Wie weiter nach dem Vereinsheimbrand zentrales Thema

4. März 2017
18:00 Uhr
Ski- und Kanu-Club Gießen, 35390 Gießen
Blick in die Versammlung im Bootshaus des SKC
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Bei DLRG Mitgliederversammlung Entwurf für Wiederaufbau präsentiert - Ehrungen und Nachwahlen

„Wie soll es nach dem verheerenden Großbrand Anfang Januar mit dem Vereinsheim weitergehen?“ Dies war das zentrale Thema der diesjährigen Mitgliederversammlung der DLRG-Kreisgruppe Gießen, welche dankenswerterweise im Saal des Ski- und Kanu-Club (SKC) stattfinden konnte. Aufgrund des großen Interesses seitens der Mitglieder und der Presse an diesem Thema wurden die Jahresberichte des Vorstandes extra nach hinten verschoben. Zunächst erläuterte der Vorsitzende Alexander Sack kurz den aktuellen Sachstand bezüglich der Gespräche mit der Stadt Gießen und den Brandermittlungen, welche noch immer nicht vollständig abgeschlossen sind. Einen dank sprach er den befreundeten Vereinen und Organisationen für Ihre Unterstützung aus, z.B. beim Unterbringen der Fahrzeuge und Boote oder dem zur Verfügung stellen von Räumen für Vorstandssitzungen und Ausbildungen. Anschließend präsentierte Sack gemeinsam mit dem Vereinsmitglied und Architekten der Firma apd architektur + ingenieurbüro Frank Wagenknecht eine Idee wie das neue, wieder aufgebaute Vereinsheim aussehen könnte. Intensiv diskutierten die Mitglieder über diesen ersten Entwurf, der eine Neuerrichtung auf einer etwas erweiterten Fläche am jetzigen Standort vorsieht. Zum Schluss der Debatte beauftragte die Versammlung den Vorstand auf Grundlage der vorgestellten Planung die für einen Wiederaufbau erforderlichem baurechtlichen und grundstücksrechtlichen Fragen zu klären. So z.B. das Thema Grundstückserwerb bzw. Verlängerung des berstenden Erbpachtvertrages.

Neben dem Thema Vereinsheimbau und den Jahresberichten standen auch zwei Nachwahlen zum Vorstand und Ehrungen auf der Tagesordnung.
Letztere nahmen der Vorsitzende Alexander Sack und sein Stellvertreter Karsten Göbel gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden Ewald Born vor. Mit dem DLRG-Mitgliedsehrenabzeichen in Gold wurden Anneliese Barwig für 65 Jahre und ihr Mann Gerhard Barwig für 60 Jahre Mitgliedschaft in der DLRG-Gießen ausgezeichnet. Bereits seit 40 Jahren sind Stefanie Neumann und Michael Rohnen Mitglied, wofür sie aus den Händen von Sack, Born und Göbel das Ehrenzeichen in Silber überreicht bekamen. Nicht anwesend waren Joachim Gärtner (50 Jahre, Abzeichen in Gold), Markus Günther (25 Jahre, Abzeichen in Silber) sowie die 10-jährigen Mitglieder Ralf Bennecke, Celine Dany, Ruth Luschtinetz, Marius Mathes und Jannis Schneider, welche das Mitgliedsehrenabzeichen in Bronze erhalten. Eine ganze besondere Ehrung wurde Christian Momberger zu Teil, der das DLRG-Verdienstabzeichen in Silber für seine langjährige intensive und vielfältige Mitarbeit in der DLRG überreicht bekam. So ist er seit 1998 im Vorstand für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, war von 1997 bis 2011 in gleicher Funktion im Jugendvorstand und ist seit 2014 stellvertretender Bezirksbeauftragter in diesem Bereich. Darüber hinaus versieht er seit 1999 den Kassendienst im Schwimmbad und ist seit langem als Wachgänger und in der SEG dabei.

Bei den Nachwahlen wurde die im letzten Sommer kommissarisch ernannte Technische Leiterin Ausbildung Stefanie Neumann in Ihrem Amt bestätigt und Fabian Schäfer als Nachfolger für den aus beruflichen Gründen an der Versammlung zurückgetretenen Technischen Leiter Einsatz Dennis Gilbert gewählt. Fabian Schäfer war bereits seit knapp drei Jahren Beauftragter für den Bereich Erste Hilfe/Sanitätswesen.
Zuvor gab Gilbert noch den Jahresbericht für den Einsatzbereich. Darin verwies er auf die von verschiedenen Personen erworbenen Qualifikationen, wie den BOS-Sprechfunker, den Gruppenführer Katastrophenschutz oder den Strömungsretter II und die getätigten Neuanschaffungen. So konnte dank zahlreicher Sponsoren zum Jahresende ein Raft in Dienst gestellt werden. Die Schnelleinsatzgruppe (SEG) hatte drei Einsätze und zwei Übungen zu verzeichnen, an verschiedenen Gewässern wurden insgesamt 754 Stunden Wasserrettungsdienst geleistet. Seit Beginn des vergangenen Jahres gibt es ein Jugend-Einsatz-Team (JET) mit rund 10 Mitgliedern, welches sich vierzehntägig zu Ausbildungen und anderen Aktionen trifft. Neu ist auch die Wettkampfgruppe, welche im letzten Herbst mit der Teilnahme am Wellenwettkampf der DLRG in Dorheim ihren ersten „Auftritt“ hatte. Nächstes Wochenende wird man mit drei Mannschaften bei den Bezirksmeisterschaften im Rettungsschwimmen in Lollar an den Start gehen, so der Wettkampfbeauftragte Stefan Meß. Für die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung wurden rund 2.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit aufgewendet, wie die Technische Leiterin Ausbildung Stefanie Neumann berichtete. Seit dem Herbst biete man auch einen Schwimmkurs für Flüchtlinge an und habe die Erwachsenenschwimmkurse aus Platzgründen in das Lollarer Hallenbad verlegt. In 2016 wurden 17 Seepferdchen, 19 Jugendschwimmabzeichen und 167 Rettungsschwimmabzeichen abgenommen. Kürzlich wurde eine Zusammenarbeit mit der Sportjugend bei der Ausbildung von Sportcoaches für Flüchtlinge und die Teilnahme am Programm „Seepferdchen für Alle“ von DLRG und NIVEA begonnen.
Ein voller Erfolg in jeglicher Hinsicht war das dritte Gießener 24-Stunden-Schwimmen, welches am dritten Oktoberwochenende im Westbad durchgeführt wurde. Mit 346 Teilnehmern gab es einen neuen Rekord. Der Termin für die diesjährige Neuauflage steht bereits: der 07. und 08. Oktober 2017. Aber nicht nur hier war die DLRG Gießen in der Öffentlichkeit präsent. Auch bei Schlammbeisers Lahnlust, Sport in der City und dem Liebig’s Suppenfest war man mit von der Partie. Ende Juni 2017 möchte man gemeinsam mit dem DLRG Landesverband die Hessischen Meisterschaften im Rettungsschwimmen im Westbad ausrichten. Beim Fotowettbewerb des DLRG-Bezirks stellte man im vergangenen Jahr das Siegerfoto, so der Referent für Öffentlichkeitsarbeit Christian Momberger. Die Jugendvorsitzende Leoni Korspeter referierte über die durchgeführten Jugendaktionen.
Den Reigen der Vorstandsberichte hatte der Vorsitzende Sack eröffnet, der darauf verwies, dass das Vereinsheim nicht erst seit dem Brand einen größeren Raum in der Vereinsarbeit eingenommen habe. So wurden im letzten Jahr rund 2.400 Stunden für die Pflege und Instandhaltung des Vereinsheimes und der Einsatzmaterialien wie Fahrzeuge und Boote aufgewandt. Da es bereits mehrere Einbruchsversuche und leider auch einen erfolgreichen Einbruch gab, waren die Fenster erneuert worden. Ebenso waren verschiedene Umbaumaßnahmen in den DLRG-Räumen in Angriff genommen worden und eine Nottreppe am Tanzsaal angebaut worden. Da Schatzmeister Dietrich Schwarz aus privaten Gründen leider verhindert war trug Sack auch den Kassenbericht vor.

Zum Schluss der Versammlung stellte der stellvertretende Vorsitzende Karsten Göbel kurz die wichtigsten Punkte der geplanten umfangreichen Satzungsänderung vor, um wenigstens zu einigen Punkten vorab ein Meinungsbild der Mitglieder zu erhalten. Denn aufgrund des Vereinsheimbrandes hatte sich der Vorstand entschieden, die vollständige Diskussion und Beschlussfassung auf das kommende Jahr zu verschieben. Notwendig ist die Satzungsänderung unter anderen aufgrund von neuen Vorgaben des DLRG-Bundesverbandes.

Der Vorstand im Jahre 2017:

Vorsitzender: Alexander Sack
Stellvertretender Vorsitzender: Karsten Göbel
Schatzmeister: Dietrich Schwarz
Technischer Leiter-Einsatz: Fabian Schäfer
Technische Leiterin-Ausbildung: Stefanie Neumann
Referent für Öffentlichkeitsarbeit: Christian Momberger
Jugendvorsitzende: Leoni Korspeter

Kassenprüfer: Markus Stertmann, Alexander Möll, Ewald Born

Delegierte zur Bezirkstagung:
Karsten Göbel, Leoni Korspeter, Dennis Gilbert
Ersatzdelegierte zur Bezirkstagung:
Dietrich Schwarz, Christian Momberger

Bürgerreporter:in:

Christian Momberger aus Gießen

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