Katholische Kirchen in Hannover

Bild 1: Kirche St. Maria (Marschnerstraße).
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Nach der von 1711 bis 1718 errichteten Kirche St. Clemens ist St. Maria (Bilder 1 bis 5) die zweite römisch-katholische Kirche Hannovers; sie entstand auf Betreiben des Zentrumpolitikers Ludwig Windthorst (1812–1891), der in ihr auch bestattet ist. Der Architekt Christoph Hehl (1847–1911), auf den mehr als 30 Kirchen im neuromanischen und neugotischen Stil zurückgehen, entwarf sie als Hallenkirche mit einem 94 Meter hohen Turm. Im zweiten Weltkrieg zerstört, wurde der Turmstumpf in den Neubau (1953/54), einen dreischiffigen Kirchenraum in vereinfachter Form von Wilhelm Fricke einbezogen.
Die Kirche St. Elisabeth (Bilder 6 bis 12) wurde 1894/95 ebenfalls von Christoph Hehl als dreischiffige Säulenbasilika in neoromanischen Formen entworfen. Der hannoversche Historienmaler Oskar Wichtendahl schuf auf den Wandflächen im Innern Szenen aus dem Leben der hl. Elisabeth, die als bedeutende Monumentalmalereien aus der Zeit des Kaiserreiches gelten und unzerstört geblieben sind. Die Hauptapsis trägt ein großes Bild Marias mit dem Kind, in das Elisabeth, Franz von Assisi, Vinzenz von Paul und Bernward von Hildesheim einbezogen sind.
Benno von Meißen (1010–1106) wurde von Bischof Bernward in Hildesheim erzogen, 1040 zum Priester geweiht, 1042 Abt in St. Michael in Hildesheim und im Jahr 1066 Bischof von Meißen. Weil er sich nicht an den militärischen Maßnahmen von König Heinrich IV gegen den Sachsenaufstand beteiligte, wurde er 1075 von Heinrich IV unter der Beschuldigung des Hochverrats gefangengesetzt. Benno war ein unkriegerischer Mann und suchte möglichst diplomatische Lösungen. Er widmete sich besonders der Bekehrung der Slawen an Elbe und Ostsee und wird deshalb auch gern „Apostel der Wenden” genannt. Als Benno abgesetzt wurde, soll er bei seinem Fortgang aus Meißen die Kirchenschlüssel in die Elbe geworfen haben, damit der Kaiser die Kirche nicht betreten könne. Als er den Bischofsstuhl wieder in Besitz nehmen konnte, brachte ihm der Überlieferung nach ein Fischer einen Fisch, an dessen Flossen die Schlüssel hingen. Die Heiligsprechung Bennos erfolgte im Jahr 1523, seine Attribute sind ein Fisch mit Kirchenschlüssel.
Die Kirche St. Benno (Bilder 13 bis 16) in Linden wurde ebenfalls von Hehl 1901/02 als dreischiffige Gewölbebasilika in frühgotischen Formen entworfen und als Mittelpunkt eines Gemeindezentrums gebaut. Auffällig ist die statt eines zu kostspieligen Turms aufgeführte Ostfassade (mit Eingangshalle), die Formen von Westwerk und Dachreiter vereinigt.

Bürgerreporter:in:

Rüdeger Baumann aus Garbsen

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