Wo das Nordlicht am Schönsten ist

Dieses Nordlicht zaubert ständig wechselnde Bilder
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Wo das Nordlicht am Schönsten ist. Auf der Suche nach dem perfekten Nordlicht.
Sechs Wochen vor der Reise sind wir  also mit unserem Vorhaben volles Risiko eingegangen, und haben eine Reise nach Tromsö gebucht, nachdem wir bereits in Alaska, Fairbanks, trotz verlängertem Aufenthalt, kein Nordlicht gesehen haben.
Ich erinnere mich an einen Flug nach China, wo ich just um Mitternacht aus einem kleinen Nickerchen aufgewacht bin, wir uns über dem Ural befanden und mein Blick aus dem Fenster überrasche mich doch – Nordlicht!
Also Kamera in Schussposition gebracht mit dem Kopfkissen das Fenster abgedeckt damit keine Spiegelungen entstehen und trotz 850 km/h entstanden ein paar gut erkennbare Nordlichtbilder.
Womit ich auch schon bei den Einstellungen der Kamera für Nordlichter bin.
Ich glaube das Wichtigste erst einmal ist auf manuellen Fokus und kurz vor Unendlich zu stellen. Bei manchen Objektiven kann man das fixieren. Trotzdem lohnt sich immer ein Blick aufs Display oder in den Sucher, ob man den Himmel, die Sterne oder den Vordergrund scharf sieht.
Die Brennweite eines normalen Objektives 16, 18 oder 24 mm sind voll ausreichend. Ein extra Weitwinkel mit 11 mm bringt natürlich noch einmal einen besondere Effekte.
Die Blende ist nur für die Belichtungszeit mit ausschlaggeben. Länger als ca. 10 Sekunden sollte die Belichtungszeit nicht sein, sonst gibt es möglicherweise Verwacklungen, also ruhig auf offene Blende stellen. Bei hochwertigen Kameras empfehle ich die ISO auf 6400 zu stellen. Da fällt noch kaum das Rauschen auf, wenn man bedenkt, dass die höchste ISO Stufe bei meiner SONY A 99 II bei102.400 liegt.
Und welche Belichtungszeit ist die richtige? Bei klarem Himmel und intensivem Nordlicht ist es heller als man zunächst vermutet. Für mich war die Einstellung auf „P“ genau die richtige. Mit dieser Einstellung ergab sich dann eine Belichtungszeit um 6 Sekunden.
So brauchte ich nicht, wie beim letzten Mal, mit der manuellen Einstellung an der Blende und der Belichtungszeit experimentieren.
Es wird nachts ziemlich kalt und das Stehen im Freien um diese Zeit bei minus 15 Grad oder kälter lässt die Finger schon ein wenig steifer werden.
Trotz Zwiebelbekleidung, 6 oder 7 Schichten übereinander, dringt die Kälte doch bis auf die Haut und lässt einen leicht zittern.
Das man solche Fotos nicht aus der Hand schießt ist selbstverständlich. Ein in der Dunkelheit einfach zu bedienendes, stabiles Dreibein sollt es schon sein.
Zur Ausrüstung sollte auch eine Taschenlampe oder eine Stirnlampe gehören.
Mit dem Licht kann man nette Effekte auf das Bild bannen. Dieses Mal haben wir leider, bis auf die Autoscheinwerfer oder Rückleuchten, darauf verzichtet.
Weiter zu empfehlen ist eine Fernbedienung oder mit dem Selbstauslöser von min. 2 Sekunden Verzögerung zu benutzen, um verwacklungsfreie Bilder zu schießen.
Da sich der Himmel permanent verändert, sollte man sich rundherum umschauen und sein Kamera nicht nur gegen den Himmel stellen, sondern dem Bild auch etwas Vordergrund in Form von Straßenrand, Bäumen oder Horizont oder wie schon gesagt mit sich selbst, und einer kleinen bewegten Beleuchtung oder wo möglich auch mit einem Tier zu beleben.
Ich habe mich bei -21°C ins Auto gesetzt und per Fernbedienung die Kamera ausgelöst und bin nur zum Verändern der Kamerarichtung kurz ausgestiegen.
Ach ja, Geduld braucht man auch bis man das Nordlicht sehen kann. Wer Glück hat sieht es schon ab 20:30 Uhr und wer Pech hat muss noch 3 Stunden länger warten.
Wir waren auf lange Nächte eingestellt und kamen aber immer schon, zwar etwas durchgefroren, vor Mitternacht ins warme Hotelzimmer und ins Bett.
Wer wie wir in Norwegen mit dem Leihwagen unterwegs ist, sollt darauf achten, dass er nicht zu schnell fährt und beim Parken, solange man einen Parkplatz findet, die Parkuhr füttert, denn beide Überschreitungen sind für uns ungewöhnlich teuer.
Auch der Lebensunterhalt ist im Norden etwas teurer, als von zu Haus gewohnt. Wir hatten ein Frühstücksbuffet vom Feinsten im Clarion für mal schlappe 150 NOK. Das war es aber auch allemal wert. Die Restaurants sind gut gebucht, das Essen immer schmackhaft und preislich in der gehobenen Klasse angesiedelt.
Selbst ein Hamburger Menü in einer der Imbissketten ist kaum unter 10,00 € zu haben. Überrascht hat uns der Italiener Pinocchio mit seinem Essen, einfach lecker!
Tagsüber haben wir die Gegend erkundet, und gleich Ausschau für einen geeigneten Standplatz für die Nordlicht-Fotografie zu finden. So erstreckte sich unsere Radius bis zum 100 km entfernen Camp Tamok, ein Eis-Dom mit mehreren aneinander gereihte „Rieseniglus“ mit Hotel, Restaurant, Kino und Eisskulpturen. Allerdings lassen sich die Besitzer die Besichtigung mit 500 NOK (ca. 50,00 €) pro Person fürstlich bezahlen.
Einheimische zahlen nur die Hälfte!
Das war für uns dann Grund genug sich nur auf dem Gelände umzuschauen. Hier wurden Hundeschlitten oder Schneemobil-Touren als auch typischer Rentiereintopf im runden typischen Sami Holz-Zelt bei offenem Kaminfeuer angeboten.
Aber das Vergnügen hatten wir schon ein paar Tage zuvor bei einer Polarlichter und Husky-Erlebnis-Tour etwa ½ Stunde von Tromsö entfernt und zwar zu einigermaßen vernünftigen Preisen.
So viel Glück wie wir mit dem Wetter hatten kann man sich gar nicht ausdenken. Der blaue Himmel mit Sonnenschein zauberten tagsüber eine verschneite Landschaft wie aus dem Bilderbuch auf unsere Fotosensoren, einfach nicht zum sattsehen.
Und das Nordlicht in der Nacht war einmalig schön. Der Zweck unserer Reise war optimal erfüllt worden.
Die Krönung setzte der Blick von oben aus dem Flugzeugfenster auf dem Heimflug der Reise auf. Zauberhaft Gegend um Tromsö, gefrorene Seen in den Bergen, aber alle Fjorde hatten eisfreies, blaues Wasser.
Der Mut zum Risiko hatte sich für die 6 Tage voll gelohnt.
P.S.
Und hier gibt es noch einen ganz interessanten Link:
http://www.aurora-service.eu/aurora-forecast/

Bürgerreporter:in:

Georg Pauldrach aus Garbsen

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