Nun ist in kurzer Zeit aus dem Teenagerhund ein ausgewachsener Mann geworden. Plötzlich ist alles interessant was nach Hundefrau riecht, jeder Baum, Zaun, Stock oder Grashalm wird beschnüffelt und anschließend standesgemäß die eigene Marke gesetzt. Dieses hält sich alles in Grenzen, man oder frau hat ja Verständnis. Aber heute Morgen drängte es den liebeskranken Jüngling doch weit hinaus. Die erste große Runde lag schon hinter ihm, anschließend das Fressen. Also ab in den Garten und auf die Decke in die Sonne – zum Vormittagsschläfchen. So dachte ich. Bis der Anruf kam. Mein verliebter Rüde überwand locker den 1,20 m hohen Gartenzaun, schlich sich davon bis zum Ende unserer kleinen Siedlung, überlebte wie durch ein Wunder die Überquerung der Hauptstraße zur Hauptverkehrszeit, marschierte weiter durch das ganze Dorf und landete bei einer jungen Hundedame, jung und blond und absolut heiß….
Auf dem Dorf da kennt man sich noch und auch die dazugehörigen Vierbeiner. Schnell war ich vor Ort und holte meinen verliebten Fellträger ab. Er sah mich ein wenig zerknirscht mit seinen großen braunen Augen an. Mit der hechelnden Zunge und den hängenden Ohren sah er doch wirklich bemitleidenswert aus. Zu Hause angekommen machte ich uns erst einmal einen Kaffee. Wer nun denkt, jetzt ist alles damit erledigt, der täuscht sich gewaltig. Jetzt fing der Spaß erst richtig an. Einmal im Kontakt mit der scharfen Hundedame brach das Liebesfieber nun richtig aus. Mein sonst völlig normaler Hund fing an auf seiner Decke liegend zu jaulen und zu winseln, so ganz leise aber furchtbar durchdringend, erst brach es mir das Herz aber nach Stunden qualvollen Gejammers und liebeskranken Seufzens, war ich kurz davor bei meinen Hund auf dem Küchentisch einen kleinen Eingriff vorzunehmen.
Abends erzählte ich meinem Mann davon und schlug vor, bei weiteren Vorfällen dieser Art, evtl. den Weg der Kastration einzuschlagen.
Jede Frau, die dieses Gespräch schon jemals mit einem männlichen Hundebesitzer geführt hat, kennt das entsetzte Gesicht, welches jetzt folgte: KASTRATION!!! – Nein, niemals der arme Hund, „das“ sollte man ihm nun doch nicht nehmen. Fassungslosigkeit spiegelt sich auf den Gesichtern wider, als ginge es um die eigene…
Unser liebestoller Rüde verfolgte unser Gespräch Wort für Wort und ich bin mir sicher, dass er genau verstanden hat, worum es geht. Werde ihn im Auge behalten …
Interessanter Einblick, hat Spaß gemacht, diese Zeilen zu lesen und schmunzeln musste ich auch...aber die zweideutigen Kommentare verkneife ich mir dann doch lieber, höhö...lieben Gruß von Manuela