In Gersthofen tut sich was - Interview mit Gersthofens Bürgermeister Jürgen Schantin

Für das Gersthofer Jahrbuch blickte Jürgen Schantin auf das Jahr 2012 zurück
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  • hochgeladen von Tanja Wurster

mh bayern: Wenn Sie das Jahr 2012 gedanklich Revue passieren lassen: Welche zwei Projekte waren besonders erfolgreich und was waren die zwei größten Herausforderungen in diesem Jahr?

Jürgen Schantin: Besonders erfolgreich waren für mich zwei Dinge: Erstens die Ansiedlung der bekannten Firma Borscheid + Wenig und zweitens der Architektenwettbewerb zum geplanten Neubau der Mittelschule.

Meine zwei größten Herausforderungen in diesem Jahr waren die Mehrfachbeauftragungen zur „Neuen Mitte“ sowie der Straßenrückbau der ehemaligen Ortsdurchfahrt in Batzenhofen.

mh bayern: Die Pläne, wie die „Neue Mitte“ aussehen soll, konkretisieren sich. Fünf Planungsbüros präsentierten in einer Ausstellung ihre Vorschläge. Wie geht es nun weiter? Wie weit soll die Stadtmitteentwicklung im nächsten Jahr fortschreiten? Welchen der fünf Vorschläge favorisieren Sie und warum?

Jürgen Schantin: Der Stadtrat hat in einer Sondersitzung beschlossen, auf der Grundlage der Planung des Münchner Büros Morpho-Logic die Gestaltung des Zentrums weiterzuentwickeln. Hierfür ist es notwendig, sowohl die städtebauliche als auch die verkehrliche Situation aufeinander abzustimmen und Gespräche mit den jeweiligen Grundstückseigentümern zu führen. Auch staatliche Stellen sind in die Planung mit einzubinden. Mit dieser Aufgabenstellung wird es in das Jahr 2013 gehen. Die jeweiligen Planungsfortschritte werden dann mit den politischen Mandatsträgern besprochen.

mh bayern: Mit dem geplanten Neubau der Mittelschule steht Gersthofen steht ein neues, großes Bauprojekt im nächsten Jahr bevor. Warum setzte die Stadt im Vorfeld einen Architekturwettbewerb an? Wie ist der aktuelle Stand der Dinge und wie sind die Pläne für das nächste Jahr?

Jürgen Schantin: Mit dem Architektenwettbewerb nützte die Stadt Gersthofen die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von architektonischen Lösungen für die Mittelschule, die beste und geeignetste Planung und das dazugehörige Büro auszuwählen. Unterstützt wurde die Auswahl durch eine hochrangige Fachjury, bestehend aus Professoren und renommierten Planern. Die Planerauswahl durchläuft derzeit ein Vergabeverfahren für Planungsleistungen, die noch im Dezember vergeben werden sollen. Je nach Planungsfortschritt ist mit einem Baubeginn im Jahr 2014 zu rechnen.

mh bayern: Der Bahnhof gehört seit einem Jahr der Stadt Gersthofen, nun wurde viel darüber diskutiert, wie es mit dem maroden Bahnhofsgebäude weitergehen soll. Auch Fragen nach der Gestaltung des Vorplatzes, der Errichtung eines Park-und-Ride-Platzes sowie einer Bushaltestellen werden diskutiert. Können Sie uns die derzeitige Situation schildern?

Jürgen Schantin: Zum Thema Neugestaltung des Bahnhof-Areals hat der Planungsausschuss in der Novembersitzung die Beauftragung eines Planungsteams, bestehend aus Architekten, Verkehrsplaner und Landschaftsarchitekten, mit der Erarbeitung von Gestaltungsvorschlägen beschlossen. Der Park-and-ride-Platz auf dem Areal westlich der Bahnlinie hat bereits Baurecht und kann im Jahr 2013 umgesetzt werden. Damit wären die Voraussetzungen für eine baldige Lösung des Problems „Bahnhof“ geschaffen.

mh bayern: Ab August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch für die Betreuung ihrer Kinder unter drei Jahren. Vielerorts ist absehbar, dass nicht ausreichend Plätze zur Verfügung stehen werden. Auch mangelt es an qualifiziertem Personal. Verfügt Gersthofen ab August 213 über alle notwendigen Betreuungsplätze?

Jürgen Schantin: Die Stadt Gersthofen verfügt derzeit über 60 Krippenplätze, die voll belegt sind. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren ist auch in unserem Stadtgebiet innerhalb der letzten Jahre stetig angestiegen. Wir haben deshalb dieses Jahr reagiert und den Bau einer neuen Kindertageseinrichtung beschlossen.

Um die aktuelle Nachfrage nach Betreuungsplätzen zu stillen, wurde eine sogenannte Interimslösung mit Containern am Ballonstartplatz geschaffen. Dort konnten wir für 15 Krippenkinder zum September eine neue Gruppe eröffnen. Für den Neubau sind weitere 45 Krippenplätze geplant.

Die Betreuungsquote im Landkreis Augsburg liegt bei ca. 23 %. Mit dem geplanten Neubau am Ballonstartplatz erfüllt die Stadt Gersthofen mit dem reinen Krippenangebot eine Betreuungsquote von ca. 26 %. Hinzu kommt noch das Angebot der Tagesmütter.

Die genauen Anmeldezahlen im Januar werden dann zeigen, wie die Situation für September 2013 in Gersthofen aussehen wird und ob die neu geschaffenen Krippenplätze ausreichend sind.

Bei der Personalsuche konnten auch wir feststellen, dass diese im Gegensatz zu den letzten Jahren schwerer geworden ist. Jedoch können wir in unseren Einrichtungen derzeit den gesetzlichen Anstellungsschlüssel einhalten. Für die neue Einrichtung werden wir frühzeitig mit der Personalsuche beginnen, um qualifiziertes Fachpersonal einstellen zu können.

mh bayern: Herr Schantin, wir danken Ihnen für das Interview!

myheimat-Team:

Tanja Wurster aus Augsburg

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