Regatta-Verein in Aufbruchstimmung

Bedingt durch den unverschuldeten Ausfall der diesjährigen Gießener Pfingst-Regatta lag bei der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl des Regatta-Vereins Gießen (RVG) im Saal des Hassia-Bootshauses schon etwas Wehmut in der Luft. Terminänderungen seitens des Deutschen Ruderverbandes hatten dazu geführt, dass die eingegangen Meldungen zu den mehr als 200 Rennen derart spärlich waren, dass die Durchführung der Pfingst-Regatta weder aus sportlichen noch aus finanziellen Gründen gerechtfertigt gewesen wäre.
Dennoch entstand im Laufe der Mitgliederversammlung unter Leitung vom RVG-Vorsitzenden Stefan Laertz eine unverkennbare Aufbruchstimmung. Der neue Vorstand hat sich vorgenommen für den Erhalt der Pfingst-Regatta, die erstmals wegen mangelnder Beteiligung in ihrer fast 120jährigen Geschichte ausfallen musste, zu kämpfen.

Bereits im September nahm die vom RVG-Vorstand gebildete Arbeitsgruppe Regatta 2010, der auch Mitglieder der hiesigen Rudervereine angehören, ihre Tätigkeit auf. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die derzeit existierende Ruderszene zu analysieren, angepasste Konzepte zu erstellen und verlässliche Bedingungen für die Zukunft zu erarbeiten.
Große Hoffnung setzt man deshalb auf die am 14.11.2009 in Würzburg stattfindende DRV-Veranstaltertagung. Man geht davon aus, dass dort wie in den früheren Jahren hinsichtlich der Absicherung von festgelegten Regatta-Terminen wieder klare Patente gemacht werden und dass die in diesem Jahr vom Deutschen Ruderverband ausgelösten Unzuverlässigkeiten künftig nicht mehr auftreten.

Ganz klar, dass der Ausfall der Pfingst-Regatta 2009 für den RVG ein finanzielles Desaster brachte. Investitionen, die vor jeder Regatta getätigt werden müssen, verpufften. Die derzeitige Kassenlage ist deshalb mehr als kritisch. Allerdings hat der bisherige Hauptsponsor Sparkasse Gießen zugesichert, die Gießener Pfingst-Regatta weiter nach besten Kräften zu fördern. Auch andere Sponsoren wie das Herrenbekleidungshaus Köhler stehen dem RVG treu zur Seite.

Gegenwärtig hat der Regatta-Verein 135 Einzelmitglieder. Eine Werbeaktion soll dazu beitragen, den Mitgliedrebestand zu erhöhen.

Die technische Abwicklung des 40. Städte-Achterrennens Gießen-Wetzlar oblag dem RVG. Hier kam die vom Land Hessen und der Stadt Gießen im Wesentlichen finanzierte neue Startanlage erstmals zum Einsatz und bestand ihre Bewährungsprobe.

Wegen baulicher Maßnahmen zur Landesgartenschau 2010 in Bad Nauheim war gewissermaßen die Durchführung der seit 1872 bestehenden Großherzog-Ludwig-Regatta bis zuletzt in Frage gestellt. Die Wasserfläche und die Ufer des Großen Teichs, auf dem diese Traditionsregatta für Breitensportler durchgeführt wird, sind in die Planung der Landesgartenschau einbezogen. Trotz der kurzfristigen Planung gelang es dem RVG 17 Rennen zu starten, an denen sich mehr als 200 Aktive aus Wetzlar, Frankfurt, Darmstadt, Mainz und vom Gießener Ruderclub Hassia beteiligten. Kritisch vermerkt wurde die Abwesenheit der anderen Gießener Rudervereine, die ebenso über ein beträchtliches Potential an Breitensportlern verfügen.

Mit der Beteiligung an der Aktion „Sport in der City“ warb der RVG für den Rudersport in den Gießener Vereinen und die Gießener Pfingst-Regatta. Auf modernsten Ruderergometern hatten zahlreiche Bürger und vor allen Dingen viele Jugendliche und Kinder die Möglichkeit, direkt mit dem Rudersport in Berührung zu kommen und ihre Leistungsfähigkeit zu erproben.

Auch bei dem Flussfest „Schlammbeisers Lahnlust“ war wiederum der RVG beteiligt. Mit der vereinseigenen Barkasse wurden unzählige kostenfreie Fahrten für die Festteilnehmer durchgeführt.

Nachdem die Kassenprüfer Dr. Roland Zander und Heiko Klein dem Vorstand eine gewissenhafte und sparsame Kassenführung bescheinigten und dessen Entlastung beantragt hatten, wurde für das Geschäftsjahr 2009/2010 der neue Vorstand, bei dem es nur geringfügige Veränderungen gab, ohne Gegenstimmen gewählt. Der neue RVG-Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender Technik Stefan Laertz, Vorsitzender Verwaltung Michael Schüßler, Vorsitzender Wettkampfwesen Lothar Mannheim, Anlagenverwalter Thomas Laertz, Regattaleiter Sebastian Meyer, Kassenführer Henrik Steinhaus, Schriftführer Christian Momberger, Verantwortlicher Streckenbau und Motorboote Jürgen Weber, Verantwortlicher Bootsplatz und Beschilderung Dirk Berger, Verantwortliche Regattabüro Andrea Moos, Verantwortlicher Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Frank Beck, Verantwortliche Regattaprogramm Birgit Zimmer, Verantwortlicher Allgemeine Verwaltung Rolf Beck, Verantwortlicher Datenverarbeitung Hartmut Sorg.
Kassenprüfer wurden Dr. Roland Zander und Heiko Klein. Ihr Stellvertreter ist Klaus Steih.
Gerhard Riess, Andreas Schäfer und Norbert Kröck gehören auf eigenem Wunsch nicht mehr dem Vorstand an. Für Ihre langjährige Tätigkeit dankten Ihnen Vorsitzender Stefan Laertz sowie die Versammlung mit lang anhaltenden Beifall.