Hochzeit zweier Ruderweltmeister

17. Mai 2014
Bootshaus der Gießener Rudergesellschaft 1877 e.V., 35390 Gießen
Das frisch vermählte Brautpaar Lenka Dienstbach-Wech und Paul Dienstbach an der Lahn
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  • Das frisch vermählte Brautpaar Lenka Dienstbach-Wech und Paul Dienstbach an der Lahn
  • hochgeladen von Christian Momberger

Eine ganz besondere Hochzeit konnte gestern am Bootshaus der Gießener Rudergesellschaft 1877 (GRG) verfolgt werden. Unmittelbar nach der Trauung in der Villa Leutert, dem Gießener Standesamt, unternahmen die frisch vermählten Eheleute Paul Dienstbach und Lenka Dienstbach-Wech eine Bootstour vom Steg des Ski- und Kanu-Club Gießen (SKC) zur GRG. Dabei ließen sie sich nicht einfach über die Lahn schippern, sondern saßen als frühere Ruderweltmeister selbst auf den Rollsitzen des von einem der Trauzeugen gesteuerten Gig-Zweier mit Steuermann. Nach dem Anlegen am Steg der GRG und dem Durchschreiten eines Ruderspaliers richtete der Vorsitzende Öffentlichkeitsarbeit der GRG Dr. Roland Zander ein paar Worte an das Brautpaar und überreichte diesem ein Präsent des Vereins. Mit vereinten Kräften mussten die Eheleute dann noch einen alten Ruderriemen durchsägen.

Der 1980 in Gießen geborene Paul Dienstbach, der bei der GRG in den 1990ern das Rudern erlernte, ist der erfolgreichste Ruderer der GRG seit den 1950ern Jahren. Während seiner Jahre im Junioren- und U-23-Bereich wurde er jeweils Vizeweltmeister im Achter. Im Jahre 2000 saß er im Deutschland-Achter, welcher jedoch ganz knapp die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Sydney verpasste. Nach dem Vizetitel im Jahre 2001 wurde er 2002 Ruderweltmeister im Achter und errang mit dem Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes bei der WM im Jahr darauf die Bronzemedaille. Eine Erkrankung kurz vor den Olympischen Spielen 2004 in Athen verhinderte leider seine zweite Chance auf eine Olympiateilnahme. 2006 beendete der seinerzeit am Leistungsstützpunkt in Dortmund trainierende Paul Dienstbach seine Karriere in der Nationalmannschaft, bleib jedoch dem Rudersport treu. Seit 2009 geht er in der Ruderbundesliga an den Start und dort seit 2013 für das Team der Frankfurter RG Germania 1869.
Beruflich ist Paul Dienstbach nach seinem Jura-Studium in Bochum und einem anschließenden Graduierten-Studium am King’s College London, das er mit dem Master of Laws (LL.M.) abschloss, seit 2012 als Richter am Amtsgericht Frankfurt tätig.

Seine Gattin Lenka Dienstbach-Wech wurde 1976 im tschechischen Falkenau an der Eger geboren und ist eine sehr erfolgreiche Riemenruderin, die für den RV Saarbrücken startet. Sie nahm unter anderen an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, wo sie Sechste im Zweier ohne Steuermann wurde, und 2004 in Athen, wo sie im Achter den fünften Platz erruderte, teil. 2003 wurde sie als Schlagfrau des Deutschlandachter Weltmeisterin und 2006 Vize-Weltmeisterin; 2001 und 2002 stand sie ebenfalls auf dem Treppchen. Peking 2008 waren ihre Dritten Olympischen Spiele, bei denen sie im Zweier ohne undankbare Vierte wurde. Derzeit ist sie Mitglied des Exekutivkomitees des Weltruderverbandes FISA.
Lenka Dienstbach-Wech ist seit 2011 Fachärztin für Unfallchirurgie und Orthopädie, nachdem Sie 2003 in Freiburg ihr Medizinstudium abgeschlossen hatte und anschließend zunächst in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie tätig war.

Das Brautpaar hat bereits einen zweijährigen Sohn und lebt in Frankfurt. Kennen gelernt hatten sich die frisch vermählten Eheleute Anfang 2003 bei einem Höhentrainingslager des Deutschen Ruderverbandes im schweizerischen St. Moritz.

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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