unvermittelt tauche eine Frage im Innern einer Wissenschaft auf, die bis dahin „verdrängt oder randständig“ geblieben war – „und stürzt sie in eine Krise“. Der Wissenschaftstheoretiker Thomas S. KUHN habe davon gesprochen, wo er die "Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" untersucht hat: „Man hat keine Oberbegriffe mehr. Plötzlich gelten die alten Regeln nicht länger, man verfährt assoziativ, tastend oder experimentell. Man versucht, die Phänomene so zu ordnen, dass man vielleicht irgendwann wieder zu Oberbegriffen kommt, die paradigmatischen Status haben. All das aber sind bereits Bestimmungen künstlerischer Arbeit.“ Nicht zufällig habe KUHN deshalb im Innern jedes "Paradigmenwechsels" auch ein – "künstlerisches" Problem entdeckt, sagt der HFBK-Lehrer.

AUSBLICK

Darwin-Jahr 2009 – Hoffnung auf EVOLUTIONISIERUNG der KUNST

Zum Start ins Darwin-Jahr 2009 veröffentlich(t)e ich mehrere Beiträge & Kommentare in DIE ZEIT Online und an anderen Stellen des WEB, die sich mit NEUROÄSTHETIK befasst haben. Vgl. http://kommentare.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/...

Schon im 19. Jahrhundert schlugen Wissenschaftler vor, die idealistische Lehre von Geschmacksurteilen durch eine ‚ÄSTHETIK VON UNTEN’ zu ergänzen. Mit Hilfe EXPERIMENTELLer Forschung sollten ästhetische Wahrnehmung und Kunst auf physiologische Prozesse zurückgeführt werden. Heute erlebt dieser Gedanke eine Renaissance in der ‚NEUROÄSTHETIK’ oder - noch allgemeiner – ‚BIOÄSTHETIK’".

Über „KUNST-EVOLUTION? Kunst als Eigenart der Biospezies Mensch“ hat der Zoologe Olaf BREIDBACH einen Aufsatz ins WWW gestellt: BREIDBACH, Olaf (?): Kunst-Evolution? Kunst als Eigenart der Biospezies Mensch. In www: forum.mpg.de-PDF. (Max-Planck-Forum). Um „Kunst als Eigenart der Biospezies Mensch“ zu fassen, wäre es schön, wenn es gelänge, „mit scientistischer Notwendigkeit“ zu begründen, dass Kunst „nötig und dem Menschen eigentümlich“ sei, schreibt der Autor. Gerade heute sei „eine Kunst-Evolution im Sinne einer evolutionären Ästhetik“ zu diskutieren – Gedanken, die auch ich formuliert habe: in einem Essay über „Schönheit in Natur und Kunst – Zur Debatte um Evolutionäre Ästhetik als Erkenntnisästhetik“. (Letztes viertes documenta Buch von 2007: Documenta Demokratisierung – Auf dem Weg zu einer Hessischen documenta Akademie mit d12-Kritik. (A.a.O., S. 83-107.)

„Wirkmächtig“ sei der Gedanke einer „Übertragung des evolutiven Denkens auf die Interpretation von Historik und Kulturgeschichte“, schreibt BREIDBACH. Der Autor verweist auch auf die „Idee einer Evolution der Kunst neurobiologisch durchzudeklinieren“ - Überlegungen, dass Kunst etwas mit Ästhetik im BAUMGARTENschen Sinne zu tun habe: Ästhetik im Sinne von AISTHESIS – einer Wahrnehmungslehre –, die dann auch als eine „Art von Neuroevolution“ zu zeichnen wäre. Seymir ZEKI sei derzeit einer der extremen Vertreter dieser Position, die die Ästhetik als den Reflex des Reiz abbildenden Systems „Hirn“ betrachte. In der Ästhetik – so seine Idee – finde sich die „Natur des Hirns“.

Zur Debatte um NEURO-ÄSTHETIK habe ich mich an anderer Stelle im WWW vielfach geäußert: Semir ZEKI verfolgt das Ziel, „Erkenntnisse der Geisteswissenschaften für die Erforschung des menschlichen Gehirns zu nutzen“. Man googele ZEKI, Semir (2008): Verändert Schönheit unser Gehirn. In. FAZ.NET v. 02.072008. Sehr zutreffend ist ZEKIs Aussage: „Auch bildende Künstler experimentier(t)en in ihrer Arbeit mit Themen von großem neurobiologischen Interesse“: Picasso, Braque, Mondrian, Cézanne, Duchamp, Tinguely, Calder. NEURO-ÄSTHETIK sei „auch nicht so arrogant zu glauben, sie könne die in den Geisteswissenschaften geleistete Arbeit anleiten oder beeinflussen“. Der These zur Kunst-„Funktion“ -„Erweiterung einer der Hauptfunktionen des Gehirns (…) Wissenserwerb“, kann man voll zustimmen. Interessant sind ZEKIs Aussagen über bildende Künstler, die in ihrer Arbeit mit Themen von großem neurobiologischen Interesse experimentiert haben – z.B. Picasso & Braque (analytische Phase des Kubismus), Mondrian, Cézanne sowie kinetische Kunst von Duchamp, Tinguely, Calder.

Von der NEURO-ÄSTHETIK (Neuro-Esthetics) als relativ junge experimentelle Disziplin erwarte ich mir neue Fakten zum Problemfeld BILDENDE KUNST. Der kritische DIE ZEIT-Artikel „Kunst ist ein Neuronenfeuer“ des Autors Thomas ASSHEUER wurde intensiv kommentiert (DIE ZEIT Nr. 21 - 2008; v. 15.05.08): Zehn „Beiträge“ von mir sind dort unter www.zeit.de nachzulesen (22.05. – 16.06; vgl. die Titel im Link „Vorstellung“ meiner art-and-science-Homepage). Der NEURO-ÄSTHETIK steht die BEWÄHRUNGSPROBE noch bevor: Eine „Nagelprobe für die Neuro-Ästhetik“ ist es meine Entdeckung des Doppelspiegelsehens als binokulares doppeltes stereoskopisches Sehen durch Doppelspiegel-Experimente – die Erfindung meiner patentierten Doppelspiegel-Vorrichtung mit zahlreichen Experimenten zum sog. 2fach- und 3fach-Sehen experimentell weiter EXPERIMENTELL zu nutzen: Fusion als Fission, völlig neue Perspektive-Erkenntnisse, korrigierte Perspektive-Täuschungen. (Hierzu siehe im WWW mehr: Website art-and-science.de und (5) Kapitel 11.6. ff.. Die neurowissenschaftlichen Forschungen zum neuen stereoskopischen Sehen beruhen wie alle Naturwissenschaften auf Experiment und Empirie und bringen so beweis- und belastbareres Wissen hervor, das die Kulturwissenschaften/Geisteswissenschaften (Kunst und Kunstwissenschaft) transdisziplinär durch Interpretation und Argumentation nutzen können. So kann ein Wissenstransfer (Interaktion) zwischen Künsten und Naturwissenschaften – und umgekehrt – befördert werden.

Zur Erforschung von Spiegelzellen (dem System von Spiegelneuronen) gab es Experimente mit Messungen von „Ereigniskorrelierten Potentialen“ (EKPs) im menschlichen Gehirn. Zu weiteren Studien mittels bildgebender Verfahren über Spiegelzellen - Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und funktionaler Kernspintomografie (fMRI) sowie Elektroenzephalografie (EEG) der Entdecker Rizzolatti/Fogassi/Gallese forderte ich auf: Spiegel-Experimenten aus meinen Entdeckungen zum Doppelspiegelsehen – Symmetriewerk Abb. 434 und 435, Kap. 11.6.6. sowie das sog. Spiegelzeichnen (Kap. 11.4.). Hiervon bin ich überzeugt: Meine „Symmetrisationstheorie der Wahrnehmung“ wird durch experimentelle Untersuchungen mittels der mir nicht zur Verfügung stehenden Technik der bildgebenden Verfahren (siehe oben) erhärtet werden. Spiegel(ungs)-Mechanismen werden zu sensationellen neuen Entdeckungen führen - wenn man sie endlich ausführt. Siehe zur Information im WWW wikipatents.com/de/3341933; Beschreibung des bimirror-Patentes in deutsch (ebenda ist mehr über die „Spiegelvorrichtung“ zu googeln).

LITERATUR & Anmerkungen

(1) STEIN, Erik: „Auch in den Salons macht sich Unruhe breit“. In: „art“ – Das Kunstmagazin v. 31.07.2009. Interview mit Hans Joachim LENGER (HFBK). http://www.art-magazin.de/szene/20931/doktor_der_k... Ein Dr. phil. in art. (philosophiae in artibus) ist ein Doktor-Titel der Philosophie in den Künsten (künstlerisch-wissenschaftlich) wie er nur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg erworben werden kann. Über akademische Grade mehr in http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_akademischer_Gr...(Deutschland) UND http://de.wikipedia.org/wiki/Akademischer_Grad

(2) HAHN, Werner: Documenta IX - Willkür statt Kunstfreiheit!? : Eine Streitschrift zur Demokratisierung staatlicher Kunstförderung. Gladenbach : Art & Science, 1995 - vorher im Verlag Maas & Burbach Bad Honnef, 1992. Vgl. auch HAHN, W.: Documenta IX vor Gericht - Fragen der Kunstfreiheit. In: W. Stehr/J. Kirschenmann (Hrsg.): Materialien zur DOCUMENTA IX. Stuttgart 1992, S. 151-156. Hierzu auch die Veröffentlichungen von Gerichtsentscheidungen zum "Fall Documenta" in der "Neuen Juristischen Wochenschrift" 22/1993 und 17/1997; mit einem documenta-kritischen Aufsatz von Prof. Dr. Friedhelm Hufen (Universität Mainz). Die "Neue Juristische Wochenschrift" formulierte in Heft 19/1998 (S. XXII): "Hahns zweites documenta-Buch dokumentiert ausführlich den mittlerweile in die Justiz-Geschichte eingegangenen interessanten „Fall documenta“: Wiedergegeben werden Originale der Gerichtsakten vor den Kasseler Zivilgerichten und Verwaltungsgerichten seit 1992 (zur d9 und d10) sowie Hahns Documenta-Reform-Initiative/Aktion mit einer Landtags-Petition und der Anrufung des Hessischen Staatsgerichtshofes. Durch „Justiz-Art“ sollen die öffentlichen Entscheidungsträger der documenta zur Gewährleistung einer gerichtlich kontrollierbaren und grundrechtskonformen Entscheidungsstruktur bei einer documenta verpflichtet werden. Leitziel: Schaffung einer „öffentlichen Satzung“ statt privatem Gesellschaftsvertrag; somit Demokratisierung und Pluralisierung staatlicher Kunstförderung, die für Kunstfreiheitsgarantie und Willkürverbot (Gleichbehandlungsgebot) bürgen werden."

(3) SCHMID, Karlheinz: Mit der Gegenwartskunst geht’s abwärts: In: KUNSTZEITUNG 156 - Nr. 8/2009, S. 03.

Anmerkung:
Zwischen-Bemerkung zur KUNSTZEITUNG und deren Chef:

Karlheinz SCHMID studierte Malerei und Kunsttheorie, Abschluss Meisterschüler; Frankfurt am Main. Nach der Tätigkeit als Autor und Redakteur für Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk und Fernsehen gründete er 1991 den Verlag Lindinger + Schmid; seit 1996 ist SCHMID Chefredakteur und Herausgeber der „Kunstzeitung“. Als Redakteur beim Kunstmagazin „art“ lernte ich K.S. kennen.

Am 2.2.09 e-mailte ich an Herr SCHMID: Dass die KZ auf der 1. Seite die d13-Macherin so freundlich anlässlich ihres Amts-Antritts in der docuementa-Stadt Kassel mit Bild & Text ganzseitig begrüßt, ist ja schön. Nur sollte die KZ wissen, dass man das d13-Vorhaben auch (heute schon) kritisch beleuchten kann; ich denke auch an Ihre Bedenken im documenta-"Traum"; hier Hinweise auf kritische Stellungnahmen von mir in ZEIT Online: Artikel hierzu (a) HAHN, Werner (2008): Guter Start ins DARWIN-Jahr?Evolution von der BUERGELiade zur BAKARGIEViade. In: ZEIT-ONLINE vom 03.12.2008. (b) HAHN, Werner (2008): Kann die documenta-13-Macherin BAKARGIEV KUNST-EVOLUTION fördern? In: ZEIT-ONLINE vom 03.12.2008. (c) HAHN, Werner (2008): Düstere Aussichten!?: Zur Berufung von Carolyn Christov-BAKARGIEV zur Leiterin der documenta 13. In: ZEIT-ONLINE vom 05.12.2008. (d) HAHN, Werner (2008): DARWIN-Jahr: Anything-Goes-Kultur, Entkunstungs-Initiativen, erweiterter Kunstbegriff und Kunst-Kritik zur documenta 12 & 13. In: ZEIT-ONLINE vom 11.12.2008. (e) HAHN, Werner (2008): http://kommentare.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/...
Re-Perspektivierung -FLASHBACK- als Masche der BAKARGIEV-documenta 13? In: DIE ZEIT Online v. 24.12.2008.
PS: Der S. 13-Artikel über "Künstler die Methoden der Wissenschaft aufnehmen" von Matthias Weiß (Nr. 1 2009, S. 013) ist angreifbar, wenn Weiß sich über die SYMMETRIE auslässt und vom "künstlerischen Forscherdiskurs" schwafelt. (Mandelbrot-Menge, Apfelmännchen-Fraktal); bitte empfehlen Sie Ihrem Kollegen Weiß meine HP - er ist ja wohl noch lernfähig! Schöne Grüße W. Hahn
(Auf kritische e-mails nicht zu reagieren - nicht zu antworten -, sollte die KZ verzichten.)

In einer letzten e-mail vom 11.5.09 (wiederum unbeantwortet) schrieb ich:

Hallo Herr SCHMID – hier Bemerkungen zur KZ-Ausgabe Mai 09, die sie interessieren könnten: Zur „staatstragenden Ausstellung“ (Bericht Elfi KREIS mit RICHTER-„Tiger“ S. 013) recherchierte ich: 2 Artikel konnte ich WEB-Usern empfehlen (in ZEIT-Online): 1) „60 Jahre BRD-STAATs-Künstler, KUNSTFREIHEITs-Garantie und Kunst-MARKT-Führer“ sowie 2) „Zur 60-Jahre/Werke-SKANDAL-Ausstellung (Gropiusbau): Kunst-MARKT & Kultur-STAAT“. MERKEL betonte: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei." Die Kanzlerin (subjektiv-fehlerhaft): „Und das war die Grundlage dafür, dass die Kunst entstehen konnte, die hier gezeigt wird.“ Es geht aber in Wirklichkeit um eine durch Kunst-MARKT-STEUERUNG bewirkte und durch STAATs-Gelder subventionierte Schau. SCHÄUBLE gab 100.000 E. für „den hohen Stellenwert von Kunst und Geistesleben für eine freiheitliche Demokratie“ (so im Katalog). Zum Artikel (2) fügte ich einen am 11.05.09 geschriebenen Kommentar, den Sie lesen sollten, da er sich mit der KZ befasst – vgl. http://kommentare.zeit.de/user/wernerhahn/beitrag/... UND (mit Abbildungen & Kommentaren): http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/93367/ku...

(4) HAHN, Werner (2009): Zum 30. Deutschen Kunsthistorikertag 2009: Kunstbetrieb, Markt & Kanon („Stil“) – EVOLUTIONISIERUNG der Kunstgeschichte? In: ZEIT Online v. 09.04.09. Siehe auch meinen "Kommentar zu Johannes Grave: Die Kunstgeschichte als Unruhestifter im Bilddiskurs. Zur Rolle der Fachgeschichte in Zeiten des Iconic Turn (Kunstgeschichte. Texte zur Diskussion 2009-6)" Ebenda auch Grave J.: Zu möglichen Missverständnissen anlässlich von Werner Hahns Kommentar »Evolutionisierung der Kunstgeschichte - Evolutionäre Kunstwissenschaft« (Kunstgeschichte. Texte zur Diskussion 2009-32). In: Kunstgeschichte. Texte zur Diskussion, 2009-34 (urn:nbn:de:0009-23-19213).

(5) HAHN, Werner (1989): Symmetrie als Entwicklungsprinzip in Natur und Kunst. Königstein. Gladenbach: Art & Science, 1995. HAHN, Werner (1998): Symmetry as a developmental principle in nature and art. Singapore. (Übersetzung des Originalwerkes von 1989, ergänzt durch ein 13. Kapitel – mit erweitertem Sach- und Personenregister sowie Literatur- und Abbildungsverzeichnis.) HAHN, Werner / WEIBEL, Peter (Hrsg.) (1996): Evolutionäre Symmetrietheorie: Selbstorganisation und dynamische Systeme. Stuttgart. (Anthologie mit Beiträgen von 19 Autoren; mit Essay von Werner Hahn: „Evolutionäre Symmetrietheorie und Universale Evolutionstheorie. Evolution durch Symmetrie und Asymmetrie“. )

(6) MUSEUM St Gallen. Mehr: http://www.kunstmuseumsg.ch/presse.html . Ebenda pdf-Link - Pressetext.)

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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