Krieg löst keine Probleme - Osterfriedensaktionen 2014 in Gießen und FFM

19. April 2014
12:00 Uhr
Kirchenplatz, 35390 Gießen
Flyer mit Aufruf zur Gießener Friedensaktion am Ostersamstag | Foto: Friedensnetzwerk Gießen
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  • Flyer mit Aufruf zur Gießener Friedensaktion am Ostersamstag
  • Foto: Friedensnetzwerk Gießen
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100 Jahre nach dem Beginn des 1. Weltkrieges wird Krieg immer mehr zu einem Mittel - auch der deutschen - Politik. Und die Kriegsgefahr wächst, nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen Krise zwischen Russland und dem Westen um die Ukraine und um die Krim. Der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker (Christdemokrat), äußerte im vergangenen Sommer in einem Spiegel-Interview, dass „die Konflikte in Europa sich gefährlich zuspitzen könnten und er sehr auffällige Parallelen zum Jahr 1913 sehe, als viele dachten, es werde in Europa nie mehr Krieg geben. Ihn frappiere die Erkenntnis, wie sehr die europäischen Verhältnisse im Jahr 2013 denen von vor 100 Jahren ähneln.“ Es gilt einen neuen Weltenbrand zu verhindern, u.a. durch massive Proteste der Völker gegen die Politik Ihrer Regierungen. Die Forderung "Die Waffen nieder!" ist 2014 leider so aktuell wie 1914.

Vor diesem Hintergrund finden auch in diesem Jahr wieder - im Rahmen der schon traditionellen Ostermärsche - am Ostersamstag eine Friedensaktion in Gießen und am Ostermontag ein Sternmarsch zum Römerberg statt, an dem auch Friedensaktivisten aus Gießen teilnehmen werden.
Nachfolgend alle wichtigen Infos und die Aufrufe zu beiden Veranstaltungen.

Am Ostersamstag den 19. April 2014 findet um 12.00 Uhr auf dem Kirchenplatz eine Kundgebung unter dem Motto
"Krieg löst keine Probleme - 100 Jahre: 1. Weltkrieg - 75 Jahre: 2. Weltkrieg - 70 Jahre: Bombardierung der Stadt Gießen"
statt. Als Redner werden der DGB-Kreisvorsitzende Klaus Zecher, Eva Berck & Heide Blum von "Frauen für den Frieden" und Burkhard Staude von der IPPNW (Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung) sprechen.

Der Sternmarsch am Ostermontag steht unter dem Motto
Krieg löst keine Probleme: Die Waffen nieder – 2014 so aktuell wie 1914
und startet von mehreren Orten in Frankfurt und Umgebung zum Römerberg, wo um 13.00 Uhr die zentrale Abschlusskundgebung ist. Einer der Startpunkte des Frankfurter Ostermarsches ist um 11.00 Uhr vor dem Amerikanischen Generalkonsulat in der Gießener Straße.
Die Gießener Friedensaktivisten treffen sich daher um 09.30 Uhr am Gießener Bahnhof, um gemeinsam mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren. Wer sich daran beteiligen möchte ist gerne willkommen.

Nachfolgend zunächst der Aufruf des Friedensnetzwerk Gießen:
(Frauen für den Frieden, Gießener Friedensinitiative, DGB-Kreisverband Gießen, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung(IPPNW))

Krieg löst keine Probleme
100 Jahre: 1. Weltkrieg
75 Jahre: 2. Weltkrieg
70 Jahre: Bombardierung der Stadt Gießen

2014 jährt sich zum 100. Mal der Beginn des 1. Weltkriegs und zum 75. Mal der Beginn des 2. Weltkriegs. Nach dem Ende 1945 gab es eine breite Grundstimmung "Nie Wieder!" Aber seit Jahren wird Krieg Schritt für Schritt wieder zu einem selbstverständlichen Teil der deutschen Politik. Begründung: Bündnistreue, Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, Helfen müssen. Seit Jahren wird in unserem Land zielstrebig darauf hin gearbeitet, dass die Bundeswehr aktiv in Kriege eingreifen kann. Im Grundgesetz steht es anders.
Die Begründung wie Verteidigung von Menschenrechten und Schutz demokratischer Bewegungen ist schon längst durch die Praxis bisheriger Militäreinsätze widerlegt. Es geht um machtpolitische Ziele, um Rohstoffe, deren Transport und Märkte. Unsere Vorstellung von gewachsener Verantwortung Deutschlands in der Welt sieht anders aus.
Wir fordern
• Eine Entwicklungspolitik, die wirklich hilft
• Einsatz für Flüchtlinge
• Stopp von Rüstungsexporten
• Die Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr

Die Bundeswehr verlangt die Anschaffung von Kampfdrohnen. Ihr Einsatz bedeutet gezielte Tötung von Menschen innerhalb und außerhalb von Kriegen, ohne Anklage, Verfahren und Urteil. Das ist in unseren Augen Mord.

Ohne Frieden ist kein Problem lösbar. Hinzukommen müssen die Achtung der Menschenrechte und gegenseitiges Vertrauen, damit die globalen Herausforderungen wie Hunger, Umweltverschmutzung und der Klimawandel erfolgreich gelöst werden können.

Der Aufruf zum Frankfurter Ostermarsch lautet wie folgt:

Krieg löst keine Probleme
Die Waffen nieder – 2014 so aktuell wie 1914

In diesem Jahr jährt sich zum hundertsten Mal der Beginn des ersten Weltkrieges, eines vom Deutschen Kaiserreich gewollten Krieges. Dagegen gab es bereits damals eine massive Anti-Kriegs-Stimmung. Die vor 1914 verbreitete Parole „Die Waffen nieder“ gilt für uns auch heute noch. Wir wollen zu Ostern 2014 deshalb Position beziehen für Frieden, Abrüstung und friedliche Problemlösung. Wir wollen zeigen, dass wir aus der Geschichte gelernt haben, damit sich diese nicht wiederholt.
Wir demonstrieren zu Ostern gegen eine Politik, die auf neue Großmachtstärke setzt, womit weltweit vorhandene, kriegerische Konflikte verschärft werden.
Rüstung und Militär verschlingen Ressourcen, die insbesondere für soziale und ökologische Herausforderungen dringend benötigt werden.

Wir fordern deshalb:
• keine Auslandseinsätze der Bundeswehr
• Stopp aller Waffenexporte, stattdessen Rüstungskonversion
• Bundeswehr raus aus Schulen und Arbeitsagenturen,
• keine Rüstungsforschung an Hochschulen
• Ächtung und Abschaffung von militärisch genutzten Drohnen, Atomwaffen, Uranmunition und Landminen
• Friedensinitiativen in Krisenregionen anstatt militärischer Drohgebärden
• Schutz für Menschen, die von Krieg und Diskriminierungen in ihrer Heimat betroffen sind und eine humane Lebensperspektive suchen
• eine demokratische und offene Gesellschaft ohne Massenüberwachung

Zum Schluss diese Beitrages noch die "Aufforderung" an alle Bürgerinnen und Bürger:

Beteiligt Euch an den Osterfriedensaktionen 2014 und zeigt, dass wir keine neuen Kriege, sondern Frieden wollen!

Denn:

Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles Nichts!

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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