Fledermäuse am Berenbosteler See

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Im Rahmen der 14. europaweiten Fledermausnacht führten die Fledermaus-Betreuer Karsten und Dagmar Strube vom NABU Garbsen 44 begeisterte Besucher in die Welt der Fledermäuse. Besonders freute sich Strube über die Kinder, die zum Teil auch mitgebrachte Bilder als Eintrittspreis abgaben. Noch während des mit viel Anschauungsmaterial untermauerten Einführungsvortrages zeigte sich die erste Zwergfledermaus mit ihren rasanten Flugkapriolen in unmittelbarer Nähe. Daraufhin startete die Gruppe mit mehreren Detektoren ausgestattet, um weitere Fledermäuse zu sehen und zu hören.

Nach wenigen Metern mussten die Fledermaus-Betreuer den Besuchern das traurige Resultat im Zusammenhang mit der neueingerichteten und zusätzlichen Grillzone am Berenbosteler See aufzeigen. Denn wo in den Jahren zuvor über den nordöstlich des Sees gelegenen Wildwiesen u. a. jagende Breitflügelfledermäuse gezeigt werden konnten, flog auch an diesem Abend kein einziges Tier. Strube erklärte den erstaunten Besuchern: "Durch die wiederholte seit diesem Jahr erstmalig stattgefundene Mahd dieser Fläche, können sich viele Wildkräuter- und Blumen nicht mehr entwickeln. Die Folge ist, dass die Zahl und Vielfalt der Insekten wie z. B.: unterschiedliche Käferarten, Schmetterlinge und Motten sowie weitere Hautflügler und Spinnentiere, die in derartigen Wiesen leben, drastisch zurückgegangen ist. Dieser massive Rückgang bewirkt wiederum, dass seltene Fledermausarten, wie die hier sonst nach Insekten jagende Breitflügelfledermaus bereits verdrängt wurde." Die sachliche aber negative Tatsache löste bei den meisten der Besucher Unverständnis gegenüber der Stadt aus. Stube erklärte dazu: "Sie hoffe immer noch, dass der Rat der Stadt diese derzeit für 1 Jahr geltende Satzung zugunsten einer umweltbewußten Politik für diesen Teilbereich hinsichtlich des Artenschutzes auch von Amphibien, Nachtigallen und vielen weiteren Tier- und Pflanzenarten ändern wird. Denn es gibt ja bereits eine seit Jahren angenomme Rasenfläche im südlichen Bereich des Sees."

Nach diesem Problemfeld des Fledermausschutzes führte Strube die Gruppe weiter entlang des Rundweges und konnte dort weitere Zwergfledermäuse, 1 Rauhhautfledermaus und ganz kurz eine Wasserfledermaus zeigen und durch die mitgeführten Geräte hörbar machen - bevor sich der leider die dunklen Wolken am Himmel mal wieder entschlossen, alle Schleusen zu öffnen sich in einen Dauerregen zu verwandeln. Im Schutz einiger großer Eichen beantworteten die Fledermausfreunde noch viele Fragen und erklärte, dass dieses Wetter auch für die Fledermäuse extrem ungünstig ist, da bei Regen so gut wie keine Insekten zu erjagen sind und somit die Fledermäuse wenig Nahrung finden würden. Die Tiere würden in ihren offensichtlich in der Nähe befindlichen Zufluchtsorten auf eine Wetterbesserung hoffen. Trotz des leider abrupten Endes der Exkursion stellten Strubes fest: "Obwohl wir nur ein sehr geringes Zeitfenster hatten, war die Exkursion ein Erfolg, da alle Besucher Fledermäuse "gehört" und gesehen haben."

Eine weitere öffentliche Fledermaus-Exkursions bieten die Fledermaus-Betreuer am 11.09.2010 um 19.30 Uhr ab dem Stadtpark-Eingang Kastendamm an. Auch hier bitten die ehrenamtlichen Fledermausschützer um eine Spende zur Unterstützung ihrer Projekte von 4 Euro pro Familie, 3 Euro pro Erwachsenen und für Kinder um 1 Euro oder ein selbstgemaltes Bild zum Thema. Sinnvoll sind weiterhin eine Jacke, festes Schuhwerk und eine Taschenlampe.

Bürgerreporter:in:

Dagmar Strube aus Garbsen

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