10. Mai – 80 Jahre Bücherverbrennung: Geretsrieder Kulturbühne Hinterhalt mit Benefizveranstaltung aktiv gegen das Vergessen

10. Mai 2013
19:00 - 23:00 Uhr
Hinterhalt, 82538 Geretsried
Kulturbühne Hinterhalt – Logo | Foto: © Bild: www.hinterhalt.de CC
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Unter der Schirmherrschaft von Dr. Hildegard Hamm-Brücher, der Grande Dame bundesdeutscher Politik, lesen am 10. Mai um 19.00 (Einlass ab 17.30) in der Kulturbühne Hinterhalt, Leitenstraße 40, 82538 Geretsried-Gelting prominente Gäste aus Werken verfemter Autoren. Zudem gibt es historische Information und Musik.
Der Erlös kommt – ebenso wie die große Kulturgut-Verlosung – dem Erhalt des historischen Badehauses in Waldram zu Gute.

Am 10. Mai 1933 fanden in vielen deutschen Städten von den Nationalsozialisten inszenierte Bücherverbrennungen statt. Zu den verfemten Schriftstellern gehörten Bertolt Brecht, Oskar Maria Graf, Ödön von Horváth, Irmgard Keun, Gustav Mayrink, Thomas Mann, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky und Stefan Zweig.

Auf den Tag genau 80 Jahre später lesen im Geretsrieder Hinterhalt prominente Gäste aus Werken eben dieser Autoren. Dazu gibt es Musik von Schülerinnen und Schülern des Gymnasium Geretsried unter der Leitung von Bernhard Zink. Die Jugendlichen haben in Zusammenarbeit mit Musikern des Bayerischen Rundfunks vier Themen der NS-Zeit in Hörbilder umgesetzt. Darin geht es um Kindertransporte, Widerstand, Euthanasie und Displaced Persons (Überlebende des Holocaust). Sehr emotional beschreibt der Klang der Instrumente jeweils ein authentisches Schicksal und macht damit auch auf die Aktualität von Vertreibung, Verfolgung und Ausgrenzung aufmerksam.

Die traditionsreiche Kulturbühne Hinterhalt www.hinterhalt.de mit mehr als 20-jähriger Geschichte, in der nicht nur zahlreiche heutige Größen der Kulturszene sich (teilweise erstmals) vor Publikum präsentierten, sondern von der auch Dank dem Engagement von Assunta Tammelleo und ihrem Team immer wieder Impulse für wichtige Anliegen und Fragen unser Zeit ausgehen zeigt zudem die begleitende Ausstellung “Die Kinder vom Lager-Föhrenwald“.

Der seit 25. September 2012 aktive Verein Bürger fürs BADEHAUS Waldram-Föhrenwald www.badehauswaldram.de will ein denkwürdiges Gebäude retten, darin einen Ort der Erinnerung und Begegnung schaffen um unsere jüngste Geschichte attraktiv und zeitgemäß zu dokumentieren.
Der Wolfratshauser Ortsteil Waldram hat (s)eine besondere Geschichte: 1939 wurde hier eine nationalsozialistische Mustersiedlung gebaut, die während des zweiten Weltkrieges als Lager für Rüstungsarbeiter der nahe gelegenen Munitionsfabrik diente. Bis zu 5.000 Frauen und Männer aus 16 Ländern lebten in diesem “Lager Föhrenwald“ an dem nach Kriegsende auch der sog. Todesmarsch der KZ-Häftlinge aus Dachau vorbei führte.
Nach 1945 wurde es in ein Lagre für Displaced Persons umgewandelt und in ihm zeitweise bis zu 6.000 Holocaust-Überlebende untergebracht. Es entwickelte sich zum größten und am längsten bestehenden Lager für jüdische DPs in ganz Deutschland.
1956 übernahm das Katholische Siedlungswerk diese Häuser, um hier heimatvertriebene, meist kinderreiche katholische Familien ansässig zu machen. Im Zuge dessen wurde es in Waldram umbenannt.

Bedrückend Konkretes aus der bundesdeutschen Justiz- und Medienlandschaft zeigt, dass noch viel zu wenig aus der – gerade jüngeren – Geschichte gelernt wurde und Wachsamkeit höchst nötig ist:

nur Freispruch zweiter Klasse, denn die sächsische Justiz hat es sich in der ihr eigenen Art wieder einmal sehr einfach gemacht und in der Sache selbst gar nicht entschieden, was einfach nicht übersehen werden darf.

Den Kollegen Datt und Ginzel ist der entfallene Ballast zu gönnen, von einem Sieg für die Pressefreiheit zu sprechen jedoch geht am Kern der viel kritisierten Verfahren, die bundesweit für Aufsehen sorgten und den Belangen noch belasteter Kollegen weit vorbei, zumal mittlerweile seitens der Staatsanwaltschaft ohnehin Revision beantragt wurde.

Dieser Sieg kann nur ein Anfang sein und lässt sich konkret fortsetzen, denn:

"Wer gewinnt im Sachsensumpf?" fragte ZAPP - Das Medienmagazin des NDR http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/zeitung...
sumpf113.html in seiner Ausgabe vom 14. November 2012 und dokumentiert damit neben seinem früheren Beitrag "Sachsen: Recherche in Gefahr?" http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/z... vom 25. Mai 2011 erneut zu dem Komplex, mit dem auch aktuell konkrete Journalisten-Schicksale korrespondieren und für deren Bewältigung
http://www.facebook.com/MehrEthikinderWirtschaf auf öffentliche Wahrnehmung und daraus resultierende Solidarität zwingendst angewiesen ist.

Denn dazu bundesdeutsche Wirklichkeit: die (heutige, also nicht DDR!) Justiz in Sachsen hat es sich bei einem Verfahren wegen angeblicher Beleidigung eines Richters (http://www.ethik-in-der-wirtschaft.de/index.php/ju...) über gerichtlich unterstellte tatsächlich jedoch nie angefragte Sexreisen leicht gemacht, die recherchierten massiven Fragwürdigkeiten des Richters – bsw. das Betreiben eines US Proxy Servers, mit welchem nachrichtdienstliche Einrichtungen unterlaufen werden können negiert und das Verfahren mit der Straferwartung aus einem beim Amtsgericht München anhängigen vorläufig eingestellt.

Ein überaus eleganter Weg, kritische investigativen Journalismus mundtod machen zu wollen und die wirklichen Hintergründe weiter zu verschleiern.

Und weil der Fisch bekanntlich am Kopf zu stinken beginnt, ist es nach den – zumindest versuchten – Mediengängelungen von Ex-Bundespräsident Christian Wulff mit seinem schlussendlichen Rücktritt und Ex-CSU Pressesprecher Hans Michael Strepp kaum noch verwunderlich, was bundesdeutsche Praxis zur Pressefreiheit darstellt und vor der sich auch der Bundespräsident der Herzen bei allen bisherigen Direktanfragen an ihn, wie seine Lebenspartnerin und Journalistenkollegin nur weggeduckt hat, wie auch Alle, die sich bsw. bzgl. China und Ai Weiwei, der Ukraine und Julia Timoschenko bzw. Russland und Pussy Riot zu Wort meldeten, hierzu bislang leider Nichts zu sagen haben: 4 deutsche Journalisten, wegen ihrer Recherchen von Behörden und Justiz bedrängt, teils sogar körperlich und damit dauerhaft gesundheitlich geschädigt sowie insgesamt in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht benötigen das Wunder der breiten öffentlichen Unterstützung, denn die Attacken gegen sie und die Pressefreiheit erfolgen nicht in China, Iran, Nordkorea oder Russland, sondern mitten in Deutschland!

Pressefreiheit in Deutschland? Eine schöne Illusion, jedenfalls in Sachsen, da ticken die Uhren anders. Sachsen ist ein Freistaat und das heißt wohl “frei von den Verpflichtungen des Grundgesetzes“. Die Justiz darf nicht kritisiert oder befragt werden. Wenn künftig sächsische Politiker Pressefreiheit in China, Russland und Libyen fordern, wird man ihnen entgegnen müssen: ja, auch wir fordern sie – aber erst einmal in Sachsen.

Das perfide am System Sachsen ist: scheinbar rechtsstaatlich werden mit den Mitteln des Strafgesetzes, dem Belastungs- und Verfolgungseifer einzelner williger Staatsanwälte und Richtern – dies unter Missbrauch der richterlichen Unabhängigkeit – durch Verbiegen des Zivilsrechts kritische Journalisten wirtschaftlich vernichtet, kriminalisiert oder durch Ermittlungen in der Berufsausübung gelähmt. selbst wenn Fragen nur gestellt werden.

Die sächsische Landesregierung musste auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion "Die Linke" hin dazu Auskunft geben und es zeigte sich, trotz noch absolut unbefriedigender Antwortqualität, dass die Staatsregierung – mit unbekannter Dunkelziffer – über die bisher bereits bekannten 21 Fälle hinaus deren 39 (!) bestätigen musste, bei denen es in diesem Bundesland zu Strafverfahren gegen JournalistInnen im Rahmen deren Tätigkeitsausübung kam.

Nach der Sommerpause 2012 sollte es hier auch auf der politischen Ebene weiter gehen, doch leider steht die Fraktion "Die Linke" alleine auf weiter Flur und so ist die logische Konsequenz unserer Frage: nehmen Sie sich bitte dieses Themas mit uns an, denn es geschieht nicht im Ausland, wo wir uns nur zu gerne als die Besserkönner/-wisser positionieren, sondern nein: mitten in Deutschland, sodass es eigentlich gilt, erst vor der eigenen Haustüre zu kehren, ehe wir bsw. dortige Dissidenten als Feigenblatt (be)nutzen.

Höchst gespannt könnte man auf die Antworten sein, um so mehr als – besonders pikant – der höchste Repräsentant des Landes Sachsen, Ministerpräsident Stanislaw Tillich, als nunmehr stv. Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrates eine ganz besonderen Bezug zur Pressefreiheit haben muss – oder doch nur sollte?

“Duldet ein Volk die Untreue und die Fahrlässigkeit von Richtern und Ärzten, so ist es dekadent und steht vor der Auflösung.“
Plato, (427 – 348 oder 347 v. Chr.), lateinisch Platon, griechischer Philosoph, Begründer der abendländischen Philosophie

Öffentlichkeit ist unser Ziel und dabei sitzen wir zwischen den beiden Mühlsteinen unserer Gesellschaft, denn die Justiz wird durch die politische Weisungsgebundenheit und die Medien über die Werbekraft gesteuert, sodass wir nur über unkonventionelle Wege und die Mithilfe möglichst Vieler eine Chance haben und die Gesellschaft selbst damit die ihre bekommt!

Erich Neumann, freier Journalist über VZB Verband
der Zeitschriftenverlage in Bayern e. V. www.v-z-b.de
und Medienunternehmer www.cmp-medien.de
Postfach 11 06, D – 82196 Gilching
GSM 01 72 3 55 08 00, e-Mail newsletter@cmp-medien.de

© Bild: www.hinterhalt.de CC – Kulturbühne Hinterhalt – Logo
© Bild: www.badehauswaldram.de CC – Verein Bürger fürs BADEHAUS – Logo
© Bild: www.denkmalnetzbayern.de CC – Badehaus Föhrenwald/Waldram
© Bild: www.fourierverlag.de CC – Buchtitel “Und dennoch …“ Dr. Hildegard Hamm-Brücher

Bürgerreporter:in:

Erich Neumann aus Kempten

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