Heimische Wildbienen und ihre Nisthilfe

27. April 2018
20:00 Uhr
Sportheim, Gessertshausen

Wo verbringen Wildbienen ihre Winterruhe? Das fragt sich mancher Insektenfreund beim Gedanken an die fleißigen Bestäuber. Es sind durchweg andere, wildlebende Bienen, die auch jetzt unsere Unterstützung brauchen. Wir kennen 550 verschiedene Arten in Bayern, deren Vielfalt durch Wohnraumverlust und den Einsatz von Herbiziden stark gefährdet ist.
Ein Wildbienenhaus hilft den Insekten und ermöglicht gezielte Beobachtungen im eigenen Garten. Beim Bau einer Nisthilfe gilt aber Wichtiges zu beachten. Das Gerüst kann aus einem gebrauchten Schrankregal, das Dach aus einer Doppelsteg-Platte aus witterungsbeständigem Polycarbonat bestehen. Die Wahl des Standortes ist entscheidend. Möglichst sonnig in Südost Richtung, an einem ruhigen Platz, da die Brut- und Entwicklungszeit der Larven bis zu zwei Jahren dauern kann.

Es ist wichtig, ein Wildbienenhaus mit der richtigen Einrichtung zu versehen. Altes abgelagertes, weißfaules Obstholz, über die Rinde angebohrt, sollte in der Bohrung blind enden. Die Löcher sollen 5-7 mm breit und ca. 10 cm tief werden. Aber Vorsicht, die Holzart Fichte mit ausgefransten Bohrlöchern, wäre für die Wildbienen eine erhebliche Gefahr, denn eingerissene Flügel bedeuten den sicheren Tod. Auch bei Bohrungen an den Jahresringen, die als Kreis zu sehen sind, kann Feuchtigkeit viel leichter in die Kapillare eindringen. Das Holz quillt stärker auf, was zu Rissen führt und die Brutröhren zugänglich macht für Brutparasiten. Empfohlen sind: Bambusröhrchen und Schilfhalme vom Innendurchmesser 3-9 mm, jeweils hinter der Verdickungsstelle durchgesägt, können zu Bündeln geformt Verwendung finden. Strangfalzziegel oder Bambusröhrchen in Lochziegel gesteckt sind nützlich. Ebenso Schilfhalmrollen oder Morschholz aus altem Baumbestand. Die Nisthilfen sollen mit Hasendraht vor dem Aufhacken durch Vögel geschützt werden.

Bei den Gartenpflanzen sind Frühblüher als Futterpflanzen sehr zu empfehlen. Hierbei eignen sich Fingerhut, Glockenblumen, Storchschnabel, alle Lippenblütler, Bitterkraut und Blasenstrauch für die Platterbsen-Mörtelbiene und einheimische Wildkräuter.

Ein Experte für angewandte Entomologie ist Andreas Fleischmann von der Botanischen Staatssammlung in München. Zu seinem Vortrag über
Wildbienen am 27. April 2018 , 20.00 Uhr in Gessertshausen im Sportheim möchte Sie die Ortsgruppe des BUND-Naturschutz gerne einladen. Eintritt kostenfrei.

Bürgerreporter:in:

Felix Löcherer aus Diedorf

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