Die Wasserburg des Grafen Wilhelm von Gleiberg - Gießen-

das Schloss vom botanischen Garten aus gesehen
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Im Jahr 1152 wurde an einer der seltenen Aufweitungen des Lahntals von Wilhelm Graf von Gleiberg eine Wasserburg gebaut. Die war wohl der Beginn von Gießen, wobei die erste urkundliche Nennung der Siedlung erst 1197 war. Wilhelms Wasserburg war vom Wasser der Lahn und künstlich gezogenen Gräben umgeben. Wasserburgen gehören zum Typ der Niederungsburgen und sind eigentlich eher in den Niederlanden oder Westfalen zu finden. Sie galten als schwer einnehmbar. Die Gleiburg musste sich Wilhelm ja mit seinem Neffen Otto teilen. Zum Glück für Gießen wollte er das wohl nicht hinnehmen und baute sich was Besonderes, seine Wasserburg! An der stolzen und sicheren Wasserburg siedelten sich nach und nach immer mehr Menschen an und im Jahr 1248 wurde Gießen zur Stadt. Als im 12. Jahrhundert die Grafen von Gleiberg ausstarben, ging die Osthälfte der Grafschaft Wilhelm an die Pfalzgrafen von Tübingen. Die Meeresberger erbten den Rest. Später kauften diese den fehlenden Teil der Burg und Gießen blieb bis 1264 den Pfalzgrafen. Die Landgrafschaft Hessen kauften Gießen und bauten um das Jahr 1300 das alte Schloss. Dies diente als Witwensitz, Wohnung und Gericht. Das Schloss wurde landgräfliche Residenz und beherbergte die fürstliche Kanzlei. Der Lustgarten des Schlosses wurde später an die neu gegründete Uni als Lehrgarten gegeben. Somit ist der Gießener botanische Garten ein besonderer. Er ist Deutschlands ältester noch am Gründungsort stehender botanischer Garten und ist heute kostenfrei auch für nicht studierende zu besuchen.1893 ging das Gebäude an die Stadt Gießen und wurde zum Museum. Gießen hatte bereits im Jahr 1370 Bürgermeister, die den Burgmannen gleichgestellt waren und einen Rat der Bürgerschaft die mitreden und Entscheidungen beeinflussen konnten. 1442 bekam die Stadt das Marktprivileg und erst 1450 wurde das alte Rathaus gebaut, welches 1944 im Krieg vollständig zerstört wurde. In der Bombennacht vom 6.12.1944 wurde 90% der Innenstadt in Schutt und Asche gelegt. Insgesamt wurde 67% der Stadt in diesem Krieg zerstört. 1605 wurde dann von Ludwig V das Gymnasium Ludovicianum als Lateinschule gegründet und existiert heute noch als Landgraf-Ludwigs-Gymnasium. Die Universität wurde 1607 errichtet. Eine Uni mit weltbekannten Gesichtern. Auch wenn man kaum noch was von den alten Zeiten sehen kann, hat Gießen doch eine belebte Geschichte.
Wer noch mehr Infos über die Gründung Gießens haben möchte, kann sich bei einem Besuch des Oberhessischen Museums informieren. Der Besuch ist kostenlos aber nicht umsonst. https://www.giessen.de/Oberhessisches_Museum/

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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