Bin a Mensch, der net’ so gern red’

Monika Gruber auf der Couch
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Das Interview findet vor Beginn der Vorstellung statt. Monika Gruber, gestiefelt und gespornt durchaus ansehnlich anzusehen, nimmt sich viel Zeit. Zuerst werden einige Bilder auf der „blauen Couch“ gemacht, dann geht’s los. Die Kabarettistin schreibt ihre Texte selbst. Wo nimmt sie den Stoff her? Sie schaut dem „Volk auf’s Maul“; er kommt aus dem täglichen Leben. Beim Einkaufen, Bummeln in der Fußgängerzone, Geschehnissen im Freundeskreis oder ähnlichen Situationen erhält sie ihre Inspirationen. Politik ist für sie –bis auf einige kleine Ausrutscher- tabu. „Ich will das politische Handeln nicht kommentieren. Der Bürger ärgert sich sowieso, wenn er über die Medien das Geschehen verfolgt.“

Ihre Antworten kommen in einem entschärften oberbayerischen Dialekt, was der Pressemann dankbar registriert. Er weiß, dass auf der Bühne der Vortrag oft von stakkatoähnlichen dialektischen Wortgewittern begleitet ist. Ottfried Fischer lässt grüßen... Jetzt kommt die berühmte Inselfrage: was würde sie auf eine Insel mitnehmen - ein Buch, Handy oder Fernsehgerät? Ohne zu zögern: Ein Buch, und nach etwas Zögern: ein Handy. Sie will ja wissen was in der Welt passiert. Obgleich der Umgang mit Technik für sie manchmal ein Gräuel ist. „Ich sehne mich nach der Zeit, wo ich auf Handys verzichten kann“, verrät sie freimütig.

Wie schauen ihre Pläne für die Zukunft aus? Die 37-Jährige wird ab September ihr neues Programm „Zu wahr um schön zu sein“ vorstellen. Hier dreht sich viel um den Sinn des Lebens. Noch irgendwelche Wünsche oder Sehnsüchte nach weiteren Auszeichnungen – sie hat ja schon einige erhalten? Natürlich würde sie sich darüber freuen, aber sie sehnt sich auch nach einer anspruchsvollen Rolle in einer Fernsehserie, möglichst bayerisch, oder einem Kinofilm. Und da möchte sie eine andere „Gruberin“ zeigen. Vielleicht etwas bös oder verrucht. „Gerne würde Ich etwas gegen meinen Ruf spielen, obwohl ich nicht weiß, ob das beim Publikum ankommt.“ Aber, no risk no fun. Dann lernt der Mann von „myheimat“ auch eine andere Monika Gruber kennen. Sie wird nachdenklich und sinniert über die Zukunft nach. Wie ist das mit dem Alter, schleichender Einsamkeit, plagende Krankheiten, Endstation Pflegeheim…? Das Thema „Hauptsach’ gsund“ steht greifbar im Raum. Ängste, die jedem von uns vertraut sind. Aus dem Interview wird fast ein persönliches Gespräch.

Zurück in die Stadthalle Gersthofen. Eine Frage hat sich der Pressemann für den Schluss aufgehoben. Was hält die „Kellnerin Monique“ vom bayerischen Rauchverbot? Ihre Meinung dazu ist etwas zwiespältig. Als Nichtraucherin hat sie Verständnis, wehrt sich aber auch gegen das Diktat von „oben“. Was kommt als Nächstes? Lächerlich findet sie das politische „Einknicken“ nach der letzten Kommunalwahl.

Inzwischen sind die ersten Besucher eingetroffen und der Pressemann verabschiedet sich von der sympathischen Künstlerin. In der folgenden Vorstellung bekennt sie unter anderem „Bin a Mensch, der net so gern’ red“, eine Behauptung mit äußerst dürftigem Wahrheitsgehalt, die das Publikum zu einem Lachsturm –einer von vielen- veranlasst, Wer Monika Gruber live erleben will, hat am 19.12. und 31.12.08 bei ihrem neuen Programm „zu wahr um schön zu sein“ in der Augsburger Kongresshalle Gelegenheit dazu.

Bürgerreporter:in:

Gerhard Fritsch aus Gersthofen

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